
Nach dem Beben
by Haruki Murakami | Literature & Fiction | This book has not been rated.
ISBN: Global Overview for this book
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Andrea-Berlin
of Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on 5/17/2023
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Journal Entry 1 by
Andrea-Berlin
from Berlin (irgendwo/somewhere), Berlin Germany on Wednesday, May 17, 2023


Mit Nach dem Beben geht Haruki Murakami endlich wieder einmal auf die Mittelstrecke. In sechs Erzählungen wirft er Schlaglichter auf die japanische Gesellschaft der 1990er-Jahre, die sich hier in mehrfacher Hinsicht erschüttert und verunsichert zeigt.
1995 war für die Japaner kein gutes Jahr: wirtschaftlich ging es nicht mehr vorwärts, in Kobe bebte die Erde, kurz darauf starben in der Tokioter U-Bahn Menschen durch Giftgas. Den Terroranschlag hat Murakami in dem Interview-Band Untergrundkrieg verarbeitet, der Naturkatastrophe nähert er sich nun von fiktionaler Seite. Alle Geschichten spielen unmittelbar nach dem Erdbeben, die Figuren sind aber nur am Rande betroffen. Sie sehen die Fernsehbilder, sprechen kurz darüber, wie furchtbar das alles ist, um sich sogleich ihren eigenen Problemen zuzuwenden.
Denn Kobe ist "Lichtjahre entfernt", die "Beben des Herzens" sind stärker. Ein Angestellter wird von seiner Frau verlassen, weil sie nicht länger "mit einem Klumpen Luft" leben will. Drei Leute machen am nächtlichen Strand ein Feuer, dessen Flammen sich "wie eine kundige Liebkosung" ausbreiten, und sprechen übers Sterben. Die schönste Geschichte, "Thailand", ist das Porträt einer Medizinerin mittleren Alters, die von Hitzewallungen und ihrer Erinnerung heimgesucht wird.
Nicht nur sie scheint sich irgendwie selbst abhanden gekommen zu sein. Oft ist die Rede von Leere, Todessehnsucht, Schlaffheit -- auch wenn die"Erektionen stabil waren". Das Fantastisch-Übernatürliche durchbricht die Realität nur noch selten (Ausnahme: "Frosch rettet Tokyo" und der ist "keine Metapher"!). Die Großstadtmelancholiker müssen sich diesmal selbst helfen, zum Beispiel, indem sie auf einem menschenleeren Baseball-Feld anfangen zu tanzen und Gott begegnen (Originaltitel: "Alle Kinder Gottes tanzen").
Sigrid Löffler hat Murakamis Literatur als Fast Food bezeichnet, aber das kann, zumal in Japan, ja außerordentlich schmackhaft sein. Folglich wäre Nach dem Beben eine gut verdauliche Häppchen-Platte, die vielen etwas bietet: den Freunden philosophisch angehauchter Kurzprosa, den Lesern, die den Erzähler Murakami dem Romancier vorziehen und jenen, die bis zum Erscheinen von Kafka am Strand den ärgsten Hunger stillen wollen.
Quelle: amazon.de
1995 war für die Japaner kein gutes Jahr: wirtschaftlich ging es nicht mehr vorwärts, in Kobe bebte die Erde, kurz darauf starben in der Tokioter U-Bahn Menschen durch Giftgas. Den Terroranschlag hat Murakami in dem Interview-Band Untergrundkrieg verarbeitet, der Naturkatastrophe nähert er sich nun von fiktionaler Seite. Alle Geschichten spielen unmittelbar nach dem Erdbeben, die Figuren sind aber nur am Rande betroffen. Sie sehen die Fernsehbilder, sprechen kurz darüber, wie furchtbar das alles ist, um sich sogleich ihren eigenen Problemen zuzuwenden.
Denn Kobe ist "Lichtjahre entfernt", die "Beben des Herzens" sind stärker. Ein Angestellter wird von seiner Frau verlassen, weil sie nicht länger "mit einem Klumpen Luft" leben will. Drei Leute machen am nächtlichen Strand ein Feuer, dessen Flammen sich "wie eine kundige Liebkosung" ausbreiten, und sprechen übers Sterben. Die schönste Geschichte, "Thailand", ist das Porträt einer Medizinerin mittleren Alters, die von Hitzewallungen und ihrer Erinnerung heimgesucht wird.
Nicht nur sie scheint sich irgendwie selbst abhanden gekommen zu sein. Oft ist die Rede von Leere, Todessehnsucht, Schlaffheit -- auch wenn die"Erektionen stabil waren". Das Fantastisch-Übernatürliche durchbricht die Realität nur noch selten (Ausnahme: "Frosch rettet Tokyo" und der ist "keine Metapher"!). Die Großstadtmelancholiker müssen sich diesmal selbst helfen, zum Beispiel, indem sie auf einem menschenleeren Baseball-Feld anfangen zu tanzen und Gott begegnen (Originaltitel: "Alle Kinder Gottes tanzen").
Sigrid Löffler hat Murakamis Literatur als Fast Food bezeichnet, aber das kann, zumal in Japan, ja außerordentlich schmackhaft sein. Folglich wäre Nach dem Beben eine gut verdauliche Häppchen-Platte, die vielen etwas bietet: den Freunden philosophisch angehauchter Kurzprosa, den Lesern, die den Erzähler Murakami dem Romancier vorziehen und jenen, die bis zum Erscheinen von Kafka am Strand den ärgsten Hunger stillen wollen.
Quelle: amazon.de

Journal Entry 2 by
Andrea-Berlin
at Stadtbibliothek, BookCrossing-Tisch in Bayreuth, Bayern Germany on Wednesday, May 17, 2023


Released 3 mos ago (6/3/2023 UTC) at Stadtbibliothek, BookCrossing-Tisch in Bayreuth, Bayern Germany
WILD RELEASE NOTES:
In Bayreuth gibt es in der Bibliothek in der Richard-Wagner-Straße 21 eine extra Ecke für Bookcrossing http://www.bookcrossing.com/hunt/28/3379/41428/475936
Eine Mitarbeiterin der Bibliothek hat einen Koffer sehr hübsch umgebaut, in dem jetzt wieder die Bücher auf Reisen zu finden sind. Ein Paket von Berlin macht sich dafür auf den Weg nach Bayreuth.
Im zweiten Stock, direkt in der Bibliothek, befindet sich das wunderbare Café SAMOCCA, ein Integrationsbetrieb mit leckeren Bagels, Kuchen und einer begrünten Terrasse.
https://stadtbibliothek.bayreuth.de/angebote/lesecafe-21/
Also, auf nach Bayreuth!
Eine Mitarbeiterin der Bibliothek hat einen Koffer sehr hübsch umgebaut, in dem jetzt wieder die Bücher auf Reisen zu finden sind. Ein Paket von Berlin macht sich dafür auf den Weg nach Bayreuth.
Im zweiten Stock, direkt in der Bibliothek, befindet sich das wunderbare Café SAMOCCA, ein Integrationsbetrieb mit leckeren Bagels, Kuchen und einer begrünten Terrasse.
https://stadtbibliothek.bayreuth.de/angebote/lesecafe-21/
Also, auf nach Bayreuth!