HC; 205 Seiten; mareverlag
Aus dem Französischen von Kirsten Gleinig

2021: Venedig ist von den Wassermassen eines letzten Acqua alta verschlungen worden. Guido Malegatti, einer der Überlebenden, fährt mit dem Boot durch die Ruinen, auf der Suche nach Frau und Tochter. Zwei Jahre zuvor: Angesichts des drohenden Meeresspiegelanstiegs bahnt sich der Konflikt innerhalb der Familie an. Guido als Wirtschaftsrat schwört auf den Tourismus und die Segnungen der Technik. Seine Frau Maria Alba schwelgt in der vergangenen Pracht einer Stadt am Rande des Zusammenbruchs. Und ihre 17-jährige Tochter Léa wird in dem Versuch, die geliebte Stadt zu retten, zur Gegnerin ihres Vaters. Isabelle Autissier entwirft das so dramatische wie realistische Szenario vom Untergang Venedigs. Mitreißend zeichnet sie der Perspektive dreier Familienmitglieder nach, wie es zur Katastrophe kommt, und stellt uns alle vor die Frage: Wie würde ich mich verhalten?

Tolles Buch. Ein Szenario, das zum Nachdenken - nicht nur über Venedig, sondern über alle in irgendeiner Art und Weise bedrohten Dinge (und Menschen) - anregen sollte.
Guido finde ich einfach nur abstoßend, Maria Alba schwer zu verstehen. Am ehesten sagt mir Léa zu. Aber das ist auch leicht gesagt, wenn man gemütlich auf der Couch sitzt.
Vor ca. 15 Jahren waren mein Mann und ich zusammen mit dem Bruder meines Mannes für eine Woche in Venedig. Da wir dort eine so schöne Zeit hatten, hat mich dieses Szenario doch etwas erschreckt und ich möchte hoffen, dass dies nie geschehen wird.
Absolute Leseempfehlung meinerseits

Reist als Ring weiter zu
1. Lilo37fee
2. Lire
3. bspageturner
4. Budleja
5. ulf_der_freak
...holle77

Und zurück zu mir.

Danke für diesen schönen Buchring!

Das Buch beginnt (und endet) damit, dass Venedig durch ein Hochwasser zerstört wird. Am Beispiel der Familie Malegatti wrden dann verschiedene Haltungen dargestellt, die vor der Katastrophe existieren: Guido, ein Unternehmer, der Venedig durch das Hochwassersystem MOSE genügend geschützt sieht und die Stadt profitorientiert betrachtet, die Tochter Léa, die sich im Laufe des Buches als Aktivistin radikalisiert und die Mutter Maria Alba, die aus einer alten venezialischen Familie stammt und insgesamt eher passiv verharrt- so wie Vendig selbst. Entsprechend ist sie wie die Stadt selbst auch das Opfer im Ganzen. Abwarten ist also keine Lösung.
Ich fand den Aufbau des Buches von der Zerstörung her anfangend das Geschehen zu erzählen nicht so überzeugend. Auch die Personen haben mich leider nicht erreicht. So war es zwar ein interessantes Szenario, das sich schnell liest und gerade, wenn man Venedig kennt, sehr einprägsam ist. Aber irgendwie habe ich beim Lesen trotz der schockierenden Erzählung die Wohlfühlzone nie verlassen und das finde ich eigentlich schade bei diesem Thema.

Soeben eingetroffen, danke fürs Schicken.

Edit 30.4.2024:
Isabelle Autissier entwirft ein dramatisches wie realistisches Szenario vom Untergang Venedigs.
Man sollte sich faktenmäßig ein bisschen informieren, wenn man dieses Buch liest, denn bis auf den Untergang ist nichts erfunden.
Dramaturgisch gesehen finde ich es schade, dass das Ende am Anfang steht.
Ich hätte das Buch weit weniger interessant gefunden, wenn ich die Schauplätze nicht selbst gekannt/besucht hätte. Hoffen wir, dass die Serenissima allem Unbill standhält.

Das Buch reist weiter zu bspageturner. Ich wünsche dir eine angenehme Lesezeit.

Danke, dass ich bei diesem Ring dabei sein durfte.

Heute hier gut angekommen.

Da es eine französische Autorin und Seglerin ist, erfüllt es Punkt 14 der Lesechallenge Hazelgreen/Marzipanmädchen.