Niccolò Machiavelli (1469-1527) stand seiner Vaterstadt
Florenz seit vierzehn Jahren als Staatssekretär zu Diensten,
als die erneut zur Macht gelangten Medici ihn seines Postens
enthoben und ihn auf sein kleines Landgut verbannten. Hier
schuf er 1513 // Principie, die Schrift, die seinen Ruf, ein
Verfechter der Gewaltpolitik zu sein, begründete.

In der Tat galt das Werk, das fünf Jahre nach Machiavellis
Tod erschien, lange als das klassische Handbuch tyrannischer
Machtpolitik, und sein Autor wurde als skrupellos und ver-
worfen geschmäht.

Erst im Zeitalter der Aufklärung erfolgte eine neue Orien-
tierung der Machiavelli-Interpretation und jean-jacques
Rousseau versuchte Machiavellis Werk von einem größeren
Zusammenhang her zu verstehen und identifizierte nicht
mehr den Autor mit seiner »verruchten« Schrift.

Im 19. Jahrhundert wurde vor allem die patriotische Absicht
Machiavellis in seinem Fürsten hervorgehoben.

Bis in unsere Zeit fehlt es nicht an Versuchen, Machiavelli
in eine bestimmte philosophisch-politische Richtung zu
drängen, die im italienischen Faschismus und im deutschen
Nationalsozialismus ihren Höhepunkt erlebte.

Durch das unserer Aufgabe vorangestellte Vorwort, das die
geschichtlich-gesellschaftliche Situation Italiens zu Beginn
des 16. Jahrhunderts beschreibt, wird dem Leser der Zugang
zu den wirklichen Absichten des Schriftstellers und Politikers
ermöglicht.

Habe das Buch heute in der Brockensammlung Bethel wiedergefunden. Hab's wohl bei irgendeinem MeetUp dabeigehabt nd das nicht notiert.
So hab ich es zum zweitenmal gekauft. Ist ja für einen guten Zweck.