Trottel
8 journalers for this copy...
Von der Prager Vorhölle, einer schicksalhaften Ohnmacht, einem Sprung und dem seltsamen Trost von Chicorée. Mit »Trottel« ist Jan Faktor ein wunderbar verspielter, funkelnder, immer wieder auch düsterer, anarchischer Schelmenroman gelungen.
Im Mittelpunkt: ein eigensinniger Erzähler, Schriftsteller, gebürtiger Tscheche und begnadeter Trottel, und die Erinnerung an ein Leben, in dem immer alles anders kam, als gedacht. Und so durchzieht diesen Rückblick von Beginn an auch eine dunkle Spur: die des »engelhaften« Sohnes, der mit dreiunddreißig Jahren den Suizid wählen und dessen früher Tod alles aus den Angeln heben wird.
Ihren Anfang nimmt die Geschichte des Trottels dabei in Prag, nach dem sowjetischen Einmarsch. Auf den Rat einer Tante hin studiert der Jungtrottel Informatik, hält aber nicht lange durch. Dafür macht er erste groteske Erfahrungen mit der Liebe, langweilt sich in einem Büro für Lügenstatistiken und fährt schließlich Armeebrötchen aus. Nach einer denkwürdigen Begegnung mit der »Teutonenhorde«, zu der auch seine spätere Frau gehört, »emigriert« er nach Ostberlin, taucht ein in die schräge, politische Undergroundszene vom Prenzlauer Berg, gründet eine Familie, stattet seine besetzte Wohnung gegen alle Regeln der Kunst mit einer Badewanne aus, wundert sich über die »ideologisch morphinisierte« DDR, die Wende und entdeckt schließlich seine Leidenschaft für Rammstein.
(Beschreibung Bücher Pustet)
Im Mittelpunkt: ein eigensinniger Erzähler, Schriftsteller, gebürtiger Tscheche und begnadeter Trottel, und die Erinnerung an ein Leben, in dem immer alles anders kam, als gedacht. Und so durchzieht diesen Rückblick von Beginn an auch eine dunkle Spur: die des »engelhaften« Sohnes, der mit dreiunddreißig Jahren den Suizid wählen und dessen früher Tod alles aus den Angeln heben wird.
Ihren Anfang nimmt die Geschichte des Trottels dabei in Prag, nach dem sowjetischen Einmarsch. Auf den Rat einer Tante hin studiert der Jungtrottel Informatik, hält aber nicht lange durch. Dafür macht er erste groteske Erfahrungen mit der Liebe, langweilt sich in einem Büro für Lügenstatistiken und fährt schließlich Armeebrötchen aus. Nach einer denkwürdigen Begegnung mit der »Teutonenhorde«, zu der auch seine spätere Frau gehört, »emigriert« er nach Ostberlin, taucht ein in die schräge, politische Undergroundszene vom Prenzlauer Berg, gründet eine Familie, stattet seine besetzte Wohnung gegen alle Regeln der Kunst mit einer Badewanne aus, wundert sich über die »ideologisch morphinisierte« DDR, die Wende und entdeckt schließlich seine Leidenschaft für Rammstein.
(Beschreibung Bücher Pustet)
Tja.
Zuerst dachte ich noch: "He! Das lässt sich ja echt nett lesen, was hat das denn beim Deutschen Buchpreis verloren??" Aber dann fing das Buchpreis-Syndrom doch noch an durchzubrechen.
Dass der Ich-Erzähler aus Prag stammt, nach Berlin geht und dort seine Frau trifft, war noch einigermaßen klar zu erkennen. Die besetzte Wohnung mit Badewanne und das langsame psychische Abstürzen des Sohnes auch. Aber der Rest? Ein Sammelsurium an Wortneuschöpfungen (das war toll!), Worthülsen (das weniger) und Ausschmückungen in ungeahnter Menge - irgendwann habe ich dann komplett den Faden verloren, was mir der Autor eigentlich sagen will. Auch vermute ich, dass viele Wortspielereien wieder mal einen tieferen Sinn haben, den man erst entschlüsseln muss (wozu ich weder Zeit noch Lust habe); die Fußnoten sind eine nette Spielerei, aber ein Mehrwert ergibt sich daraus nicht.
Fazit: als Kandidat für den Buchpreis geeignet, für eine breite Leserinnenschaft dann doch eher nicht.
Reist für das Buchpreis-Abo 2022:
Levander: Hüseyin Yilmaz „Dschinns“ SL
Lilo37fee: Eckhart Nickel "Spitzweg" SL
Chawoso: Esther Kinsky "Rombo"
MaggyGray: Jan Faktor „Trottel“ SL (Start für dieses Buch!)
Xirxe: Kristine Bilkau 'Nebenan' SL
Heinz Strunk 'Ein Sommer in Niendorf
Mimi4711: Yael Inokai: Ein simpler Eingriff
heixly: Daniela Dröscher „Lügen über meine Mutter“ SL
Mary-T: Kim de l'Horizon "Blutbuch" SL
Slata Roschal „153 Formen des Nichtseins“
Zuerst dachte ich noch: "He! Das lässt sich ja echt nett lesen, was hat das denn beim Deutschen Buchpreis verloren??" Aber dann fing das Buchpreis-Syndrom doch noch an durchzubrechen.
Dass der Ich-Erzähler aus Prag stammt, nach Berlin geht und dort seine Frau trifft, war noch einigermaßen klar zu erkennen. Die besetzte Wohnung mit Badewanne und das langsame psychische Abstürzen des Sohnes auch. Aber der Rest? Ein Sammelsurium an Wortneuschöpfungen (das war toll!), Worthülsen (das weniger) und Ausschmückungen in ungeahnter Menge - irgendwann habe ich dann komplett den Faden verloren, was mir der Autor eigentlich sagen will. Auch vermute ich, dass viele Wortspielereien wieder mal einen tieferen Sinn haben, den man erst entschlüsseln muss (wozu ich weder Zeit noch Lust habe); die Fußnoten sind eine nette Spielerei, aber ein Mehrwert ergibt sich daraus nicht.
Fazit: als Kandidat für den Buchpreis geeignet, für eine breite Leserinnenschaft dann doch eher nicht.
Reist für das Buchpreis-Abo 2022:
Levander: Hüseyin Yilmaz „Dschinns“ SL
Lilo37fee: Eckhart Nickel "Spitzweg" SL
Chawoso: Esther Kinsky "Rombo"
MaggyGray: Jan Faktor „Trottel“ SL (Start für dieses Buch!)
Xirxe: Kristine Bilkau 'Nebenan' SL
Heinz Strunk 'Ein Sommer in Niendorf
Mimi4711: Yael Inokai: Ein simpler Eingriff
heixly: Daniela Dröscher „Lügen über meine Mutter“ SL
Mary-T: Kim de l'Horizon "Blutbuch" SL
Slata Roschal „153 Formen des Nichtseins“
Wohlbehalten ist dieses 1. Buch des Deutschen Buchpreis-Abos 2022 bei mir angekommen. Ich bin gespannt 😊
10. Dezember 2022
MaggyGray, ich kann Dich ja so gut verstehen 😉 - mir ging es ganz ähnlich. Jan Faktor kann wirklich gut schreiben, aber zum Einen fehlt es an einer Geschichte, die mich gepackt hätte; und zum Andern sind mir seine Formulierungen und Wortschöpfungen, die teilweise wirklich klasse sind, auf Dauer aber zu anstrengend. Vor allem, weil sie nicht unbedingt zum Inhalt des Buches beitragen, sondern scheinbar 'nur' der Freude des Autors mit dem Spiel an der Sprache entspringen.
Es ist seine eigene Geschichte, die der Autor hier erzählt. Geboren in Prag, zieht er 1978 nach Ost-Berlin, wird ein Teil der Szene des Prenzlauer Berges und gründet eine Familie. Einschneidendes Erlebnis seines Lebens ist der Tod seines Sohnes, der sich mit Anfang 30 das Leben nimmt.
Chronologisch wird hier nichts erzählt, es sind eher Erinnerungssplitter, von denen aus es zu ausufernden Abschweifungen kommt, sodass man am Ende vielleicht schon vergessen hat, um was es eigentlich ging. Ein Beispiel: Kapitel 8 mit dem Titel "Überschrift wurschtegal, sie wird in Kürze sowieso wieder vergessen" beginnt mit der Vorstellung, die das tschechische Volk von den BürgerInnen der DDR hat. Danach folgt der Bericht eines Besuches bei einem Kindergartenfreund seines Sohnes gemeinsam mit seinem damals kleinen Jungen. Weiter geht es mit einem Aufenthalt in einer Polizeidienststelle in Ost-Berlin, woran sich die Schilderung eines Punkkonzertes anschließt. Nun kommt ein Rückblick in die Prager Zeit, als er als Brötchenausfahrer tätig war und abschließend ein Exkurs zur Müllbeseitigung auf dem Lande in der DDR sowie die 'Schlagkraft' der Polizei. Das Alles auf gerade einmal 11 Seiten - ich gestehe, es ist mir zu anstrengend.
Nochmals: Es ist zu großen Teilen wirklich beeindruckend geschrieben, tolle Wortkreationen - aber für mich einfach viel zu unzusammenhängend. Sprache allein ist nicht alles.
10. Dezember 2022
MaggyGray, ich kann Dich ja so gut verstehen 😉 - mir ging es ganz ähnlich. Jan Faktor kann wirklich gut schreiben, aber zum Einen fehlt es an einer Geschichte, die mich gepackt hätte; und zum Andern sind mir seine Formulierungen und Wortschöpfungen, die teilweise wirklich klasse sind, auf Dauer aber zu anstrengend. Vor allem, weil sie nicht unbedingt zum Inhalt des Buches beitragen, sondern scheinbar 'nur' der Freude des Autors mit dem Spiel an der Sprache entspringen.
Es ist seine eigene Geschichte, die der Autor hier erzählt. Geboren in Prag, zieht er 1978 nach Ost-Berlin, wird ein Teil der Szene des Prenzlauer Berges und gründet eine Familie. Einschneidendes Erlebnis seines Lebens ist der Tod seines Sohnes, der sich mit Anfang 30 das Leben nimmt.
Chronologisch wird hier nichts erzählt, es sind eher Erinnerungssplitter, von denen aus es zu ausufernden Abschweifungen kommt, sodass man am Ende vielleicht schon vergessen hat, um was es eigentlich ging. Ein Beispiel: Kapitel 8 mit dem Titel "Überschrift wurschtegal, sie wird in Kürze sowieso wieder vergessen" beginnt mit der Vorstellung, die das tschechische Volk von den BürgerInnen der DDR hat. Danach folgt der Bericht eines Besuches bei einem Kindergartenfreund seines Sohnes gemeinsam mit seinem damals kleinen Jungen. Weiter geht es mit einem Aufenthalt in einer Polizeidienststelle in Ost-Berlin, woran sich die Schilderung eines Punkkonzertes anschließt. Nun kommt ein Rückblick in die Prager Zeit, als er als Brötchenausfahrer tätig war und abschließend ein Exkurs zur Müllbeseitigung auf dem Lande in der DDR sowie die 'Schlagkraft' der Polizei. Das Alles auf gerade einmal 11 Seiten - ich gestehe, es ist mir zu anstrengend.
Nochmals: Es ist zu großen Teilen wirklich beeindruckend geschrieben, tolle Wortkreationen - aber für mich einfach viel zu unzusammenhängend. Sprache allein ist nicht alles.
Released 1 yr ago (12/17/2022 UTC) at Mail, Bookring -- Controlled Releases
CONTROLLED RELEASE NOTES:
Weiter geht die Reise - viel Freude mit dem 'Trottel' 😉
Angekommen! Und im Jahresendtrubel nur auf den Stapel geräumt und nicht journalt... Also: Es ist da und wird bald in Angriff genommen.
Dieses Buch hat eine Lesekrise hervorgerufen. Ich wollte es unbedingt lesen und fand auch den Erzähler sympathisch. Leider bin ich gar nicht zu Rande gekommen und las monatelang daran (und nebenher schaute ich viel Fernsehen). Erst auf den letzten 50 Seiten habe ich mir das Überspringen erlaubt und habe pro Seite nur noch ein paar Stichpunkte gelesen (dadurch wurde der Text für mich besser...). Ich binsehr froh, dass es jetzt durch ist und versende es noch heute.
im Briefkasten!
Das Buch ist gut an der nächsten Lesestation angekommen und ist auch direkt an der Reihe. Nach den vorhergehenden Rezensionen bin ich mal gespannt, wie ich damit klar komme.
Ein ungewöhnliches Buch, eine Art Schelmenroman, in der CSSR und der DDR spielend, voller Erinnerungen ...
das hat mich zunächst durchaus interessiert ...
mit einer Sprache, die distanziert, auf Abstand hält, verzerrt, unterläuft und den Brei dreimal umrundet und ihn dann doch nicht isst ...
das hat mich zunehmend genervt und mich mir dann endlich erlauben lassen, das Leseunternehmen abzubrechen. Schon dass einer sich selbst ständig Trottel nennt, fühlt sich so creepy an. Und manche intellektuelle Spielerei empfand ich einfach nur als Selbstbefriedigung des Autors.
Also ich verstehe durchaus, was der Autor da macht und wozu er es braucht,
gleichzeitig ist das keine Lesefreude für mich. Darum: Gute Weiterreise, "Trottel".
Ein ungewöhnliches Buch, eine Art Schelmenroman, in der CSSR und der DDR spielend, voller Erinnerungen ...
das hat mich zunächst durchaus interessiert ...
mit einer Sprache, die distanziert, auf Abstand hält, verzerrt, unterläuft und den Brei dreimal umrundet und ihn dann doch nicht isst ...
das hat mich zunehmend genervt und mich mir dann endlich erlauben lassen, das Leseunternehmen abzubrechen. Schon dass einer sich selbst ständig Trottel nennt, fühlt sich so creepy an. Und manche intellektuelle Spielerei empfand ich einfach nur als Selbstbefriedigung des Autors.
Also ich verstehe durchaus, was der Autor da macht und wozu er es braucht,
gleichzeitig ist das keine Lesefreude für mich. Darum: Gute Weiterreise, "Trottel".
Mein Sohn hat den Trottel grade bei der Post abgeholt - Danke fürs Schicken.
Der Schutzumschlag hat schon ein klein wenig unter der Aboreise gelitten und wirft leichte Wellen....
... ich bin sehr gespannt auf dieses Buch. Aber erst mal sind noch die Dschinns dran ;)
Der Schutzumschlag hat schon ein klein wenig unter der Aboreise gelitten und wirft leichte Wellen....
... ich bin sehr gespannt auf dieses Buch. Aber erst mal sind noch die Dschinns dran ;)
Das Buch und ich kommen nicht zusammen.
Wie schon Vorlesern, hab ich recht begeistert angefangen zu lesen und fand die Sprache und die Wortschöpfungen super und sehr gewitzt.
Leider ging es mir dann recht schnell wie xirxe und ich habe eine Handlung/Geschichte vermisst. Was sich so vor mir als Leser ausgebreitet hat hat mich so gar nicht zum Weiterlesen animiert und schon gar nicht mein Interesse geweckt. Es war mir egal - und daher habe ich abgebrochen.
Der Trottel reist dann mal weiter Levander. Ich bin gespannt wie es ihr ergeht...
Wie schon Vorlesern, hab ich recht begeistert angefangen zu lesen und fand die Sprache und die Wortschöpfungen super und sehr gewitzt.
Leider ging es mir dann recht schnell wie xirxe und ich habe eine Handlung/Geschichte vermisst. Was sich so vor mir als Leser ausgebreitet hat hat mich so gar nicht zum Weiterlesen animiert und schon gar nicht mein Interesse geweckt. Es war mir egal - und daher habe ich abgebrochen.
Der Trottel reist dann mal weiter Levander. Ich bin gespannt wie es ihr ergeht...
Der Trottel ist da!
Und beim Anblick des Bildes auf der Rückseite des Versandtasche musste ich sehr lachen: Igel-Yoga - darin übe ich mich derzeit gut ;-)
Bin gespannt wie ich mit dem Trottel klarkomme... *skeptischer Blick*
Und beim Anblick des Bildes auf der Rückseite des Versandtasche musste ich sehr lachen: Igel-Yoga - darin übe ich mich derzeit gut ;-)
Bin gespannt wie ich mit dem Trottel klarkomme... *skeptischer Blick*
Knapp 100 Seiten habe ich mir reingezogen, nun mag ich nicht mehr.
Des Autors Wortschöpfungen mag ich.
Nicht mag ich, dass ich viele Andeutungen nicht verstehe oder nicht einordnen kann. Die Wortschöpfungen in Kombination mit für mich unerklärlichen Andeutungen, beides in schneller Folge und zusätzlich durch für mich hin und wieder ebenso unverständliche Fußnoten versehen, macht das Buch für mich schwer lesbar. Kunstvoll hin oder her, ich habe keinen Nerv mehr weiter Zeit und Hirnkapazität in dieses Buch zu investieren.
Des Autors Wortschöpfungen mag ich.
Nicht mag ich, dass ich viele Andeutungen nicht verstehe oder nicht einordnen kann. Die Wortschöpfungen in Kombination mit für mich unerklärlichen Andeutungen, beides in schneller Folge und zusätzlich durch für mich hin und wieder ebenso unverständliche Fußnoten versehen, macht das Buch für mich schwer lesbar. Kunstvoll hin oder her, ich habe keinen Nerv mehr weiter Zeit und Hirnkapazität in dieses Buch zu investieren.
auf zur nächsten Station
Journal Entry 14 by Lilo37fee at -- Irgendwo in Bayern, Bayern Germany on Thursday, September 7, 2023
Ein Abo-Buch mit durchwachsenen Kritiken! Ich bin gespannt!
Journal Entry 15 by Lilo37fee at -- Irgendwo in Bayern, Bayern Germany on Friday, September 15, 2023
Wenn ein Buch mit ausschließlich schlechten Vorkritiken zu einem kommt, ist der Vorteil, dass man nicht viel erwartet und positiv überrascht werden kann. So ging es mir mit „Trottel“.
Ich mochte das Buch und fand es teilweise herzzerreißend und doch komisch. Ich nehme an, dass das Buch autofiktional ist. Jan Faktor verarbeitet den Selbstmord seines Sohnes und diese Stellen sind klar und deutlich geschrieben, wie Diamanten in der ansonsten dahinmäandernden Spaß- und Trottelsoße. Die vielen sonstigen Worte sind sozusagen geschrieben worden, um die eigentliche Botschaft, den tiefen Schmerz, zuzudecken. Das fand ich tief traurig.
Den Rest, die Autobiografie, fand ich oft erstaunlich komisch (z.B. den Rammstein-Teil), mit sehr intelligenten und überraschenden Wortschöpfungen. Jan Faktor ist aus Prag in den 1970ern nach Ost-Berlin gezogen und erzählt in dieser absolut nicht chronologischen Geschichte sein Leben.
Ich hätte das Buch ohne das Buchpreis-Abo nicht gelesen und würde es auch nicht verschenken, aber selbst habe ich es in diesem Spätsommer 2023 auf meinem abendlichen Gartensofa mit sehr viel innerer Beteiligung und mit Freude gelesen - viel mehr Freude, als ich erwartet hätte.
Ich mochte das Buch und fand es teilweise herzzerreißend und doch komisch. Ich nehme an, dass das Buch autofiktional ist. Jan Faktor verarbeitet den Selbstmord seines Sohnes und diese Stellen sind klar und deutlich geschrieben, wie Diamanten in der ansonsten dahinmäandernden Spaß- und Trottelsoße. Die vielen sonstigen Worte sind sozusagen geschrieben worden, um die eigentliche Botschaft, den tiefen Schmerz, zuzudecken. Das fand ich tief traurig.
Den Rest, die Autobiografie, fand ich oft erstaunlich komisch (z.B. den Rammstein-Teil), mit sehr intelligenten und überraschenden Wortschöpfungen. Jan Faktor ist aus Prag in den 1970ern nach Ost-Berlin gezogen und erzählt in dieser absolut nicht chronologischen Geschichte sein Leben.
Ich hätte das Buch ohne das Buchpreis-Abo nicht gelesen und würde es auch nicht verschenken, aber selbst habe ich es in diesem Spätsommer 2023 auf meinem abendlichen Gartensofa mit sehr viel innerer Beteiligung und mit Freude gelesen - viel mehr Freude, als ich erwartet hätte.
Das erste Abo-Jahr, in dem alle Bücher mich vor der nächsten Preisvergabe erreicht haben. Es hat nach meiner Rückkehr aus Paris auf mich gewartet.
Ich werde aber, wenn es in Ordnung ist, zunächst die aktuellen Bücher lesen, damit sie bald auf die Reise gehen können. Hier bin ich ja die Letzte in der Runde.
Jetzt habe ich es doch dazwischen geschoben und das war vielleicht keine gute Idee. Denn das war jetzt eindeutig das falsche Buch zum falschen Zeitpunkt. Ja, es hat einen gewissen Sprachwitz, aber die vielen Fußnoten, die ich zunächst gerne las, haben meinen Lesefluss zunehmend gestört, und Rammstein ist auch nicht so mein Ding.
Ich hoffe, dem Autor ist die Aufarbeitung seines persönlichen Traumas durch die Arbeit an diesem Buch ein Stück weit gelungen. Dies ist das Buch im 2022er Abo, das mich noch weniger fesseln konnte als das "Blutbuch".
Ich werde aber, wenn es in Ordnung ist, zunächst die aktuellen Bücher lesen, damit sie bald auf die Reise gehen können. Hier bin ich ja die Letzte in der Runde.
Jetzt habe ich es doch dazwischen geschoben und das war vielleicht keine gute Idee. Denn das war jetzt eindeutig das falsche Buch zum falschen Zeitpunkt. Ja, es hat einen gewissen Sprachwitz, aber die vielen Fußnoten, die ich zunächst gerne las, haben meinen Lesefluss zunehmend gestört, und Rammstein ist auch nicht so mein Ding.
Ich hoffe, dem Autor ist die Aufarbeitung seines persönlichen Traumas durch die Arbeit an diesem Buch ein Stück weit gelungen. Dies ist das Buch im 2022er Abo, das mich noch weniger fesseln konnte als das "Blutbuch".
Das letzte Buch aus dem 2022er Abo darf das erste Buch auch 2023 begleiten. Danke fürs Mitlesen lassen!
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Viel Freude beim Lesen und wieder Freilassen.
Lass wieder von Dir hören, liebes Buch!
Jetzt war ich so auf das neue Abo fixiert, dass ich fast vergessen habe, dieses Buch wieder einzufangen. Chawoso hat mich zum Glück drauf hingewiesen. 😊 Ist also wieder zu Hause, vielen Dank für die pflegliche Behandlung.