Ein genialer Roman über die Macht der Sprache und des Zufalls. Ein Mann, der sein Leben schon fast weggeworfen hat und in die Hände eines Mannes gerät, der ihn ganz allmählich und ohne sein Wissen dazu bringt zu schreiben.
Ich erinnere mich sehr gut an eine Lesung Austers in Köln, die ich einmal besuchte, nur um zu sehen, wie jemand ist, der solch einen Roman schreibt. Die Veranstaltung endete jäh, nachdem eine Frau mittleren Alters mit einem seidenen Schal in pink oder lila und teuren Gesundheitsschuhen dem Autor in schlechtem Englisch die Frage stellte, ob er denn an etwas glaube, an die Liebe zum Beispiel. Wahrscheinlich wäre sie an diesem Abend am liebsten noch mit ihm in ein ayurvedisches Restaurant essen gegangen und hätte ihn weiter mit solchen einfühlsamen Fragen gelöchert, um ihn danach noch auf einen Tee bei Kerzenlicht in ihrer von allerlei Tand überladenen Altbauwohnung einzuladen. Auster jedoch gefroren ob der Frage die Gesichtszüge, und er antwortete mit einem desillusionierten Ja, woraufhin die Managerin sich und ihren Protégé mit den knappen Worten verabschiedete, dass ja jetzt wohl alle Fragen gestellt seien.

RELEASE NOTES:

wagon 37 (smoking area) :-)