Zur See

by Dörte Hansen | Literature & Fiction | This book has not been rated.
ISBN: Global Overview for this book
Registered by wingWasserkaeferwing of Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on 5/4/2024
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Journal Entry 1 by wingWasserkaeferwing from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Saturday, May 4, 2024
Ein Hörbuch aus dem Bücherregal der Brunsviga in Braunschweig.
Gelesen von Nina Hoss. Vielen Dank für diese Spende.

Ich habe dieses Buch (eigenes Exemplar, das ich in den Ring gegeben habe) bereits mit Begeisterung gelesen, aber mich interessiert Dörte Hansens Sprache, wie man sie vorgelesen wahrnimmt.

Text aus dem Booklet:
Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt seit fast 300 Jahren die Familie Sander. Drei Kinder hat Hanne groß gezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt. Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spärbar, dann mit voller Wucht.

Im Nov. 2022 schrieb ich zum Buch folgenden Eintrag:
Dieses Buch ist anders als die Vorgängerromane von Dörte Hansen, für mich ist es eine Steigerung. Es gibt kaum Rückblenden, es gibt wenig Aufregendes, eigentlich passiert ja gar nicht so viel auf der Nordseeinsel, die jede X-beliebige sein könnte, aber alles ist fesselnd. Was mich schon in den anderen Romanen beeindruckt hat, hier aber ganz besonders, ist die Erzählweise der Autorin, die Sprache ist so bildhaft, dass sie mich direkt auf die Insel versetzt hat, umso mehr, weil ich kurz vor dem Lesen erst an der Ostsee war und die Bilder von Meer, Sand und Wellen noch nah vor mir hatte. Dörte Hansen lebt im Norden, sie wird Land und Leute kennen. Ist es nun Wehmut, dass sich das Inselleben so verändert hat, die alte Seefahrerwelt untergeht, nichts mehr so ist, wie es einmal war, auch durch die Touristenströme (die man früher Badegäste nannte), oder ist es Zuversicht, mit dem Neuen, mit den Veränderungen umzugehen, weil es die Zeit einfach mit sich bringt? Ich finde es nicht so einfach, mich klar zu positionieren, es wäre ein interessantes Diskussionsthema.
Auf jeden Fall ist es ein absolut lesenswertes Buch. Übrigens hat mir auch die Gliederung mit den treffenden Überschriften sehr gefallen.

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