Winterbienen
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Mit großer Intensität erzählt Norbert Scheuer in "Winterbienen" einfühlsam, präzise und spannend von einer Welt, die geprägt ist von Zerstörung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft.
Portrait
Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und veröffentlichte zuletzt die Romane "Die Sprache der Vögel" (2015), der für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, und "Am Grund des Universums" (2017). Sein Roman "Überm Rauschen" (2009) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und war 2010 "Buch für die Stadt Köln".
Mein Beitrag zum Buchpreis-Abo 2019.
... und hier der Reiseweg:
1. Charly83
2. bassongirl
3. Mimi4711
4. bluezwuzl
5. Lilo37fee
6. Xirxe
7. heixly
8. Lillianne
9. natur-m
... und zurück zu mir.
Das Buch reist zum nächsten Teilnehmer weiter.
Edit 23.12.: Das Buch lies sich gut und flüssig lesen. Die Schilderungen der drei Hauptthemen Fluchthilfe, Imkerei und Epilepsie waren durchaus interessant. Jedoch habe ich dem Autor den Tagebuchstil nicht ganz abgenommen. Ich glaube nicht, dass man in Tagebuch tatsächlich so, wie Charly sich ausdrückt, “elaboriert“ schreibt. Daher kann ich mich ihrer Meinung eigentlich uneingeschränkt anschließen. Ist meiner Meinung nach zu recht nicht Sieger geworden.
Released 4 yrs ago (12/24/2019 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Sachsen Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
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edit 13.1.2020:
Super! Für mich war dieses Buch genau das richtige, ich nehme dem Autor alles ab und finde die Unaufgeregtheit großartig. Die häppchenartige Erzählweise hat mich überzeugt und die Geschichte war sehr gut. Dazu kommt, dass ich mich ein bisschen in der Eifel auskenne und ein wenig wiedererkennen konnte. Ich musste während des Lesens an das Arno Geiger-Buch aus der letzten Runde denken.
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Mir hat das Buch gut gefallen. Ich kenne einige Imker, deshalb fand ich die Ausführungen über die Imkerei spannend. Und ich kenne Altphilologen, die auch in normalen Unterhaltungen "reden wie gedruckt" weshalb ich den Stil nicht als übermässig elaboriert empfand. Vielmehr hätte ich genau so einen Ton erwartet...
Ich denke, die lakonische Schilderung auch der Kriegswirren und der Fluchthilfe-Episoden entspricht der Persönlichkeit, als die Arimond in der Geschichte auftritt sehr gut. Allerdings geht es schon in Ordnung, daß dieses Buch nicht den Preis bekommen hat.
Released 4 yrs ago (3/5/2020 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Egidius Arminod ist der Imker, der 1944 und 1945 seine Bienenvölker über die Winter bringt. Aber er ist auch selbst eine "Winterbiene", versucht Flüchtlinge über die Grenze nach Belgien zu bringen und irgendwie auch selbst zu überleben.
Ich fand das Buch sehr gut. Gerade das Unaufgeregte, fast Emotionslose des Tagebuchs fand ich authentisch. Hier geht es nicht um einen beseelten und aktiven Wiederstandskämpfer, hier geht es um einen Mann, der selbst durch seine Eplilepsie große Probleme hat und irgendwie versucht, durch die Zeit des dritten Reichs zu kommen. Seine Bienen betrachtet er mit großem Interesse. Als Lehrer darf er schon lange nicht mehr arbeiten. Er beschäftigt sich mit Ambrosius, der das Herz des heiligen Cusanus rettet, Cusanus, dessen Idee es ja war, dass alles eines ist und zusammenhängt. Diese "Alleinheitsidee" findet sich in diesem Buch in vielen Motiven und fügt es in all seinen kleinen Teilen zu einem Meisterwerk zusammen.
Ich fand das Buch sehr gut und wunderbar geschrieben.
8. Juli 2020
Was für ein schönes Buch, das von einer entsetzlichen Zeit erzählt. Es ist das letzte Kriegsjahr des II. Weltkriegs und in der Eifel ist es bisher vergleichsweise ruhig geblieben. Egidius, der aufgrund seiner Epilepsie nicht eingezogen wurde und dank des Einflusses seines Bruders der Euthanasie entging, kümmert sich nach seiner Entlassung als Lehrer um seine Bienenvölker und um manche zurückgelassene Frau. Hin und wieder bringt er Juden über die Grenze, um sich so Geld für seine Medikamente zu verdienen, doch mit dem Vorrücken der Alliierten wird es immer gefährlicher.
Es ist eigentlich ein gemächliches Buch, wenn sich der kriegerische Hintergrund nicht immer wieder in den meist friedlichen und beschaulichen Tagebucheinträgen des Egidius in den Vordergrund drängen würde. Hauptthema seiner Einträge ist die Beobachtung und Pflege sowie Entwicklung seiner Bienen, denen er sich eng verbunden fühlt. Seine restliche freie Zeit widmet er der Übersetzung alter Dokumente seines Vorfahren Ambrosius aus dem Latein und den Frauen, denen er zugetan ist. Es wirkt, als wäre er ein glücklicher Mensch, wenn nicht stets aufs Neue das Grauen des Krieges in Erscheinung treten würde.
An Handlung gibt es nicht viel zu berichten, denn die Tage verlaufen recht gleichförmig. Doch wie der Autor dieses Wenige erzählt, ist so voller Zuneigung und Aufmerksamkeit, dass man beim Lesen unweigerlich eine grosse Sympathie zu Bienen und Ambrosius entwickelt und die Entsetzlichkeit des Krieges im Gegensatz dazu noch stärker wirkt.
Ein schönes und trauriges Buch über das Leben, die Liebe und die Sinnlosigkeit des Krieges.
Released 3 yrs ago (7/17/2020 UTC) at Buchring, By Mail/Post/Courier -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
07.09.2020: Das Chaos des Krieges und die Ordnung des Bienenstaates, die Grauen der Nazizeit und die Normalität des Dorflebens, die leise Sprache des Buches und die lauten Geräusche der Kriegsbomber, die hilflos machende Krankheit und die starke und selbstlose Hilfe für die Flüchtlinge, die Angst vor Entdeckung und die Lust der Liebe ... das ist so groß und umspannend erzählt, so reif und reich, unaufdringlich und doch eindringlich, ein beeindruckendes Buch für mich.
Wie ich sehe, kann ich dies nach 'Herkunft' lesen, das ich bereits angefangen habe.
Edita ergänzt am 23. September 2020
Das war schnell gelesen ... und gelernt habe ich doch einiges über die Bienen. Egidius Arimond der Hauptprotagonist erzählt aus seiner Zeit während des Zweiten Weltkrieges in einem kleinen Ort an der belgischen Grenze. Durch seine Krankheit ist er nicht mehr Lehrer und hat das gelernte Wissen über die Bienen zu seiner wichtigsten Beschäftigung gemacht. Seine Bienenstöcke stehen weit verbreitet in der Landschaft - so auch ganz in der Nähe der belgischen Grenze. Es ist eine sehr ruhige Geschichte, die bis zum Äußersten die ganze Kraft des Mannes benötigt. Als Epileptiker hat er keinen guten Stand in der Nachbarschaft, das Programm der Nazis tut sein übriges. "Warum bist du kein Soldat, wie mein Papa", wird er von einem kleinen Mädchen gefragt. Der Apotheker verkauft ihm keine Medikamente - er müsste gemeldet werden und so gibt es Phasen, in denen er nicht ausreichend medikamentiert ist und seine Anfälle nicht verhindern kann. Die gesamte Logistik, um die Juden bis zur Grenze zu bringen, ist auch deshalb so gefährlich, weil die zu Rettenden einige Zeit versteckt werden müssen und damit auch vesorgt. Wir erfahren erst spät im Buch über die verschiedenen Menschen, die über die Grenze müssen ... und davon sind einige Umstände doch tragisch. Für mich sind diese Einzelschicksalberichte immer wieder spannend und wichtig. Ich hoffe, dass das Buch noch weitere Leser:innen über diesen Kreis hinaus bekommt. Meiner Nachleserin natur_m kann ich es tatsächlich zum kleinen MU - wie oben erwähnt - weiterreichen. Der nächste Abo-Buchpeis-Band liegt schon bereit. Vielen Dank für dieses Leseerlebnis!
Released 3 yrs ago (10/6/2020 UTC) at ABO-Runde - Nächste:r Teilnehmer:in in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
WILD RELEASE NOTES:
Dieses Buch wird im Buchpreis-Abo
an meine Nachleserin natur_m weitergegeben.
Erfreuliches Lesevergnügen!
Dem Buch gute Reise!
Auch wenn erst Herbst ist werde ich bald die Winterbienen lesen. ;-))
Danke für die Mitlesegelegenheit.
Das Buch reist nun zurück zu chawoso, am 6.10..
Auf der Wishlist von AndreasBerlin gefunden ...
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Absolut Spaß gemacht es zu lesen.
Released 7 mos ago (8/27/2023 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Berlin Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Lesen und weitergeben? Na klar!
Wie lange das Buch bei Dir bleibt- entscheide einfach selbst! Du kannst es weitergeben, verschenken, irgendwo (möglichst geschützt vor Wind und Wetter) ablegen, damit es seinen nächsten Leser findet. Oder auch in Deinem Bücherregal parken.
Viel Spaß damit!
Ich wünsche dir gemütliche Lesestunden und dem Buch eine lange Reise ...