Herr Lehmann.

by Sven Regener | Literature & Fiction |
ISBN: 3821807059 Global Overview for this book
Registered by Komma of Würzburg, Bayern Germany on 11/11/2007
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Journal Entry 1 by Komma from Würzburg, Bayern Germany on Sunday, November 11, 2007
Es sah so aus, als ob der Sommer vorbei war. Ihm sollte es recht sein. Er mochte den Sommer nicht besonders, er hatte so was Forderndes. Im Sommer hatte Herr Lehmann immer das Gefühl, er müsste aus dem schönen Wetter etwas machen, etwas mit Freunden unternehmen oder so, Grillen, Ausflüge machen, an Badeseen fahren...- alles Aktivitäten, auf die Herr Lehmann keinen großen Wert legte. Der Rest des Jahres war einfacher.Mit einem nüchternen Blick für die tragische Komik des Lebens bewegt sich Herr Lehmann durch den Alltag. Durch jahrelange, ausgefuchste Ausweichmanöver und heroische Trägheit hat der bis ins Mark ambitionslose Bierzapfer erfolgreich Ansprüche von Eltern, Vermietern, Nachbarn und Frauen ausgesessen. Nun, wir schreiben das Jahr 1989, lebte er weitgehend verantwortungsfrei in seiner Eineinhalbzimmerwohnung in Kreuzberg, wenn er nicht in die nächste Kneipe geht...
298 Seiten, gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag

Journal Entry 2 by Komma from Würzburg, Bayern Germany on Tuesday, January 22, 2008
Reserviert für Aprille

Released 16 yrs ago (1/28/2008 UTC) at A Bookcrosser in A BookCrosser, A Bookcrossing member -- Controlled Releases

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Reist als RABCK zu Aprille, viel Vergnügen beim Lesen

Journal Entry 4 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, January 31, 2008
Oh, wie ich mich freue: Heute kam "Herr Lehmann" zu mir und ich muss nun gar nicht Weiberfastnacht feiern, sondern kann gemütlich zu Hause bleiben.
Ganz, ganz herzlich Dank, Komma. (Punkt)

Journal Entry 5 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, March 12, 2008
Seit es die neue BC-Funktion "Global Overview for this book" gibt, habe ich das Gefühl, zu fast allen Büchern sei fast alles gesagt und ich müsse mich nicht auch noch einmal verbreiten, insbesondere dann, wenn es schon ein Journal von hank-chinaski gibt....

Ich habe kürzlich "Neue Vahr Süd" gelesen. Da lernt man Herrn Lehmann nach der Lehre kennen. Regener schrieb "Neue Vahr Süd" im Bewusstsein des Erfolges von "Herr Lehmann", so dass es (noch) längere Passagen mit inneren Monologen etc. gibt. Frank Lehmann wohnt in Bremen, folglich ist er ein Bremer in Bremen..... und das gefiel mir besonders gut. Ein Bremer in Berlin ist irgendwie wie ein Fischbrötchen mit Marmelade.

Ist Herr Lehmann in seiner "Trantütigkeit" (ein "Neue Vahr Süd"-Wort) bzw. in seinem "Dumpfmuff" (ein Aprille-Wort, abgeschrieben beim Übersetzer von Lem) für irgend jemanden typisch? Ist er ein neuer Deutscher Michel? Ist er der Prototyp des Single? Des unpolitischen, narzißtischen Hedonisten?

Ich finde in dem Buch viel Atmosphäre und wenig Bedeutung. Eine Art afrikanischen Lebensgefühls im Großstadtdschungel. (Und schallend gelacht habe ich über Herrn Lehmanns Auftritt im Freibad! Dafür 100 Punkte! Herrlich! Großartig komische Schilderung!)

Ich war noch nie in Berlin. Das "Herr Lehmann"-Berlin gibt es nicht mehr. Ich weiß nicht, ob ich was verpasst habe. Müsste man eigentlich mal drüber nachdenken.... (dachte Aprille im Stil von Herrn Lehmann)

Ich werde das Buch an einen Sauerland-Berliner mit Ruhrgebietserfahrung weitergeben.
Viel Spaß und viele Grüße an Frank Lehmann, falls man sich mal zufällig treffen sollte im Karstadt am Hermannplatz....

Journal Entry 6 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Saturday, March 22, 2008
Mangels Netzzugang, dann mangels Zeit, schließlich mangels Gedächtnis lag Herr Lehmann erst einmal herum, bevor er mir in die Augen sprang und nun endlich ein Erstjournal bekommt. Er ist also gut in B angekommen, hat den Hermannplatz noch nicht gesehen und muss sich gedulden - wenigstens bis das Wetter hier endlich besser wird. So far.

Journal Entry 7 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Sunday, May 11, 2008
Ich habe Herrn Lehmann an diesem Vormittag des Pfingstsonntags durch das "alte Berlin" begleitet. Und so manches wiedererkannt, spielt sich die Handlung doch nicht weit von hier ab. Die ganze Location gibt es nicht mehr, die Kneipen heißen anders, die Menschen sind andere. Und doch ist es Berlin.

Das Buch beschreibt ein Leben(sgefühl) der frühen 90er, das ich nicht kenne. Das Rumhängen, Abgammeln, Orientierungslossein, das Saufen und In-den-Tage-leben allerdings ist kein Spezifikum einer Zeit, sondern vielleicht die Essenz dieser Stadt. Nicht nur dreht sich jemand nach etwas um, das er noch nicht gesehen hat, es ist im Grunde auch egal, was man hier macht, es stört niemanden, niemand stört sich daran; man kann leben, man kann sterben - das ist völlig egal. Die Stadt kann einen auffressen und ausspucken, sie kann einem eine Menge geben und fordert zugleich eine Menge, sie kann einen verbrennen und zu einem Phoenix machen. Das hat sich in den letzten 15 Jahren nicht geändert.
Geändert hat sich das Umfeld, die Alternativen sind arriviert, die alten Säufer weiter in den Süden (Neukölln!) abgewandert, es ist chicker, moderner, "in" und irgendwie herzloser. Wo früher Bier aus dem Hahn kam, gibt es heute Latte, mit oder Geschmack, lactosefrei, koffeinfrei, schmerzlos, harmlos. Spaß ohne Reue mit Umweltbewusstsein ist eher die Maxime als Spaß ohne Ende und der Kater danach. SO36 und 61 sind mutiert (oder neudeutsch: gentrifiziert) zu einem Körper ohne Geist, zu einem Bezirk mit Stil, doch ohne Seele. Finde ich, nach einem Jahr Berlin.

Regener hat kein "großes Buch" geschrieben, er hat eine nette, zutreffende Studie eines begrenzten Zeitraumes vorlegt, die ein Lebensgefühl trifft, das zeitlos ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. So wird das Buch alsdenn am Hermannplatz enden - ob in der Badehosenabteilung, werden wir sehen.

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