Ein trauriges, melancholisches, wunderschönes Buch!
Zwei miteinander verbundene Geschichten, in beiden spielt der Tunnel unter dem East River, der Brooklyn mit Manhatten verbindet, eine Rolle ...


Buchray


1. blups25
2. Polemos
3. rotewoelfin
4. Rabe-de
5. concertina8
6. Airrek
7. Lys-is-trata
8. mawolf
9. je-lirai
10. te-sa <-- das Buch ist da

Ist als Ray heute rausgegangen an blups25.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen :o)

Das Buch lag heute in meinem Postfach und wartet nun ganz oben auf meinem TBR-Stapel.

16. Juli
So, habe das Buch heute ausgelesen und war am Ende positiv überrascht. Colum McCann führt in diesem Buch zwei Handlungsstränge zusammen. Der eine spielt um 1990 und handelt von "Treefrog", einem Obdachlosen, der in den Bahntunneln unter dem East River lebt. McCann beschreibt dabei vorrangig Treefrogs Leben jetzt, tastet sich über Rückblicke aber auch an seine Vergangenheit heran. Mit dieser Geschichte bin ich zunächst nicht wirklich warm geworden, sie scheint sehr distanziert, die Personen unnahbar. Im krassen Gegensatz dazu steht eine wie ich finde wunderbar herzliche Geschichte: Der zweite Handlungsstrang beschreibt das Leben von Nathan Walker und seiner Familie. Walker hat ab 1916 an dem Tunnel unter dem East River mitgebaut. Als Schwarzer leidet er unter der Diskriminierung durch die Weißen. Trotzdem lebt er sehr konsequent, heiratet gegen alle Widerstände die Frau, die er liebt, und bringt seine Familie auch unter schweren Bedingungen irgendwie durch.

Viele Seiten lang habe ich mir gewünscht, McCann hätte sich auf die Geschichte von Nathan Walker konzentriert, und die Treefrog-Geschichte weggelassen. Erst als die beiden Handlungen zusammengeführt wurden, machte vieles, was ich an Treefrog vorher nicht verstanden habe (und was ihn mir wahrscheinlich auch unsympathisch gemacht hat), einen Sinn. Die Zusammenführung der beiden Geschichten kommt ziemlich plötzlich. Gut zwei Drittel des Buches bleiben sie streng getrennt und wechseln sich kapitelweise ab. Ohne "Vorwarnung" wechseln sie sich plötzlich von Absatz zu Absatz ab, das hat das Lesen zunächst mühsam gemacht, zur Verdichtung der Geschichte jedoch unmittelbar beigetragen.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gefallen, wie die Geschichten, die scheinbar nur den Tunnel als verbindendes Element haben, ineinander verwoben werden, ist wirklich gut gemacht. Und nachdem ich schließlich kapiert habe, wer Treefrog ist, konnte ich mich mit diesem Teil der Geschichte auch deutlich besser anfreunden. Sehr schön geschrieben, ohne große Schnörkel, aber doch sehr herzlich. Gleichzeitig eine kleine Geschichtsstunde, die alles andere als lehrerhaft daherkommt.

Das Buch dreht noch eine Ehrenrunde in Bochum! Nachdem sich ja außer rotewoelfin und mir niemand für das Buch gemeldet hat, gebe ich es jetzt noch kurz (und natürlich mit Zustimmung von rotewoelfin!) an Polemos weiter.

Ein ungewöhnliches Buch, ein lesenswertes Buch.
Die beiden Geschichten, die spät verwoben werden, sind eher "dunkel", sprich unglücklich: Nathan, der als Schwarzer zwar schwer arbeiten kann, aber trotzdem kein "voller Mensch" ist und Treefrog, der Alkoholier, obdachlos und manisch ist.
Doch - Gottseidank! - ist es keine der üblichen Armer-Schwarzer/Armer-Obdachloser-Geschichten. McCann schafft es, allzu menschliche und dadurch um so traurigere Aspekte zu zeichnen, die zum Teil sehr unter die Haut gehen.
Es ist ein ruhiges Buch, die Geschichte ist mehr auf die Protagonisten denn eine rasante Handlung abgestellt, was gut ist. Besonders Nathan schafft es, Sympathien zu wecken und zu halten.
Die letzten zehn Seiten habe ich nicht verstanden, sie lassen einen breiten Interpretationsspielraum.
Alles in allem ein lesenswertes, weil ungewöhnliches Buch.

Heute bei mir angekommen und schon als Urlaubslektüre eingeplant :)

Wirklich sehr ungewöhnlich - aber deswegen auf keinen Fall schlecht.
Mir ging es ähnlich wie blups, dass ich mich mit dem einen Teil der Geschichte nicht so recht anfreunden konnte - doch im Nachhinein gehören die beiden Teile einfach zusammen - vieles ergibt einen Sinn, der mir während des Lesens nicht klar war.
Schön, traurig, nachdenklich - lesenswert!

Released on Thursday, August 19, 2004 at sent to bookcrosser in Mailed, Bookring Controlled Releases.

Geht heute Abend per Post an rabe-de :)

...und ist heute hier angekommen.

Juhu, ein Buch, ein Buch! :-)))

Vielen Dank erstmal!

Das war nicht so ganz mein Geschmack. Den Anfang, wo es um den Tunnelbau geht, fand ich richtig interessant. Die Teile um Treefrog haben mir dagegen nicht so gut gefallen, auch nachdem klar wurde, wie er mit Walker in Verbindung steht.

PS. Wie soll's jetzt weitergehen mit dem Buch?

PPS. Wer sich für New Yorks Geschichte aus einer anderen interessanten Perspektive interessiert, sollte sich hierfür noch eintragen:
http://www.bookcrossing.com/journal/1892046/Rabe-de/book_Das-andere-Ufer-der-Zeit-(Time-and-again)-Jack-Finney

Und damit ist der Ray noch lange nicht am Ende.
Weitere Interessenten sind:
concertina8
Airrek
Lys-is-trata
mawolf

ist mir heute aus dem briefkasten in die hände gefallen. werde gleich damit beginnen.

habs inzwischen zu ende gelesen.

insgesamt hat mir das buch sehr gut gefallen. allerdings musste ich mich durch die ersten paar kapitel durchkämpfen. irgendwie waren die etwas konfus, weil mir nicht ganz klar war, aus wessen perspektive da jetzt erzählt wird. ich meine, die kapitel, in denen es anfangs nur um nathan walker geht.... da gab's geschichten über cab, rhubarb etc. was durch die erzählweise des buches nicht so leicht nachvollziehbar war.

anyway, nach den anfänglichen schwierigkeiten, bin ich gut voran gekommen. ich war dann ca. ab der mitte schon sehr gespannt, wann sich die wege von nathan walker und treefog endlich kreuzen und was genau ihre beziehung zu einander ist.

schön, dass es dafür einen ring gab, ich weiß nämlich nicht, ob ich das buch ansonsten in die hände genommen hätte. wär ja schade geweisen...

warte jetzt noch auf die adresse und dann geht es weiter an Airrek.

RELEASE NOTES:

geht per snail mail weiter an Airrek!

Muss am Wochenende angekommen sein. Bin schon gespannt!

Nachtrag vom 13.10.04

Am Anfang ist der Tunnel. Am Ende auch.
"Ich bin so tief unten, daß unten noch oben ist".
So ist das Leben der beiden Hauptdarsteller des Romans - oder sollte man sagen, der zwei Romane? - nicht nur räumlich, sondern auch sozial.

Nathan Walker ist tief unten beim Bau des Tunnels unter dem East River Anfang des letzten Jahrhunderts in New York und er ist schwarz. Treefrog (Clarence Nathan Walker) lebt tief unten in einem Eisenbahntunnel im heutigen New York, in einer Welt voller Geister aus der Vergangenheit umgeben von Odachlosen, Drogenjunkies, Gewalt.

Beide Leben werden in zwei Ebenen erzählt und charakterisieren amerikanische Realitäten. Colum McCann schafft es diese melancholischen Geschichten in einer knappen Sprache realistisch, eindringlich, klar, hart und doch voller Gefühl zu schreiben. Sie sind traurig, doch gibt es auch Lichtblicke, die Hoffnung geben. Die Liebe Nathans zur weißen Eleanor. Das Schweben Treefrogs auf den Eisenstützen beim Bau der Wolkenkratzer hoch oben über der Stadt.

Aus der Perspektive der tiefsten Tiefe gibt es einen Himmel auch unter der Stadt. Er muß nur Gesucht werden, wie es Nathan und Treefrog am Ende, als die Geschichtsebenen sich miteinander verweben, tun.

RELEASE NOTES:

Am Samstag per Post an Lys-is-trata raus gegangen. Viel gutes Lesen! ;)

arrived today! start reading, than decide if it joins my journey to Portugal

Die Geschichte beginnt etwas zögerlich, lebt von vielen, eher ungewöhnlichen Beschreibungen, ich mußte diverse Passagen zweimal lesen, gewinnt dann aber gewinnt ungemein an Tempo – quasi wie eine von diesen alten Dampflokomotiven. Zum Schluß konnte ich das Buch gar nicht mehr weglegen und habe eine Nachtschicht eingelegt.

Den Wechsel zwischen den Zeiten und Personen fand ich sehr spannend, ich fragte mich immer, wie wohl die Zusammenführung der Geschichte aussehen würde.

Ein sehr bedrückender Einblick in die beschriebene Zeit – „good old America“ war nicht wirklich gut (ebensowenig wie die USA heute) – ohne, daß es ein trauriges Buch wäre, eher eines, das Hoffnung macht.

Schade fand ich persönlich nur, daß nicht gänzlich klar wurde, was genau zur Trennung von der Familie geführt hat. War da tatsächlich was, oder wurde eine harmlose Episode als Vorwand genutzt?

Geht jetzt weiter an mawolf.

kam gestern mit der Post. Danke, Lys, für's Schicken.
Die ersten paar Seiten sind vielversprechend.

So, kurz dazu: mir hat's sehr gut gefallen, und damit der Ray weitergeführt wird, habe ich's in Mannheim an je-lirai weitergegeben

mawolf hat das Buch beim Mannheimer Frühstücks-MeetUp angepriesen und ich habe es mitgenommen.

Kam gestern bei mir an - bin schon sehr gespannt, muss aber erstmal Referat für nächsten Mittwoch schreiben. :-(