Mensch ohne Hund: Roman

by Håkan Nesser | Mystery & Thrillers |
ISBN: 3442739322 Global Overview for this book
Registered by SydneyBristow on 10/31/2009
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WILD RELEASE NOTES:

Nesser bringt ein neues Team auf die Bühne: Gunnar Barbarotti mit seiner scharfsinnigen (und -züngigen) Kollegin und seinen mürrischen Chef Asunander.

Im ersten Teil haben sie noch nichts zu tun, es geht zunächst um ein Familientreffen der Familie Hermansson, auf das keiner so recht Lust hat. Diesen Kosmos zwischen oberlehrerhaften Alphatierchen und gescheiterten Existenzen setzt Nesser mit geistreichen Grotesken und subtilen Wortwitz meisterhaft ins Bild.

Im zweiten Teil muss der Komissar das Rätsel von 2 Vermissten des Familienfests aufklären und ist damit reichlich überfordert. Die Ermittlungsergebnisse basieren fast nur auf Zufällen, was angesichts des verzwickten Tathergangs aber auch glaubwürdig erscheint. Nur durch seine Hatnäckigkeit und Intuition kann er die Fälle lösen.

Nach Lektüre des ersten Teils hätte ich ohne Zögern 5 Sterne verteilt, danach verliert die Geschichte leider an Schwung. Die zähe Aufklärung und das am Ende doch wenig überraschende Ergebnis nimmt der Geschichte die Spannung.

Aus krimitechnischer Sicht ist "Mensch ohne Hund" eher durchschnittlich, aber die überzeugenden und brilliant dargestellten Psychogramme der Hermanssons machen das Buch lesenswert.

Journal Entry 2 by SydneyBristow on Saturday, October 31, 2009
Eine schrecklich nette Familie, die da zu zwei runden Geburtstagen kurz vor Weihnachten zusammenkommt. Es ist das klassische Setting einer "family reunion", die hier als klaustrophobische Familienhölle erzählt wird, die nur in einer Katastrophe enden kann. Mit Mensch ohne Hund meldet sich Håkan Nesser und bringt einen neuen Ermittler mit: Gunnar Barbarotti.

Nesser lässt sich Zeit, ehe die Handlung an Fahrt gewinnt. Da werden alle Familienmitglieder ausführlich porträtiert, ihre Zwänge und Abgründe, gegenseitigen Antipathien, die Wut und der unterdrückte Hass. Ähnlich den länglichen Reisevorbereitungen der Protagonisten (ganz praktischer und seelischer Natur) hat es Nesser nicht eilig, einen Spannungsbogen zu konstruieren, der mit dem plötzlichen Verschwinden zuerst des missratenen Sohnes Walter und dann des Enkels Henrik seinen Anfang nimmt.

Doch zuerst zu den dramatis personae: Da ist zunächst Karl-Erik der tyrannische Patriarch, ein frisch pensionierter Lehrer, der seinen Lebensabend in Spanien plant. Seine resignierte Frau Rosemarie funktioniert seit Jahrzehnten und fantasiert, wie sie ihren Mann umbringt. Ebba, Papas Lieblingstochter mit dem großen Potenzial, hat es bis zur Oberärztin gebracht, ihre Söhne haben sich innerlich längst von ihr verabschiedet. Kristina, die jüngste ist im Fernsehgeschäft tätig, unglücklich verheiratet, empfand ihre Familie immer schon als Gefängnis. Und dann ist da noch "Wichs-Walter", der glücklose Schöngeist und Weltenbummler, über den ganz Schweden lacht, seitdem er in einer Art "Dschungel-Camp" kompromittierend abgefilmt wurde. Sie alle fallen in das elterliche Haus ein "wie zwangsrekrutierte Soldaten zu einem befohlenen Krieg."

Nachdem zuerst Walter nicht von einem nächtlichen Spaziergang zurückkehrt, verschwindet auch der Vorzeige-Enkel Henrik, der einen schwulen Lover hat, von dem niemand weiß - außer Tante Kristina, die ihn bei einem Rendezvous "auf den rechten Weg" zurückbringen will. Leider ist zur gleichen Zeit ihr Mann zu einem Überraschungsbesuch unterwegs...

Gunnar Barbarotti, Nessers "Neuer", beginnt also zunächst in einer Vermisstensache zu ermitteln. Er ist Mitte Vierzig, geschieden, Vater von drei Kindern, und bislang hat er es - trotz des Jurastudiums - nur bis zum Inspektor gebracht. Ihm erspart der neue Fall ein Weihnachtsfest mit der Ex-Frau bei den Ex-Schwiegereltern, sodass er sich mit viel psychologischem Gespür und einiger Lust an der Provokation daran macht, die beharrlich schweigende Familie unter die Lupe zu nehmen. Vorsichtig klopft er deren Panzer ab, macht hier und da eine Probebohrung, horcht, tastet sich weiter, findet schließlich einen Riss, den er aufbrechen kann.

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