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Teil 1
Teil 2
Teil 3

Strittmatters Sprache ist einfach und anschaulich; daß diese Sprache "ausreicht", um alles, was er mit scharfem Blick wahrnimmt, darzustellen, überrascht manchmal. Die zum Teil anrührenden und tiefgehenden Passagen, die niemals sentimental oder effekthascherisch wirken, wechseln sich ab mit derb komischen Szenen und nüchternen Beschreibungen der Lebensumstände auf dem Land in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Häufige Exkurse verstärken den Eindruck eines Panoptikums. Alle Bände lassen sich mühelos hintereinander durchlesen, weil man nie genug bekommt von der abwechslungsreichen Art des Autors: Man interessiert sich genausosehr für das, was er von den Dingen hält, wie für die Dinge selbst. Eins der besten und klügsten Bücher, die ich je gelesen habe.

Ein folgenschwerer Tag ist jener 15. Juni 1919 für Esau Matt: Die Familie zieht um, von einem Niederlausitzer Hededorf in dein anderes, nach Bossdom. "Brod-, Weissbäckerei, auch Colonialwarenhandlung" steht über dem Laden, den die Eltern mit nichts als Geborgtem erworben haben. Von nun an wird Esau Bäckersch Esau sein und bleiben, und der Laden wird tyrannisch in den Familienfrieden eingreifen.

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Danke für diesen 1000-Bücher-Dreiteiler!
Mir ging es genau wie RoseofDarkness, ich hatte meine Freude an diesem Buch. Vor allem, da ich zuerst die Lesung von Strittmatter selbst gehört habe, in der er die ersten SEiten seines WErkes liest, so daß man den Dialekt im Ohr hat und ihn an den richtigen Stellen heraufbeschwören kann. Es gibt sicher Menschen, die genervt sind, weil er vom hundertsten ins tausendste kommt, wie es eben an langen Winterabenden am Kachelofen so vorkommen kann. Immer wieder trifft er so genau auf einen Punkt, hat Bilder wie: " Die Steppe, die Pferdeweide von einst, ist auf einen Raum, der in einem Futtersack Platz hat, zusammengedrängt."
"Könn so doch gleich singen, daß die Moagd barfuß getanzt hat. Aschenputtel, Aschenputtel, wenn ich das schon heere!" beschwert sich die Groß,mutter, als ihr fortschrittliche Kinderbeschäftigung beigebracht wird...Demnach müßten wir verkrüppelt einhergehen. Hatten unsere Mütter vielleicht, wenn sie uns aus der Wiege hoben, unseren Nacken mit der linken Hand abgestützt? Haben sie uns mit der rechten Hand für unser Kreuzbein und unseren Ursch (das ist kein Schreibfehler, er schreibt ihn nie mit A) eine flache Fläche angeboten?
Dies war ja erst der erste Teil. Eigentlich hätte ich nicht gesagt, daß man so viele Seiten mit so etwas Beschreiben kann, aber bislang ist es einigermaßen kurzweilig und ich bin gespannt, was Esau auf der hochen Schule erleben wird...

Nach den Kommentaren im 1000-Bücher-Thread, darf heute der erste Teil gesondert losreisen... ;-)
Viel Spaß beim Lesen dieses Buches.
Über einen Eintrag hier würde ich mich sehr freuen!

bei mir gelandet - freue mich bei Gelegenheit natürlich auch über Band 2 und 3 :)