Dies ist, wenn auch etwas verspätet, mein 2. Beitrag zum Deutschen Buchpreis-Abo 2021.

Gerda Derking hat sich 1962 entschlossen, ihre Aufgabe als Totenfrau des Dorfes Klein Ilsede bei Peine aufzugeben. Doch als im August des Jahres ihr Nachbar Wilhelm Leeb vor der Tür steht und ihr erzählt was geschehen ist, beschließt sie, wenn auch widerstrebend, ihrer Aufgabe noch ein Mal nachzukommen. Denn Wilhelm Leeb ist nicht nur ihr Nachbar, sondern auch der Mann, der sie vor vielen Jahren wegen einer Anderen hat sitzen lassen, die mehr Geld und Land hatte. Der Mann, der bekannt ist für seine Härte und Unnachgiebigkeit, gerade seiner Familie gegenüber und nicht umsonst den Spitznamen 'General' trägt. Und nun steht er vor Gerdas Tür und bittet sie, das Gesicht schmerzerfüllt, um Hilfe.
Was nun folgt, ist die Familiengeschichte der Familie Leeb, zurückreichend bis Anfang des 18. Jahrhunderts, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit ab 1940 liegt. Alle Generationen haben gemeinsam, dass sie von Erwartungen, Pflichterfüllung und Gewalt geprägt sind, jede ihrer Zeit gemäß und ohne Rücksicht auf die Wünsche eines Einzelnen. Bei Wilhelm, dem General, der als überzeugter Nazi in den Krieg zog, haben selbst fünf Jahre Kriegsgefangenschaft nicht zu einem Umdenken geführt: Er bestimmt und seine Familie hat zu gehorchen, Widerworte werden nicht geduldet. Doch dieses harte Regiment, das in jeder Generation zu finden war, hinterlässt seine Spuren.
Ich benötigte etwas Zeit, um in dieses Buch hineinzufinden, denn die Zeitsprünge scheinen willkürlich: beispielsweise ausgehend von 1962 folgt 1946, 1895 und 1944. Doch es brauchte nicht lang, bis ich mich zurechtfand. Henning Ahrens wählt für jede Zeit und jede Person eine ungemein passende Sprache, die sich in vielen lokalen und /oder 'altmodischen' mir unbekannten Ausdrücken zeigt (Pöks, Persenning, Grepe), was jedoch kein Problem darstellt - es erschließt sich während des Lesens. Die Figuren kamen mir so nahe, dass ich den Einen am liebsten in den Allerwertesten getreten und den Anderen Mut und Trost zugesprochen hätte. Und obwohl ich das Ende recht früh ahnte, ging es mir ziemlich nahe.
Diese Geschichte, die sich an der Familie des Autors orientiert, ist sicherlich kein Einzelfall und zeigt beispielhaft, welches Unheil Härte, Druck und Gewalt über Generationen hinweg anrichten können, wenn niemand wagt, sich dagegen zu erheben.

Und nun macht sich das Buch auf die Reise:

1. chawoso
2. bluezwuzl
3. 3malglueck
4. mimi4711
5. kasy
6. MaggyGray
7. Lilo37fee
8. heixly

und zurück zu mir.

Für das Abo des Deutschen Buchpreises 2021 ist das Buch zwar etwas spät dran, aber die Lektüre wird ja nicht schlecht 😉 Und in diesem Fall lohnt es sich unbedingt wie ich finde.
Viel Freude mit der Lektüre wünsche ich Allen!

Urlaubslektüre samt flüssigem Lesezeichen ist gut angekommen. Vielen Dank!

In Ruhe während des Urlaubs gelesen und mir hat das Buch gut gefallen. Näheres von zu hause aus.
Jetzt mache ich es mir doch sehr einfach. Ich kann mich dem Leseeindruck von xirxe voll umfänglich anschließen.

Auf dem Weg zur nächsten Leserin.

Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!

Das Buch ist trotz dauernder Regengüsse trocken hier angekommen. Vielen Dank für das schöne Lesezeichen! Ich bin gespannt auf die Lektüre.

Die Mitgift ist gut bei mir eingetroffen, allerdings warten hier noch 2 Abo-Bücher ...
Vielen Dank fürs Zusenden!
Diese Buch gefällt mir bis jetzt am besten aus dieser Buchpreis-Runde. Wobei der Inhalt kein leichter ist: Krieg, Gefangenschaft, schwierige Familienverhältnisse. Wie von xirxe bereits beschrieben, verläuft die Geschichte nicht chronologisch, sondern springt in der Zeit und der Schreibstil wechselt mit.
Das Buch zählt für Punkt C4 "Zahlen" der Lesechallenge 2023 von efell.

Vielen Dank für das Abo-Buch. Das Buch reist zur nächsten Abo-Station. Viel Spaß beim Lesen!

schon lange angekommen
Danke!

Ein wunderbarer ruhig erzählter Familienroman. Genau mein Ding. Lässt sich super lesen und ist dabei überhaupt nicht belanglos. Einzig die Rückblenden ins 18te Jahrhundert waren m.E. überflüssig. Jetzt packe ich es endlich in die Post (in Frankreich) und entschuldige mich bei allen Nachlesenden. Ich kann gar nicht nachvollziehen, wie so ein gutes Buch so lange bei mir liegen konnte.
Seit Mittwoch ist es mit der französischen Post unterwegs.

Und die französische Post hat das Buch wohlbehalten in meiner Packstation ankommen lassen :)
Danke für diese Mühe mimi4711!

Dieser Familienroman ist zu recht für den Deutschen Buchpreis nominiert gewesen.
Dank der guten Sprache liest sich die Geschichte um die Familie Leep unwahrscheinlich spannend und flüssig. Mit den vielen Zeitsprüngen hatte ich kein Problem, im Gegenteil, die Neugier wie es weitergeht, wurde dadurch für mich noch gesteigert.
Tolles Buch, Danke für diese Lese-Gelegenheit!

Buch macht sich auf den Weg zu MaggyGray!

Oh, doch noch ein Abo_Buch vom vorletzten Jahr - ich bin gespannt!

Ein sehr ruhiges Buch, das trotzdem seine dramatischen Baustellen hat - ich habe es gerne gelesen, auch wenn mich dieses Durcheinander an Zeitebenen irgendwann etwas genervt hat.
Extrem abgestoßen war ich vom Familien"oberhaupt" Leeb, der sich als Vollblutnazi durch den Osten mordet und sich dann ob seiner Kriegsgefangenschaft als Opfer hochstilisiert. Der seine Familie gängelt und quält, bis es zum traurigen Höhepunkt kommt. Warum sich nach dem Krieg vor allem so viele Frauen wieder nahezu ohne jegliche Gegenwehr wieder mundtot und an den Herd zurückdrängen ließen, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Aber ich war nicht in der Situation, und ich hoffe, ich komme niemals in eine solche.

Oh, damit hatte ich gar nicht mehr gerechnet.
Ein Buch aus dem Abo 2021!

Das ist wahrlich ein herzzerreißendes Buch, das ich teilweise kaum lesen konnte. Der Autor nimmt seine eigene Familiengeschichte als Vorbild. Hauptfigur ist sein Großvater, hier Wilhelm Leeb senior, überzeugter Nazi, lang in Krieg und Gefangenschaft, unzufrieden mit Frau und Kindern, tyrannisch, selbstherrlich, ungerecht. Wie sich seine Tyrannei an der nächsten Generation rächt, aber auch woher er kommt, das wird in diesem Buch erzählt, in Zeitsprüngen, aber stets so, dass man gut folgen kann. Ich fand das Buch sehr stark, aber nahezu unerträglich.

Ein Nachzügler aus dem 21er-Abo überrascht mich noch. Ich bin bereit.

Und gelesen: ein Familienroman, der deutsche Geschichte plastisch werden lässt und den Begriff der transgenerationalen Weitergabe von Traumata so richtig illustriert. Das ist handwerklich gut gemacht, spannend, lesbar, solide. Am berührendsten fand ich den Abschnitt vom "Kind in der Krippe", der bleibt sicher noch eine ganze Weile in mir.

'Mitgift' ist wieder wohlbehalten daheim angekommen und man sieht ihm die lange Reise kaum an. Danke dafür!

Das Buch hat heute beim Meetup eine interessierte Leserin gefunden. Viel Freude mit der Lektüre!

Habe das Buch auf dem schönen Bad Pyrmonter MeetUp von Xirxe übernommen. Die Familiengeneration vor mir kommt zum Teil aus der Niedersächsischen Tiefebene, da bin ich nun gespannt, z.B auf die Orte dieses Buches. Vielen Dank für's Mitbringen.