Grün ist die Hoffnung. Eine Pastorale.

by Tom Coraghessan Boyle, Werner Richter | Literature & Fiction |
ISBN: 3423118261 Global Overview for this book
Registered by greenphaidros of Braunschweig, Niedersachsen Germany on 1/28/2005
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Journal Entry 1 by greenphaidros from Braunschweig, Niedersachsen Germany on Friday, January 28, 2005
Boyle gehört zu meinen amerikanischen Lieblingsautoren. Sprachlich unschlagbar, auch in der Übersetzung.
Die Geschichte der drei "Aussteiger", die in der Wildnis etwas unkonventionell und vor allem illegal zu Geld kommen wollen, indem sie Marihuana anbauen, gehört zum Witzigsten, was die amerikanische Literatur zu bieten hat.
Beste Urlaubslektüre!
Politisch auch völlig korrekt, da die gesamte Ernte ohnehin auf die eine oder andere Art vernichtet wird. Aber damit verrate ich nichts, denn das spürt man schon von der ersten Seite an ...

Leseprobe:
"Ich hab immer alles hingeschmissen. Ich bin bei den Pfadfindern wieder raus, genau wie aus dem Kinderchor und dem Schulorchester. Hab meine Morgenzeitungstour hingeschmissen, der Kirche den Rücken gekehrt, mit dem Baseballtraining aufgehört. Ich hab das College aufgegeben, bin hart am Militärdienst vorbei, Tauglichkeitsgrad 4-F wegen psychischer Labilität, ging danach zurück auf die Uni, um es noch einmal zu versuchen, nahm ein Doktorandenstudium in Englischer Literatur des neunzehnten Jahrhunderts auf, saß immer in der vordersten Reihe, schrieb eifrig mit, kaufte mir eine Hornbrille und schmiss das Ganze dann kurz vor dem Abschlussexamen hin. Ich heiratete, trennte mich und ließ mich scheiden. Gab das Rauchen auf, das Joggen, das Essen von Rindfleisch. Jobs habe ich auch aufgegeben: Totengräber, Tankwart, Versicherungsvertreter, Filmvorführer in einem Pornokino in Boston. Mit neunzehn hüpfte ich Hals über Kopf ins Bett eines Mädchens mit verhärmten Gesicht und Hängebusen. Das Mädchen wurde schwanger. Ich verschwand aus der Stadt. So ziemlich das einzige, was ich nicht hingeschmissen habe, war das Sommerlager.

Und davon erzähl ich euch jetzt.

Damals lebte ich seit zwei Jahren allein. Ich wachte allein auf, zog mir allein Zahnseide durch den Mund, hatte diverse Gelegenheitsjobs, ernährte mich aus Imbissbuden, las allein Zeitung und zog mich abends allein aus. Das Universum hatte vorübergehend seine Grenzen verkürzt, und ich war war gerade dabei, mich daran zu gewöhnen. Ich war einunddreißig. In den billigen Restaurants saß ich mit Männern zusammen, die einundfünfzig, einundsechzig, einundachtzig waren, schlürfte mit ihnen Tomatensuppe und beobachtete die Kellnerin."

(...)


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