Die Klavierspielerin. Roman.
by Elfriede Jelinek | Literature & Fiction | This book has not been rated.
ISBN: 3499231662 Global Overview for this book
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Registered by hank-chinaski of Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on 9/2/2008
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Journal Entry 1 by hank-chinaski from Bielefeld, Nordrhein-Westfalen Germany on Tuesday, September 2, 2008
Ausgeschiedenes Exemplar der Stadtbibliothek.
Nah ist das Heil durch Liebe, doch der Stein vor dem Grab ist zu schwer.
So, da habe ich mich nun von der ersten bis zur letzten Seite durchgekämpft, durchgebissen, durchgequält und bin völlig fertig. Soll ich einen Punkt vergeben, weil es mir nicht gefällt, oder zehn, weil es vom literarischen Standpunkt aus grandios ist? Das Konzert ist in eine gräßliche Kakophonie ausgeartet, bei der aber jeder Ton genau an der richtigen Stelle sitzt. Elfriede Jelineks Umgang mit Sprache ist in einer Weise kreativ, wie ich es ähnlich allenfalls bei Joyce (den ich ebenfalls nicht mag) schon einmal ansatzweise gelesen habe, und ich kann den Nobelpreis da schon irgendwie nachvollziehen. Doch da hagelt ein wahres Gewitter von Wortspielen, Allegorien und bildhaften Ausdrücken auf den wehrlosen Leser nieder, dass es fast schon körperlich schmerzt. In der Nacht, wenn alles schläft und nur Erika einsam wacht, während der traute Teil dieses durch Leibesbande aneinandergeketteten Paares, die Frau Mama, in himmlischer Ruhe von neuen Foltermethoden träumt..., ja, Witz hat das schon, ganz ohne Zweifel, aber witzig heißt nicht unbedingt lustig, und lustig ist die Jelinek nun ganz gewiss nicht. Das ist auch schon nicht mehr zynisch, das ist höhnisch und herablassend, wie die Autorin kübelweise Spott über ihre eigenen Protagonisten ausschüttet. Trotzdem ist es aber stimmig, denn vielleicht ist Häme tatsächlich die einzig angemessene Umgangsform mit einer Spießigkeit, die das Dämonische nur notdürftig hinter der Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit verstecken kann. Erika, die Mutter und Klemmer, alle drei ekeln sie einen an wie sie lieben wollen, aber nur zu meinen Bedingungen. O ja, der Stein ist ihnen wirklich zu schwer, und an Engel glauben sie nicht.
Prädikat wertvoll, wenngleich vollkommen ungenießbar.
Nah ist das Heil durch Liebe, doch der Stein vor dem Grab ist zu schwer.
So, da habe ich mich nun von der ersten bis zur letzten Seite durchgekämpft, durchgebissen, durchgequält und bin völlig fertig. Soll ich einen Punkt vergeben, weil es mir nicht gefällt, oder zehn, weil es vom literarischen Standpunkt aus grandios ist? Das Konzert ist in eine gräßliche Kakophonie ausgeartet, bei der aber jeder Ton genau an der richtigen Stelle sitzt. Elfriede Jelineks Umgang mit Sprache ist in einer Weise kreativ, wie ich es ähnlich allenfalls bei Joyce (den ich ebenfalls nicht mag) schon einmal ansatzweise gelesen habe, und ich kann den Nobelpreis da schon irgendwie nachvollziehen. Doch da hagelt ein wahres Gewitter von Wortspielen, Allegorien und bildhaften Ausdrücken auf den wehrlosen Leser nieder, dass es fast schon körperlich schmerzt. In der Nacht, wenn alles schläft und nur Erika einsam wacht, während der traute Teil dieses durch Leibesbande aneinandergeketteten Paares, die Frau Mama, in himmlischer Ruhe von neuen Foltermethoden träumt..., ja, Witz hat das schon, ganz ohne Zweifel, aber witzig heißt nicht unbedingt lustig, und lustig ist die Jelinek nun ganz gewiss nicht. Das ist auch schon nicht mehr zynisch, das ist höhnisch und herablassend, wie die Autorin kübelweise Spott über ihre eigenen Protagonisten ausschüttet. Trotzdem ist es aber stimmig, denn vielleicht ist Häme tatsächlich die einzig angemessene Umgangsform mit einer Spießigkeit, die das Dämonische nur notdürftig hinter der Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit verstecken kann. Erika, die Mutter und Klemmer, alle drei ekeln sie einen an wie sie lieben wollen, aber nur zu meinen Bedingungen. O ja, der Stein ist ihnen wirklich zu schwer, und an Engel glauben sie nicht.
Prädikat wertvoll, wenngleich vollkommen ungenießbar.
Halb zog er sie, halb sank sie hin... was hab ich hier bloß erwischt? Angesprochen durch das Titelbild (ach!) und die Zusammenfassung, abgestoßen schon durch die ersten zehn Seiten beim Frühstück, hab ich einige Anläufe und gutes Zureden des Knipsomaten gebraucht, bis das Buch dann doch in meinem Rucksack gelandet ist. Das Lesen Deiner Kritik ermuntert allerdings nicht gerade zu weiterer Lektüre...
Journal Entry 3 by Laborfee at Magniviertel in Braunschweig, Niedersachsen Germany on Monday, August 23, 2010