Des Teufels General. Drama in drei Akten.

by Carl Zuckmayer | Plays & Scripts |
ISBN: 3596270197 Global Overview for this book
Registered by lambrusco27 of Frankfurt am Main, Hessen Germany on 5/10/2007
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Journal Entry 1 by lambrusco27 from Frankfurt am Main, Hessen Germany on Thursday, May 10, 2007
"Carl Zuckermayer hat mit "Des Teufels General" sicherlich eines der wenigen großen Stücke über den NS geschrieben, dass sich direkt mit den Tätern und deren Verarbeitung der Schuld auseinandersetzt. Dennoch sticht er selbst aus diesem erlesenen Kreis noch deutlich und unverwechselbar hinaus, denn er geht viel weiter als das manchmal schon fast pathetisch erscheinende Mit-den-Finger-auf-den-Bösen-zeigen. Vielmehr baut er einen sehr vielschichtigen Charakter auf, einen Mann, der eine große Leidenschaft und eine große Begabung hat, die ihn letztlich in eine Zwickmühle bringt, aus der er sich nicht mehr befreien kann. Weltliche ließe sich wohl die Zwickmühle so zusammenfassen, dass er zwischen dem Aufbau der Luftwaffe für einen Verbrecher und den Tod vieler seiner Fliegerfreunde auf der einen Seite, sowie dem Leben als zirkushafte Flugzeutvagabund auf der einen Seite zu wählen hat. Der Fliegergenral Harras, besagter Protagonist, entschied sich für erstere Option, verlockt von Größe und dem Geruch von Macht, aber noch viel mehr von der Aussicht ungestörter seiner Leidenschaft fröhnen zu können und dabei allen erdenklichen Luxus zu besitzen.
Diese Entscheidung führt ihn letztlich vom weltlichen Zwiespalt zu einem weit tiefgreifenderen Moralischen, der sich wohl am ehesten in einer simplen Frage ausdrücken lässt: Welche Konsequenzen hat der einzelne im Angesicht einer solchen Schuld, der Schuld "des Teufels General" zu sein zu ziehen? Harras beantwortet es sehr eindeutig mit dem zentralen Satz des ganzen Dramas: "Wer des Teufels General auf Erden war, wird ihm auch in der Hölle Quartier bomben müssen."

Stilistisch ist das Stück sehr gradlinig und leistet sich sprachlich keinerlei Schnitzer und erlaubt es dem Leser trotzt häufig sehr gehobener Gedankengänge stets mittem im Geschehen zu verweilen. Der einzige echte Kritikpunkte fällt nun aber auch in den Bereich "Stilistik" oder genauer gesagt in die allgemeine Gestaltung des Stückes. Das Wort "Spannungskurve" mag zwar vielen arg nach Schulunterricht anmuten, aber dennoch ist sie wohl ein wichtiger, grundlegender Punkt jedes Stückes Literatur, aber eben hier leistet sich Zuckermayer einige Aussetzer: Einige Teile vor allem der ersten beiden Akte lassen sich schlicht und einfach kaum anders als als "Lückenfüller" bezeichnen, nach deren lesen man sich kritisch fragen muss, was sie zur Handlung des Buches beitragen. Etwas konkreter gesagt, ist es wohl nötig zu zeigen, wie sehr Harras das Leben genießt, das er durch seinen Pakt mit dem Teufel erlangt hat, aber muss dies wirklich den ganzen ersten Akt ausfüllen und auch noch weit in den zweiten hinreichen? Geschmäcker mögen sich hier unterscheiden, aber viele werden sicher ebenso einen gewissen Leerlauf an diesen Stellen spüren.

Zusammengefasst ist es ein beeindruckendes, in seiner Qualität und seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Schuld der Täter, einzigartiges Werk, was aber doch unter einigen zu gedehnten Passagen etwas leidet."

Released 16 yrs ago (5/17/2007 UTC) at BC-Meetup Frankfurt 2007 in Frankfurt am Main, Hessen Germany

WILD RELEASE NOTES:

RELEASE NOTES:

Im Rahmen des großen deutschsprachigen Meetups im Frankfurt/Main irgendwann zwischen dem 17 und 20.Mai 2007 irgendwo in Frankfurt.

Journal Entry 3 by FullCircle from Rendsburg, Schleswig-Holstein Germany on Monday, May 21, 2007
Dies Buch habe ich in meiner Jugend gelesen (NICHT im Unterricht), und als es da im VAMV so auf dem Tisch lag, dachte ich, das sei die Gelegenheit, es noch mal zu lesen :-).

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