Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt.

Registered by Zibele of Bern, Bern / Berne Switzerland on 2/1/2005
Buy from one of these Booksellers:
Amazon.com | Amazon UK | Amazon CA | Amazon DE | Amazon FR | Amazon IT | Bol.com
1 journaler for this copy...
Journal Entry 1 by Zibele from Bern, Bern / Berne Switzerland on Tuesday, February 1, 2005
Habe das Buch von Heike zum Geburtstag bekommen und mich sehr darüber gefreut!!!


Henning Mankell, mit seinen Wallander-Romanen international längst zum Auflagenmillionär geworden, knüpft mit dem vorliegenden Buch thematisch an seine Afrika-Romane Der Chronist der Winde, Die rote Antilope und Das Auge des Leoparden an. Allerdings handelt es sich bei Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt nicht um eine fiktive Geschichte, sondern um eine autobiographische Reminiszenz, die durch weitere Texte ergänzt wird.
Zwar ist Henning Mankell gebürtiger Schwede, seinen zweiten Wohnsitz hat er jedoch in Mosambik, und auf seinen Reisen hat er viele andere Gebiete des afrikanischen Kontinents besucht. Das Buch erzählt von seinen Reisen nach Uganda, seinen Gesprächen mit an Aids erkrankten Menschen und von den “Erinnerungsbüchern” -- meist mühevoll von Hand geschriebene oder diktierte Lebensbeichten für Kinder, die sich bald ohne ihre Eltern werden durchschlagen müssen. Werner Bauch und Marianne M. Raven von Plan International e.V. berichten über die Arbeit ihres Vereins, der die Kultur der “Memory Books” mit ins Leben gerufen hat und fördert.

Beispielhaft ist das Erinnerungsbuch von Christine Aguga für Everlyn Akoth abgedruckt. Ohne große Abschweifungen erzählt die todkranke Lehrerin ihrer Tochter von ihrer Familie, ihrer Kindheit und Ausbildung, der Entdeckung ihrer Krankheit und dem tapferen und verzweifelten Versuch, mit ihr fertig zu werden. Den Schluss bildet ein kurzer Beitrag von Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, der mit einigen Zahlen und Fakten zur weltweiten Ausbreitung von Aids aufwartet.

Es ist schlicht unmöglich, dieses Buch nach gewöhnlichen, gar literarischen Gesichtspunkten zu beurteilen. Mankell spricht eindrucksvoll und ohne Pathos von seinen Erfahrungen in Afrika. In knappen Worten legt er dar, dass Millionen von Menschen nur deshalb einem baldigen Tod entgegensehen, weil der Preis der durchaus vorhandenen Medikamente ihren Monatslohn um ein Vielfaches übersteigt. Christine Agugas Lebensbericht lässt die von Mankell beschriebene Welt in erschütterndem Maße Wirklichkeit werden -- und das ist wohl auch die einzige angemessene Reaktion auf dieses Buch: Erschütterung und die sich daraus zwangsläufig ergebende Frage, was man selbst dazu beitragen kann, um die bestehenden Verhältnisse zu ändern.

Der Reingewinn aus dem Verkauf von Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt geht an das Aidsprojekt von Plan International: ein -- erster -- Schritt in die richtige Richtung. --Hannes Riffel


Journal Entry 2 by Zibele from Bern, Bern / Berne Switzerland on Thursday, July 28, 2005
Henning Mankell reiste 2003 nach Uganda, um mit Aidskranken und ihren Angehörigen zu sprechen. Er erzählt vom Schicksal der Kinder, denen durch den vorzeitigen Tod der Eltern die Verantwortung für ihre Geschwister aufgebürdet wird. Entwicklungshelfer unterstützen die Eltern dabei, Erinnerungsbücher für ihre Kinder zu verfassen, in denen sie die wichtigsten Ereignisse ihres Lebens festhalten, um ihren Kindern einen Einblick in ihr Leben und etwas Persönliches zu hinterlassen. Sein Bericht und das Memory Book von Christina Aguga zeigen, wie unersetzlich diese Art der Überlieferung ist. Im Zentrum von Mankells Bericht steht das Mädchen Aida, dessen Mutter bald an Aids sterben wird. Aida pflanzt einen Mangobaum - wie die Erinnerungsbücher ein Symbol das Lebens -... Ein unglaublich trauriges Buch über eine schreckliche Realität, vor der wir nicht länger die Augen verschliessen sollten/dürfen. Ein Buch zum Weinen über die schreckliche Ungerechtigkeit unserer Welt. In dem Buch wird vor allem ein Ort in Uganda beschrieben, aber das Problem Aids betrifft fast alle Staaten südlich der Sahara und lähmt ganze Teile dieses Kontinents: in Botswana, Lesotho, Swaziland und Simbabwe ist gut 1 von 3 Erwachsenen mit dem Virus infiziert, in Namibia, Südafrika und Sambia trägt jeder fünfte Erwachsene das Virus in sich.

Das Buch hat mich sehr erschüttert und bewegt.
Ein sehr wichtiges Buch.

Are you sure you want to delete this item? It cannot be undone.