Manchmal finde ich in meinem Regal Bücher, bei denen ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wie sie da hingekommen sind.

Beim Meetup.

In Kassel mitgenommen, weil ich zu dem Buch vor kurzem eine ziemlich gute und interessante Rezension gehört habe.

Schade, ich hätte dem Buch an Ende einen großen Knall gewünscht. Den gab es aber nicht, zumindest für mich nicht sehr offensichtlich.

Die Figuren im Lehrerkollegium des Gymnasiums in der namenlosen mecklenburgischen Kleinstadt, welches mangels Kindern in vier Jahren geschlossen werden soll, entsprechen schon ziemlich den Klischees, die man, besonders in Verbindung mit Nachwendezeit und Ostdeutschland, dazu so im Kopf hat. Die verbitterte alte Bio- und Sportlehrerin, deren Geschichte erzählt wird, unterrichtet die letzte Klasse Neun (danach gibt es keine jüngeren Jahrgänge mehr) nach althergebrachten Methoden, ohne Gespür für menschliche Bedürfnisse und ohne Rücksicht auf Verluste. Alle emotionalen Regungen hat sie sich abgewöhnt, auch gegenüber Tochter und Ehemann. Dass sie selber daran auch zugrunde geht, merkt sie gar nicht.
Viele Themen sind in dem kleinen Roman kurz und knapp angesprochen, ohne dass das Buch dabei belehrend oder allzu theoretisierend wirkt. Die Zeichnungen aus dem Biounterricht, besonders die zoologischen, für mich weniger die botanischen, sind super Unterbrechungen und sehr schön anzuschauen. Aber, wie gesagt, mir fehlt am Ende ein fulminanter Schlusspunkt.

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch wurde nicht verloren, sondern absichtlich liegengelassen, um gefunden zu werden. Du kannst (musst aber nicht!) es lesen und dann wieder frei lassen, damit es seine Reise fortsetzen kann.

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