Das Eva-Prinzip: Für eine neue Weiblichkeit
13 journalers for this copy...
Released 17 yrs ago (4/10/2007 UTC) at BookRing in -- Per Post geschickt / Persönlich weitergegeben --, Nordrhein-Westfalen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Zwecks gemischtem Ring ("Das Eva-Prinzip", "Eva go home") von Lemmy und mir reist dieses Buch heute zu Lemmy.
Infos zu Teilnehmern am Partnerbuchring
Fünftens und letztens: Weg von den materiellen Werten: Für die Familie und die Kinder lohnt es sich auf jeden Fall, sich auch auf härtesten materiellen Verzicht einzulassen, wie Eva am Beispiel einer Leserin schildert. Diese wohnt doch tatsächlich nur zur Miete in einem Bauernhaus und fährt ein sage und schreibe !12 Jahre altes Auto!. Und trotz dieser widrigen Umstände ist ihr Leben glücklich. Wenn man von Eva Herrmanns Auto hört, kann man ihre Verblüffung vielleicht nachvollziehen.
Nun ist der entry doch ein kleiner Roman geworden, vielleicht könnt Ihr anhand der erheiternden Anekdoten Euch den einen oder anderen Abschnitt ersparen. Ich konnte jedenfalls schon auf einer Party mit den Kenntnissen der beiden Bücher glänzen - lohnt sich also!
Vielen Dank clawdiewauzi, dass du das Buch zur Verfügung gestellt hast, ich hoffe, auch mit einem Augenzwinkern ;-)!
Das Buch ist heute zu akkolady weitergereist.
Und nach dem Journal-Roman bin ich fast versucht es ganz oben auf meinem MTBR unterzubringen. Habe lustige Lektüre derzeit nötig ;-)
Aber jetzt habe ich es durch. Ständige Wiederholungen und eine sehr einfache Sprache machen das Buch schnell-lese-fähig.
Zu mir: Ich bin berufstätig und habe (noch) keine Kinder, gehöre damit für Frau Herman also zu den bemitleidenswerten Geschöpfen, die durch die Feministinnen dazu gezwungen werden, ihr wahres Frau-sein zu verleugnen.
Jetzt muss man ja zugeben, Frau Herman schreibt ja auch echte Wahrheiten. "Männer und Frauen sind unterschiedlich." Welch neue Erkenntnis.
Im Großen und Ganzen beinhaltet das Buch für mich allerdings hauptsächlich aneinandergereihte Plattheiten: Frauen können nicht Handwerken, haben keinen Orientierungssinn, können keine Stadtpläne lesen. Dafür haben Männer keinerlei Interesse an Hausarbeiten. (Ich sollte mich vielleicht mal untersuchen lassen, denn nach der Beschreibung bin ich ein Mann. Oder zumindest keine Frau. Hmmm...)
Frau Herman schreibt, dass berufstätige Frauen sich selbst aufreiben, weil sie ja alles auf einmal managen müssen: Arbeit, Kinder und Haushalt. Sie müssen den Ansprüchen im Beruf gerecht werden. Und dann ist vielleicht noch das Kind krank. Und wenn der Mann nach Hause kommt, will er ja das Essen auf dem Tisch haben und nach seinem anstrengenden Arbeitstag einfach nur die Beine hochlegen und sich verwöhnen lassen. Ja hallo? Können die nicht bügeln? Oder Fieber messen? Ach, ich vergaß: Da haben Männer ja erstens kein Interesse dran, und zweitens sind sie ja von der Natur her für harte Arbeit bestimmt, während der Haushalt ja Frauensache ist. Wie man bei den Naturvölkern sieht. Darum müssen Männer das ja auch nicht machen. Männer sollten viel lieber bei Mama zu Hause wohnen bleiben, bis sie eine Frau gefunden haben, die die Mama-Rolle bei Ihnen übernimmt. Oder so ähnlich. Denn: Den Männern die Hausarbeiten zuzumuten verweichlicht sie und hindert sie an ihrem wahren Mann-Sein. Deshalb sollten Jungs in der Schule auch nicht gezwungen werden, kochen oder nähen zu lernen. Da haben sie sowieso kein Interesse dran. Super: Schafft den Mathe-Unterricht ab! Da haben 90% der Schüler auch kein Interesse dran!
Weitere Plattheiten verbreitet Frau Herman meiner Meinung nach über Kinderbetreuung:
Ja, es gibt sicher Kinderkrippen und -gärten die "Verwahranstalten" sind, aber da muss man sein Kind ja auch nicht hingeben, oder? Dagegen gibt es eine Vielzahl (und ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage: die Mehrzahl!) solcher Einrichtungen, die hervorragende Arbeit leisten. Nicht jedes Kind hat eine so überaus engagierte und liebevolle Mutter wie Frau Herman es anscheinend ist, sondern verbringen den Großteil ihrer Zeit zu Hause vor dem Fernseher. Denn dass jede Frau sich mit der Mutterschaft in eine vorbildliche Erziehungs- und Pflegeperson verwandelt, dass halte ich für ein Herman'sches Gerücht.
Wo ich Frau Herman aber bedingungslos zustimmen kann, ist, dass "Nur-Hausfrauen und -Mütter" keineswegs Faulpelze sind, sondern eine wichtige Aufgabe wahrnehmen.
Aber dies als die "einzig wahre und glücklich machende Bestimmung der Frau" zu propagieren??? Kein weiterer Kommentar.
Die ersten 100 Seiten hätte ich die gute Frau nur schütteln mögen, damit sie wieder zur Vernunft kommt - all diese Plattheiten, Schwarz-Weiß-Malerei und unsinnigen Verallgemeinerungen. Ich frage mich wirklich, wenn Eva Herman meint, wenn sie von "wir" spricht (und das tut sie ständig) - mich jedenfalls nicht.
Anfangs hab ich mir noch Notizen dazu gemacht, in welchen Punkten ich anderer Meinung bin - das habe ich aber schnell aufgegeben.
Ich bin mir nicht sicher, ob das Buch dann später besser wurde, oder ob ich mich einfach an Stil und inhaltliches Niveau gewöhnt hatte - jedenfalls hab ich dann den Rest ohne größere Aufregungen zu Ende lesen können.
Auf Desiree Nick bin ich jetzt aber auf jeden Fall gespannt, ich vermute, das Buch wird zumindest lustiger
Prolog: Bäh... Eva Herman (im folgenden E.H.) bauscht sich zur Heligen und Märtyrerin auf.
1.+2. Kap.: Hier präsentiert E.H. ein Klischee am anderen, ein Traumbild vom Hausfrausein, das es nie gegeben hat. Berufstätige Frauen werden als unweiblich, egoistisch, nicht hilfsbereit dargestellt - schönen Dank auch!
Mein Eindruck: E.H. denkt, sie hat ihr Leben falsch gelebt, und träumt sich ein (glücklicheres) Fantasieleben zurecht. Dagegen wäre noch nicht einmal etwas einzuwenden, wenn sie nicht versuchen würde, dieses ihr Fantasieleben allen anderen aufzuzwingen. Daß ihr Traum nicht der Traum jeder anderen Frau sein muß, ignoriert sie komplett. Außerdem läßt sie ihrer Abneigung gegen FeministInnen/Emanzen und/oder 68er arg die Zügel schießen. Jammert, wie sehr doch Frauen in die Berufstätigkeit gezwungen werden, die das nicht wollen, macht aber das gleiche, indem sie versucht, alle ins Hausfrauendasein zu zwingen.
Sie will angeblich in ihrer Schwangerschaft schon gemerkt haben, daß Beruf nicht ihr Ding ist - ja, warum hat sie dann nicht ihren Job aufgegeben? Besonders glaubwürdig wird sie dadurch nicht.
3. Kap.: Kann ich mangels Erfahrung mit der Thematik wenig sagen. Aber auch hier pauschalisiert sie viel zu sehr - Krippenkinder sind durchaus nicht alle gestört und bindungsunfähig, und Kinder, die in den ersten drei Jahren mit Mama und/oder Papa zuhause waren, sind nicht alle kleine Engel.
4. Kap.: Auch hier fehlt mir eigene Erfahrung - jedenfalls, wenn es um Fremdbetreuung von Kindern geht. Was mich aber stört: E.H. nennt irgendeine negative Sache, die eintreten KANN (und zweifellos in einigen Fällen auch genau so eintritt). Bei der ersten Nennung bezeichnet sie das auch noch - korrekt - als Möglichkeit, aber im weiteren Verlauf des Textes behandelt sie diese negative Möglichkeit als Gewißheit, als notwendige Folge einer von ihr abgelehnten Handlung. Das macht sie nicht nur in diesem Kapitel, das zieht sich durch das ganze Buch.
Widersprüchlich: Einerseits sagt sie selbst, man soll Kindern Grenzen setzen und nicht "kleine Herrscher" heranziehen, andererseits lehnt sie den Satz "laß dich nicht tyrannisieren vom kleinen Quälgeist" als schlimme Grausamkeit ab. Was denn nun?
5. Kap.: Hier bin ich insofern einverstanden, daß mich der allgegenwärtige Sex nervt. Das ist aber auch schon alles. Daß - wie von ihr postuliert - alle Frauen sich Kinder wünschen, stimmt einfach nicht. Sie stülpt hier wieder ihr Empfinden allen anderen über. Einmal erzählt sie, daß sie bei einem Besuch bei einem befreundeten Paar sagte: "Wenn hier nicht bald Kinder spielen, kündige ich euch die Frendschaft" (S. 163). Wäre sie bei mir zu Besuch gewesen, wäre ihr Besuch (und vermutlich die Freundschaft) damit zuende gewesen.
Ihre Vorstellungen von einer Familie scheinen mir auch mehr Wunschvorstellungen zu sein als der Realität abgeschaut. Eine Familie beinhaltet nicht automatisch heile Beziehungen, Loyalität usw. zwischen Eltern und Kindern, bewahrt einen nicht automatisch vor Alleinsein im Alter (daß z.B. Kinder aus beruflichen Gründen weit weg ziehen müssen, scheint in ihrer Welt nicht vorzukommen). Noch haben Familien Loyalität, Hilfsbereitschaft usw. für sich allein gepachtet - das gibt es sehr wohl auch unter nicht verwandten Menschen.
6. Kap.: Daß das, was sie "Feminismus" nennt, ihr Lieblingsfeindbild ist, merkt man schon das ganze Buch über. Aber ihr scheint nur ansatzweise klar zu sein, daß der Feminismus nicht erst nach dem 2. Weltkrieg begonnen hat.
7. + 8. Kap.: Spätestens hier wiederholt sich einiges. Berufstätige Frauen sowie Feministinnen und/oder Emanzen sind an allem Schuld, Frauen sehnen sich danach, Hausfrauen zu sein, auch wenn manche es nie zugeben würden - damit macht sie alle berufstätigen Frauen, mit oder ohne Kinder, die glücklich und zufrieden sind, zu Lügnerinnen, denn wenn die ihr widersprechen, ist das ja "siehste, sie gibt es nicht zu, daß sie sich nach was anderem sehnt". Männer finden Hausarbeit doof (kann ich verstehen, geht mir auch so), und wenn frau sie dazu zwingt - oder, noch schlimmer, dazu, im Sitzen zu pinkeln -, sind sie keine Männer mehr. Und falls sie der Meinung ist, eine schlechte Ehe sei besser als garkeine (kam an mehreren Stellen so rüber), frage ich mich, warum sie dann dreimal geschieden ist und zwischen zweien ihrer Männer einen nichtehelichen Partner hatte.
Fazit:
Das Buch wäre weniger unerträglich, wenn E.H. ein realistischeres Bild vom Hausfrauendasein und vom Leben innerhalb und außerhalb einer Familie hätte. Und wenn sie zugeben würde, daß ihr Lebensentwurf nicht der einzige ist, mit dem eine Frau glücklich sein kann. Aber die, die das behaupten, geben ja bloß nicht zu, daß sie sich ein Leben als Hausfrau und Mutter ersehnen... >:-(
Die Beispiele aus ihrem persönlichen Umfeld sind sicher wahr - nur sind es eben Einzelbeispiele und nicht weniger gefiltert als die Beispiele, die Alice Schwarzer in der Untersuchung bringt, die E. H. anprangert.
Ein "Weg aus dem Zwängen eines fremdbestimmten Lebens" ist das Buch ganz sicher nicht.
Released 16 yrs ago (10/25/2007 UTC) at BookRing in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
WILD RELEASE NOTES:
Das Buch ist auf dem Weg zur nächsten Station.
27.11. Ich habe das Buch jetzt also auch auch Wochenende ausgelesen, und muss mich also meinen Vorgänger/innen anschließen, das Buch kann man eigentlich nur als amüsante Lektüre bezeichnen und man sollte es nicht als "ernstes" Sachbuch ansehen. Ich bin auch eine verheiratete Frau, ohne Kinder und bin vollberufstätig, diesen Zustand habe ich aber frei gewählt und stehe voll dahinter und habe auch nicht vor noch Kinder zu bekommen, aber es war schon amüsant zu lesen was für Thesen E.H. aufgestellt hat. Ich konnte dann im Anschluss gleich das Gegenstück von Desiree Nick lesen. Es war mal schön es als Ring lesen zu können, hätte mir das Buch aber nie gekauft. Vielen Dank für den Bookring sobald ich die nächste Adresse habe schicke es weiter.
Bevor ich mit Desirée Nick weitermache, muss ich kurz ein anderes Buch zur Erbauung dazwischenschieben ;-)
Im Grunde lohnt es sich aus meiner Sicht nicht, das Buch ganz zu lesen. Ich habe mich vor allem über ihre merkwürdige Einstellung zur Frauenbewegung gewundert/geärgert (dieses Thema wiederholt sie in dem Buch gebetsmühlenartig), denn sie ist es doch, die von der Frauenbewegung profitiert hat! Oder hätte man sie sonst Nachrichten verlesen lassen? Das war doch immer eine reine Männerdomäne.
Was mir gefällt, ist, daß sie überhaupt die Diskussion über die (allerdings oftmals unfreiwillige) Mehrfachbelastung der Frauen und die Qualität der Kinderkrippen aufwirft. Nur ihre Rückschlüsse, daß das Heil für alle darin liegen muß, an den Herd zurückzukehren, teile ich nicht. Die Thematik näher zu beleuchten: gerne! Aber die reine Polemik, die für dieses Buch zusammengeklaubt worden ist, hätte sich Frau Herman sparen können. Das Buch wäre eine Chance gewesen, die Situation der Mütter und auch der Kinder in unserer Gesellschaft neu zu diskutieren- aber die hat sich Frau Herman leider gründlich vergeigt!
Released 15 yrs ago (6/20/2008 UTC) at An einen Bookcrosser in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Niedersachsen Germany
WILD RELEASE NOTES:
Laschl ist die nächste Station. Désiré Nick läßt die gute Eva nicht aus den Augen... :-)
Frauen sollen sich nach dem Eva-Pronzip wieder und mehr auf ihre Gottgegebenen und/oder evolutionsbedingten Fähigkeiten besinnen und das sind die Familie und das Heim. Berufstätigkeit beschert den Frauen nicht die vielgepriesene Selbstverwirklichung sonder manövriert sie tief in eine Zwickmühle hinein und entfernt sie von ihrem inneren selbst. Dies scheint die Quintessenz aus Eva Herrmanns Berufs- und Privatleben zu sein, die sie auch prompt auf die ganze weibliche Menschheit überträgt. Wer als Frau mit seiner Berufstätigkeit glücklich ist, der ist dies nur aus gesellschaftlichen Zwängen oder hat sein Unglück selbst noch nicht erkannt. Damit macht Eva Herrmann (wie ich finde) den gleichen Fehler wie so manche selbsternannte Frauenrechtlerinnen-/vertreterinnen: Sie überträgt ihre persönlichen Erfahrungen und Entscheidungen auf die Allgemeinheit. Dabei sind ja gerade diese Themen (wenn auch politisch) so privat und individuell wie sonst fast nichts.
Dies erkennt jedoch Frau Herrmann nur im Extremfall (Zitat folgt) und stellt (wie ich finde richtig) fest, dass die Diskussion hinischtlich der Vereinbarkeit von Familie und beruf doch die führen sollten, die auch wissen, wovon sie sprechen.
Dennoch tut derjenige/diejenige Frau Herrmann unrecht, die ihr nachsagt, sie wolle zum Frauen- und Familienbild der Nazizeit zurück. Sojemand hat das Buch nicht gelesen und/oder nicht verstanden. Im Gegenteil sind ihre Interpretationen der Steuerung des Familienlebens durch Politik und Ideologie (sei es marxistisch oder nationalsozialistisch)interessant und nicht positiv.
In Summe ein Buch, dass ich gern gelsen habe.
Ich finde generell, dass dieses Thema zu privat für eine allgemeine Diskussion ist. Dennoch muss man sich immer mal wieder die Frage stellen, welches Ziel die Familien- und Frauenpolitik jeweils verfolgt. Hierfür bieten beide Bücher einen Anlass.
Sobald ich die Adresse von tiamat-muc habe, können beide Bücher weiter reisen.
Mal sehen, ob Desirees Antwort besser ist - muss ja, denn viel schlechter ist eigentlich kaum möglich (allein die Frechheit, das Palaver pseudowissenschaftlich zu belegen).
Released 15 yrs ago (10/4/2008 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Bayern Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Herman und Nick reisen gemeinsam weiter
Aus vergleichbaren Erkenntnissen leitet Frau Herman nämlich ab, dass nicht berufstätige Hausfrauen mit möglichst vielen Kindern am allerglücklichsten sind und Kinderkrippen und andere "Fremdbetreuung" dazu führt, dass "seelisch verkrüppelte" Menschen heranwachsen. Ich frage mich, woher sie das weiß. Bei mir bleibt der Eindruck zurück, dass Frau Hermann über ihr eigenes Leben - das ja bekanntlich mit dem von ihr propagierten Idealbild nicht so wirklich übereinstimmt - total schrecklich fand und deshalb annimmt das Gegenteil davon wäre die Lösung aller Probleme. Nun mag es ja sein, dass das für sie so ist, aber warum sie deshalb allen Anderen diesen Lebenstil aufzwingen will, erschließt sich mir nicht.
Außerdem fand ich ärgerlich, dass die von ihr vertretene Meinung durch Pseudo-Rererche glaubwürdiger wirken soll. Da werden Experten befragt, die ihren wahren Namen nicht im Buch stehen haben wollen, es kommen nur Menschen zu Wort, die sich durchweg alle für die von Frau Herman vertretene Sichtweise aussprechen und dann wird auch gleich noch behauptet, dass dies die Standardmeinung ist, ohne das irgendwie zu belegen. Viele Behauptungen werden einfach als absolute Wahrheiten hingestellt. Wie z.B. auf Seite 74 des Buches. Dort steht, dass Männer deshalb häufiger straffällig werden, weil ihr natürlicher Kampfgeist in der Schule unterdrückt wird und sie sich andere Ventile suchen müssen. Vielleicht hätte sie mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt. Einen Kriminologen vielleicht. Manchmal beißt sich ihre Argumentation auch selbst in den Schwanz. Z.B. wenn es wie auf Seite 108 darum geht, wie schrecklich Kinder die Unterbringung in Kindergärten finden: Ein normales Verhalten äußert sich in Schreien, Weinen und der Mama hinterherlaufen. Tut das Kind so etwas nicht, steht es unter extremem Stress. Ich frage mich, wie sich ein Kind verhält, wenn es gern in die Kita geht. Dafür ist nämlich nach diesem Argumentationsschema gar keine Möglichkeit vorgesehen. Als Elternteil erkenne ich damit ganz einfach, ob es meinem Kind in der Kita gefällt: Egal was es tut, es findet es dort furchtbar... Vermisst habe ich die Auflösung der Frage wie denn frau zu dem Vater ihrer Kinder kommt wie sie die Kapitelüberschrift "Gesucht: Der Wunschpartner" suggeriert. Aber da stehen nur jede Menge allgemeine Informationen zur Partnerwahl und leider keine "Wie finde ich den richtigen Mann"-Anleitung. Sowas wäre nämlich für die - laut Frau H. - allesamt suizidgefährdeten Alleinerziehenden extrem wichtig, wenn sie eine Eva-Familie gründen wollen.
Dann habe ich mich noch gefragt, was die Autorin für Männer kennt. Männer erledigen nämlich nur echte Männeraufgaben und werden allerhöchstens gezwungen zu Kochen oder Windeln zu wechseln. Dabei sind sie natürlich furchtbar unglücklich oder werden gleich zu Weicheiern. Seltsamerweise kenne ich einige Väter, die sich ganz rührend um ihre Kinder kümmern und mehrere Männer, für die ich sofort die Küche räume, damit ich nicht Weg stehe, wenn sie dabei sind extrem leckere Mahlzeiten zubereiten. Auf mich machen sie deshalb allerdings keinen unmännlichen Eindruck.
Das einzig Gute, was dieses Buch bewirkt hat, ist eine verstärkte Diskussion über Frauen, Familien und Kindererziehung. Ich bin nämlich sehr wohl der Meinung, dass auch Frauen, die sich ausschließlich um Haus und Kindern kümmern wollen, die richtige Entscheidung treffen, wenn sie sich ein solches Leben wünschen. Gleichzeitig alle anderen möglichen Lebensentwürfe zu verteufeln, ist dabei aber extrem über das Ziel hinausgeschossen.
Dann bin ich mal gespannt welcher der beiden Damen ich mich eher anschließen kann. :o)
Ein bisschen kann ich ja verstehen was uns Frau Herman sagen will. Sie schafft es nur nicht, es vernünftig zu erklären, sondern fällt sofort wieder in ein Extrem und schimpft (um nicht zu sagen keift) sich durch das Thema.
Sie wiederholt immer wieder ihre selbsternannten Thesen, macht sie somit aber auch nicht besser. Was sie mit diesem Buch eigentlich erreichen wollte bleibt mir schlußendlich verborgen.
Nun bin ich mal gespannt auf Frau Nick.
Released 14 yrs ago (7/5/2009 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Baden-Württemberg Germany
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Ist schon ein Weilchen zu clawdiewauzi unterwegs.