Zwei Brüder kämpfen sich durch ein Leben aus Drogen, Gewalt und Einsamkeit. Jonas T. Bengtsson hält voll drauf - auf eine Welt, in der wir leben, ohne sie je so zu sehen wie in diesm Buch.

Uff, geschafft - das war eine ziemlich grausige Lektüre. Nick, der Ivan, den Bruder seiner ehemaligen Freundin als kleinen Bruder ansieht und damit fast das einzige Nette macht ist sonst ein ziemliches Ekelpaket: er trinkt sich selbst durch das Leben, benutzt eine Bekannte aus dem Heim, in dem er wohnt, als Beischlafopfer, ohne sie zu mögen, schüchtert schwächere Mitmenschen ein und arbeitet an seiner Bodybuilding-Kraft, um noch gewalttätiger zu wirken. Zwischendurch kommen immer wieder Erinnerungen an seine verpfuschte Kindheit und an seine Brüder hoch, die auch alle deprimierend sind.
Einer der Brüder ist noch am Leben und Nick sagt über ihn, dass er seinen Namen niche mehr verwendet und im ganzen Buch kommt er auch nicht vor - obwohl die zweite Hälfte des Romans nur von ihm und seinen Plänen, Handlungen und Wünschen handelt. Sein Sohn, Martin, wird als netter kleiner Junge dargestellt, den der namenlose Bruder auch schützen will, was im Endeffekt nicht gelingt. An der Heroinsucht der Eltern Martins zerbrechen beide Elternteile mit großem zeitlichem Abstand, was Martin zu einer Waise macht, was aber ohne Gefühlsduselei geschildert wird.
Überhaupt ist alles ohne Sympathie für die beiden Brüder erzählt - dadurch wird es akzeptabel und erträglich, diese Spirale aus Gewalt, Sucht und Abgründen überhaupt zu lesen.
Aber warum schreibt man so ein Buch? Was ist die Aussage? Dass es Heroinjunkies gibt, ist bekannt und dass Menschen in den Knast gehen ist ebenfalls eine Tatsache. Warum Nick den Mord oder Totschlag auf sich genommen hat, wird schon weniger klar beleuchtet, obwohl das eine Überlegung wert ist. Da fehlt die Betrachtung, die zuvor so genau war, plötzlich.
Ist es die Befriedigung des Entsetzens der Leser, so ein Buch zu schreiben? Der kleine private und völlig harmlose Höllenritt der Mittelschicht, die sich noch Bücher kauft? Oder warum sollte man es sich antun?
Sprachlich ist das Buch gut geschrieben, aber das Thema scheint nur mit dem Entsetzen zu spielen, ohne etwas auszusagen, was für ein besseres Verständnis für Junkies und Häftlinge helfen würde.

Ladies Night'

OBCZ Café Einstein - am shelf zur freien Entnahme

Lieber Finder!
Gratulation, dass Sie das Buch gefunden haben! Ich hoffe, Sie werden es mögen!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, Ihre Meinung über das Buch nach dem Lesen hier einzugeben!
Das ist anonym und kostenlos für Sie!
Danke und viel Spaß beim Lesen wünscht,
SabinaLorenz

am shelf - zur freien Entnahme

OBCZ Café Einstein - am shelf

Lieber Finder!
Gratulation, dass Sie das Buch gefunden haben! Ich hoffe, Sie werden es mögen!
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich die Zeit nehmen, Ihre Meinung über das Buch nach dem Lesen hier einzugeben!
Das ist anonym und kostenlos für Sie!
Danke und viel Spaß beim Lesen wünscht,
CafeEinstein