Die Türkin (Gebundene Ausgabe)

by Martin Mosebach | Literature & Fiction |
ISBN: 3351028628 Global Overview for this book
Registered by tintenklex of Wuppertal, Nordrhein-Westfalen Germany on 5/30/2007
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Journal Entry 1 by tintenklex from Wuppertal, Nordrhein-Westfalen Germany on Wednesday, May 30, 2007
Ein strebsamer Jungakademiker, am Beginn einer großen Karriere, ist voll unerklärlicher Melancholie. Da begegnet er in einer Wäscherei einer jungen türkischen Frau. Sie ist von schlichter, leiser Schönheit, doch sofort ist sie unauslöschbar in seine Gedanken eingedrungen - es ist der Beginn einer Leidenschaft, die seine Phantasie wie nichts zuvor entfesselt. Aber das Mädchen ist nicht frei; eine ehrbewußte Familie wacht über sie. Kaum daß sie dem jungen Mann näher gekommen ist, wird sie gezwungen, nach Hause an die Küste Lykiens in die Türkei zurückzukehren. Der junge Mann läßt alles hinter sich und folgt ihr nach.
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Der deutsche Blick versucht die türkische Seele zu ergründen und erkennt seine Grenzen. Der Erzähler weiß, daß er von dem, was er sieht und beschreibt, nicht mehr als die Oberfläche begreift. Bei aller Erleuchtung, das Fremde bleibt fremd.


Journal Entry 2 by tintenklex from Wuppertal, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, November 11, 2007
Die Koffer sind gepackt. Die Türkin will meine Gastfreundschaft nicht länger in Anspruch nehmen und macht sich morgen auf die Reise zu blups25. Alles Gute Buch und schreib mal.

Journal Entry 3 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, November 17, 2007
Die Türkin lag bereits Donnerstag in meinem Postfach, erwischte mich dort aber mit Koffer auf dem Weg nach Berlin. Ich habe sie daher links liegen lassen und erst heute mit nach Hause genommen. Herzlichen Dank für's Schicken und die nette beiliegende Postkarte, Dein "Bekenntnis" hat mir sehr gefallen, tintenklex!

Wir lesen dieses Buch in meinem Literaturzirkel, der hat zwar eigentlich nichts mit bookcrossing zu tun, trotzdem wird die Zahl der aktiven Crosser in dieser Runde immer größer. Das Buch wird daher außer meinem mindestens noch ein zweites Journal bekommen. Mehr nach der Lektüre!

Journal Entry 4 by blups25 from Bonn, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, November 22, 2007
Ich war skeptisch, als ich Die Türkin begann. Herr Mosebach ist ja vor kurzem eher unangenehm aufgefallen, weil er ein Himmlerzitat in einen etwas seltsamen Zusammenhang stellte. Ohne den bereits erwähnten Lesezirkel hätte ich wohl eher nicht zu einem seiner Bücher gegriffen. Nun "musste" ich dieses hier lesen. Und Mosebach macht es seinen Lesern wahrlich nicht einfach. Lange, verschachtelte Sätze, dazu muss er immer wieder deutlich machen, dass er viel, ja, MEHR als der Durchschnittsleser weiß, dass er zum Beispiel jede Menge Fremdwörter kennt. Nein, Herr Mosebach möchte ganz offensichtlich nicht von jedem gelesen werden. Nun ja, dass ist eine Gefahr, der heutzutage ohnehin die wenigstens Autoren ausgesetzt sind. Mich jedenfalls hat dieser Stil sehr ungeduldig gemacht. Ich bin eher eine Schnellleserin, dass dieser Autor mich mit seinem Stil so "ausbremst" hat mich zum Teil ziemlich genervt. Ich "krieche" gerne in eine (gute) Geschichte hinein, "verschlinge" dann durchaus auch dickste Bücher in kürzester Zeit. Das ging hier nicht. Ich habe immer zwei, drei Kapitel gelesen, dann musste ich das Buch einfach beiseite legen. Die Schreibweise hat mich auf Distanz gehalten, auch wenn ich zugeben muss, dass die Schachtelsätze durchaus das ein oder andere schöne "Bild" beinhalteten.

Ein bisschen kam es mir so vor, als wäre Herr Mosebach genau der schnöselige Herr, der da als Ich-Erzähler von der Türkin erzählt. Nun wird aus diesem Schnösel noch ein verletzlicher Typ, der ein paar Einsichten über sich und das Leben gewinnt. Der am Ende kurz sein Innerstes nach außen kehrt. Diese Verwandlung kommt zwar inhaltlich im Buch durchaus gut herüber, stilistisch dagegen nicht. Das empfand ich als Diskrepanz. Besagte Türkin dagegen blieb für mich eine wenig greifbare Figur (nun gut, DAS habe ich mit dem Ich-Erzähler gemeinsam). Ein Mädchen, dass sich in einer Männerwelt völlig aufgegeben hat, sich fügt und sich "rumschubsen" lässt. Dass sie am Ende mit dem Treffen am Grabhügel gegen ein paar Regeln verstößt, passt insofern in dieses Bild, als dass sie damit nicht aktiv ins Geschehen eingreifen will, sondern eher darauf wartet, dass die Männer das "unter sich" ausmachen. Frei nach dem Motto: Möge der bessere die kleine Pupuseh gewinnen. Damit war das Ende zwar durchaus konsequent, aber auch unbefriedigend. Zum Teil fand ich daher die Nebenfiguren wesentlich besser und vor allem konsequenter entworfen als die beiden Hauptfiguren.

Alles im allem war es mal interessant, Mosebach zu lesen. Wegen der verschwurbelten Schreibweise bleibt das für mich aber wohl eine einmalige Erfahrung.

P.S. Lieber Verlag, hat dieses Buch eigentlich mal jemand auf Fehler durchgelesen? Regelmäßig stolperte die geneigte Leserin über Druckfehler wie "einnal" statt "einmal" und dergleichen mehr. Und zwar in solcher Menge, dass es unangenehm auffiel.

P.P.S. Das Buch wurde heute Amandil übergeben, die aber, um sich von meinem Journal nicht beeinflussen zu lassen, wohl erst nach dem Lesen einen Eintrag schreiben wird.

Journal Entry 5 by Amandil from Münster, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, December 13, 2007
Und so war es dann auch. Das Buch ist schon länger bei mir, aber ich bezwang meine Neugierde und habe das blupsche Journal nicht gelesen.

Mmh. Wir hatten es nicht leicht miteinander, die Türkin, Herr Mosebach und ich. Zum einen kam es in einer Zeit, als ich ganz viel Lesen sollte, und dann stand der Lesezirkel vor der Türe. Etwas beeinflusst durch das Image in den Medien (was ich dann doch durch blups25 mitbekommen hatte) fing ich in der Bahn an zu lesen. Und merkte, dass dieses Buch nicht in der Bahn gelesen werden möchte. Es verlangt entschieden mehr Aufmerksamkeit. Also, habe ich es zuhause, in Ruhe, in einem gedrosselten Lesetempo wieder probiert. Na, ich merke, ich schweife ab - wir kamen einfach nicht zusammen. Ich muss gestehen, dass ich mit dem halb gelesenen Buch zum Zirkel ging (peinlich wars!) und ganz unterschiedliche Meinungen hörte. Aprille meinte, dass es das beste Buch des Jahres 2007 gewesen sei.

Nun, ich habe es danach nochmals versucht - aber aufgehört. Aus diesem Grund möchte ich es auch nicht "punkten". Aprille wiederum erzählte wiederum jemanden davon - und das Buch wird sich nun in den nächsten Tagen wieder auf die Reise machen...viel Spass beim Lesen nach Berlin! Vielleicht bekommt es dort nochmals mehr Aufmerksamkeit...

Journal Entry 6 by Aprille from Bochum, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, December 18, 2007
Die Wege der Bücher sind zuweilen sehr ätherisch. Dieses Buch ist zwar auf dem Weg nach Osten, aber mir steckte jemand die BCID zu und raunte: "Schreib doch mal, dass es dir so gut gefallen hat."
In der Hoffnung, Tintenklex eine Freude zu machen, schreibe ich also: Das Buch, das ich nicht in der Ausgabe las, die Du hast reisen lassen (mir dreht sich übrigens auch jedes Mal der Magen um, wenn ich ein Buch einfach liegen lasse, - ich hörte so etwas von Dir...), war eines der amüsantesten Bücher meines Lesejahres 2007. Ich will auch verraten, was ich an diesem Text so schätzte: Mosebach schildert das Verhalten eines promovierten Elfenbeintürmers so augenzwinkernd bissig, kritisch, ironisch, dass ich (frühere Bewohnerin des Nachbarturms) nur belustigt schaudern konnte.
Viele Sätze sind aphoristisch allgemeingültig, viele Personen typenhaft, aber dennoch lebendig.
Frankfurts türkische Subkultur und das märchenhafte Lykien, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, das alles stand mir vor Augen und machte eine bestimmte schwebende Atmosphäre fühlbar.
Vor allem fand ich aber bemerkenswert anschaulich geschildert, wie naturkatastrophisch die Liebe zuweilen auftritt. Wer gerade d a s nicht glauben will, lese bitte das Onken-Zitat auf meinem Shelf.
Dieses Buch hat mich vortrefflich unterhalten.
Das wollte ich nur mal eben festhalten.

Journal Entry 7 by tintenklex from Wuppertal, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, December 18, 2007
"Hut ab", da ist das Buch aber durch ein Literarisches Terzett gereist. Der Tintenklex kann da nur neidvoll lesen, wie man beschreiben kann ob einem ein Buch gefallen oder auch nicht gefallen hat. Danke an Blups25, für deinen Einsatz und ich freue mich wirklich sehr, dass das Buch zu dir reisen durfte. Von mir bekommt ihr drei die volle Punktzahl. :-)))

Journal Entry 8 by Polemos from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Wednesday, December 19, 2007
Huch, das ging nun aber schnell, liebe Leute. Da ich nun in die "Ferien" gehe und andere Lektüre mitnehme, ja mitnehmen muss, verlege ich das Rendezvous mit der Türkin auf das Jahr 2008.

Dank & weihnachtliche Grüße nach Bochum.

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