Das Ministerium der Schmerzen

by Dubravka Ugresic | Literature & Fiction |
ISBN: 9783827005625 Global Overview for this book
Registered by merkur007 of Frankfurt am Main, Hessen Germany on 6/6/2009
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6 journalers for this copy...
Journal Entry 1 by merkur007 from Frankfurt am Main, Hessen Germany on Saturday, June 6, 2009
Heute gekauft, da Osteuropäisches von mir bisher vernachlässigt wurde...

Journal Entry 2 by merkur007 from Frankfurt am Main, Hessen Germany on Wednesday, June 10, 2009
Dieses Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Wobei ich nicht ausschließen will, dass es auch damit zusammenhängt, dass ich nach längerer Zeit wieder mal Lesezeit am Stück hatte. Ich will aber auch nicht ausschließen, dass es am Buch lag. Der Titel - den ich etwas abschreckend finde - ist weitgehend (nicht ganz, aber das soll hier nicht weiter verraten werden) irreführend. Es ist ein Buch über Emigration - eigentlich in eine sehr schöne Stadt in diesem Fall: Amsterdam - über die schleichende Zermürbung durch Verlust der eigenen Identität, durch Verlust von so Vielem. Es gibt Auskunft über Etwas, was ich mir immer nur so ungefähr klar gemacht habe: Wie es sein muss in einem Jugoslawien aufgewachsen zu sein, das einem plötzlich zersplittert um die Ohren fliegt. Mitsamt den Erinnerungen und Sicherheiten. Dabei ist die Quälerei ganz subtil, nie dick aufgetragen.
Ein bisschen hat es mich an "Die Stadt mit der roten Pellerine" erinnert, wo eine junge Türkin sich in Fremdheit und Ich-Verlust in Rio de Janeiro verliert. Aber während dort die Motivlage, dann weiter in der Fremde zu bleiben, etwas unklar bleibt, ist es in diesem Buch fasslich und reflektiert. Bleiben in der Fremde ist die Niederlage, zurückgehen der Tod. Wenn nicht der tatsächliche, dann ein seelischer. So stellt es sich für die Protagonistin dar, die nachvollziehbar um ihre psychische Verfassung kämpft und das gut zu erzählen weiß.

Gelesen für Kroatien im Rahmen der 1Jahr=1Land=5Bücher-Challenge.

Wird nun ein kleiner Ring mit folgenden Teilnehmer(inne)n:

1. Aldawen
2. juli312
(ab hier keine Gerade mehr;-))
3. Amandil
4. Isfet

Journal Entry 3 by merkur007 at mail in By mail, A Bookring -- Controlled Releases on Tuesday, June 16, 2009

Released 14 yrs ago (6/16/2009 UTC) at mail in By mail, A Bookring -- Controlled Releases

WILD RELEASE NOTES:

WILD RELEASE NOTES:

Seit gestern unterwegs.

Journal Entry 4 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, June 16, 2009
Das sieht ja eher nach einer Gerade als nach einem Ring aus *gg* Jedenfalls habe ich es heute wohlbehalten aus der Packstation befreit, danke schön!

Journal Entry 5 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, July 2, 2009
Was hier mit Sprache alles angerichtet wird, ist bemerkenswert und teilweise erschütternd. Das zeigt sich nicht nur unmittelbar in der Studentengruppe, wo nationalistische Gefühle das ein oder andere Mal hochkochen, sondern vor allem auch darin, wie die Studenten mit ihrer Muttersprache umgehen. Das Fach gewählt haben sie, weil es für das einfachste und naheliegendste ist, aber sie haben sehr unterschiedliche Haltungen dazu. Einige sprechen mittlerweile fließend Holländisch und erklären auch, daß sie sich in dieser Sprache am wohlsten fühlen. Andere durchsetzen ihre Sprache mit Anglizismen, um sie sich erträglich zu machen. Keiner ist in der Lage oder willens, sich mit der Muttersprache um ihrer selbst willen zu beschäftigen. Trotzdem suchen sie über diesen Weg des Studiums auch eine Klärung ihrer Identität, eine Chance, ihre zerbrochenen Leben wieder zu flicken und sich neu zu positionieren. Ich fand es gut nachzuvollziehen, wie mit dem Verlust der Sprache und damit sicher der differenziertesten Ausdrucksmöglichkeiten, die ein Mensch hat, auch Identität verloren geht. Wenn ich nicht mehr alles sagen kann, was ich sagen will: Was tue ich dann mit meinen Emotionen, angesichts solcher Erlebnisse, wie diese Studenten sie hinter sich haben?

Zumal, und das ist der zweite Aspekt, wenn die Heimat wegen der Auflösung keine mehr ist. Für die meisten der Studenten ist eine Rückkehr selbst in die neu entstandenen Länder, keine Option – sei es wegen der damit verbundenen Erinnerungen, sei es ganz pragmatisch, weil sie als Deserteure vor der Armee geflüchtet sind. Und selbst die, die zurückkehren, finden sich nicht mehr zurecht. Tanja selbst fährt für einen Urlaub zu ihrer Mutter nach Zagreb und scheitert in mehrfacher Hinsicht. Nicht nur verläuft sie sich in Zagreb, weil die Straßen umbenannt wurden und auch sonst nicht mit ihrer Erinnerung übereinstimmen, sie ist im Vergleich zu jenen, die geblieben sind, auch quasi aus der Zeit gefallen. Diese sind nämlich längst schon so weit, daß sie den Krieg als „lange vorbei“ von sich geschoben haben (was aus Gründen des schlichten Weiterlebens wahrscheinlich auch nötig ist), während für Tanja alles „gestern“ war. Die Gedanken der Exilanten kreisen so sehr um ihr eigenes Schicksal, weil sie auch praktisch nichts anderes zu tun haben, daß sie gar nicht dazu kommen, die Ereignisse zu verarbeiten, sich davon zu lösen und zu distanzieren.

Die Erzählweise selbst schwankt, und das ist durchaus angemessen, zwischen Fiktion und Bericht, und entwickelt daraus einen recht eigenen Sog. Es ist auf jeden Fall ein interessanter und nachdenklich machender Blick auf kriegsbedingte Migration, der das „Danach“ der geglückten Flucht und bloßen Rettung von Leib und Leben ins Visier nimmt.

Journal Entry 6 by wingjuli312wing from Moabit, Berlin Germany on Wednesday, July 8, 2009
Heute angekommen, vielen Dank fürs Schicken. Ein anderes Buch muss ich noch durchlesen und dann bin ich neugierig auf dieses.

Das Gefühl des Zerissenseins zwischen alter Heimat und neuer Umgebung fand ich sehr eindrucksvoll und damit auch nachvollziehbar geschildert. Vielen Dank fürs Mitlesen!

Gelesen für Kroatien bei der Olympic Challenge.

Journal Entry 7 by Amandil from Münster, Nordrhein-Westfalen Germany on Sunday, August 30, 2009
Und, angekommen! Vielen Dank fürs Schicken.

Journal Entry 8 by Amandil from Münster, Nordrhein-Westfalen Germany on Thursday, October 8, 2009
Das Buch macht sich morgen auf den Weg im ICE nach Ulm - und wenn ich es schnell lese, wird es da oder irgendwo unterwegs in einen Briefkasten wandern..meine Meinung folgt dann später..

Journal Entry 9 by Amandil from Münster, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, October 20, 2009
Nein, für mich war es kein Buch, das ich "in einem Rutsch" mal so eben lesen konnte, ich fand es bedrückend geschildert. Durch die Erzählweise fiel es mir leicht, mir das Dilemma vorzustellen: in die Ferne gehen, in Sicherheit, aber damit trotzdem etwas aufgeben bzw. verlieren, totz der Distanz nicht vergessen können. Auf der anderen Seite ist das Bleiben keine Alternative..

Es sind schon einige Tage vergangen, seitdem ich es gelesen habe - meine Meinung bleibt. Auch das Zusammentreffen mit Igor am Ende finde ich beklemmend, wobei mich das Ende dann nicht vollkommen überraschen konnte. Ich spreche in Rätseln? Das macht nichts :-). Und den Titel finde ich einfach unpassend - ich bin froh, dass ich es trotz des Titels gelesen habe.

Möchte es nun noch weiterreisen, oder nach Hause kommen?

Journal Entry 10 by merkur007 from Frankfurt am Main, Hessen Germany on Tuesday, October 20, 2009
Ja, das ist eine gute Frage, wo es jetzt hin will. Werde es noch mal im Forum posten. Allerherzlichste Grüße nach Münster.

Journal Entry 11 by Amandil from Münster, Nordrhein-Westfalen Germany on Friday, October 30, 2009
So, das Buch macht sich dieses Wochenende mit drei Kollegen im Gepäck auf den Weg zu Isfet. Viel Spass beim Lesen!

Journal Entry 12 by Isfet from Ingolstadt, Bayern Germany on Wednesday, November 4, 2009
Gestern aus der Packstation gefischt - vielen Dank für's Schicken! Muss leider etwas warten.

Journal Entry 13 by Isfet from Ingolstadt, Bayern Germany on Wednesday, January 20, 2010
So, nach einigen Verzögerungen habe ich es jetzt gelesen - und ich fand es teilweise ziemlich beklemmend. Der Verlust der Sprache ist wohl das Schlimmste, das einem passieren kann - sich nicht mehr ausdrücken zu können, selbst nicht mehr zu wissen, was man eigentlich ausdrücken will...denn die Sprachlosigkeit bezieht sich nicht nur auf die Verwendung der Sprache, sondern auch (und vor allem) auf den Ausdruck der Gefühle und Erinnerungen. Und es zeigt, wie sehr die Exilanten "ihr Land" verklären - ohne zu merken (oder merken zu wollen?), wie sehr und wie schnell es sich verändert.

Der Titel - na ja, ich bin froh, dass ich mich davon nicht abschrecken ließ.

Gelesen im Rahmen der 1 Jahr = 1 Land-Challenge für Kroatien.

Journal Entry 14 by Isfet at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany on Saturday, January 23, 2010

Released 14 yrs ago (1/23/2010 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Ist auf dem Heimweg - vielen Dank für den Ring!

Journal Entry 15 by merkur007 from Frankfurt am Main, Hessen Germany on Tuesday, January 26, 2010
und da ist es wohlbehalten wieder Zuhause. Kommt evtl. irgendwann in die Osteuropa-Box

Journal Entry 16 by merkur007 at Frankfurt am Main, Hessen Germany on Sunday, April 17, 2011

Released 13 yrs ago (4/17/2011 UTC) at Frankfurt am Main, Hessen Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Nun kommt es in die 1-Jahr-1-Land-Challenge-Box. Ich hoffe, es findet Interesse.

Journal Entry 17 by calendulaa at Wien - irgendwo / Vienna - somewhere, Wien Austria on Wednesday, July 6, 2011
Aus der 1-Jahr-1-Land-Challengebox von lady-liberty gefischt - vielen herzlichen Dank!

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