'Ich hätte nie gedacht, dass die Veröffentlichung meines Romans über die Unterdrückung des ukrainischen Volkes in der Vergangenheit mit einer aktuellen Tragödie zusammenfallen würde.'

Klappentext:
"1929. Behütet und geliebt wächst Katja in einem Dorf bei Kiew auf. Ihre Familie ist nicht reich, kann sich aber von ihrer eigenen Hände Arbeit ernähren. Bis Stalins Handlanger die Dorfbewohner zwingen, dem Kollektiv beizutreten. Wer sich weigert, wird mitgenommen und nie wieder gesehen. Anfangs gibt es für Katja dennoch auch glückliche Stunden. Sie ist in den Nachbarssohn verliebt und ihre Schwester in dessen Bruder. Doch schon bald muss Katja sich jeden Tag Mut zusprechen, um weiterzumachen angesichts des Schreckens um sie herum.
Jährzehnte später entdeckt Cassie im Haus ihrer Großmutter in Illinois ein Tagebuch. Nie hat diese über ihre ukrainische Herkunft gesprochen. Seit einiger Zeit aber verhält sie sich merkwürdig. Sie versteckt Lebensmittel und murmelt immer wieder einen Namen, den keiner aus ihrer Familie je gehört hat: Alina..."

Kein leichtes Buch, ein grausames und düsteres Thema.
Insgesamt auch gut aufbereitet - macht es aber auch nicht leichter es zu lesen.
Zwei Dinge haben mich ein bisschen gestört. Zuerst, vor allem am Anfang das Hin und Her mit Nick. Und dann gab es im Text so zwei, drei Stellen die fehlerhaft waren: Satzstellung, Grammatik oder so - da bin ich jedes Mal drüber gestolpert und das hat mich jedes Mal komplett rausgerissen.
Was mich neben all dieser Grausamkeit und dem Schrecken und dem unvostellbaren Leid auch noch schockiert ist, dass das Thema Holodomor so unter Verschluß gehalten wurde. Ich denke und befürchte viele Menschen auch bei uns wissen gar nichts darüber.

Reist als Ring:
1 - Nancman82
am Ende: Samingo
und dann doch noch zu: pyrrhula - mit viel Lesezeit ;)
... und wieder zurück zu mir

Gerade aus dem Briefkasten geholt

Reist weiter zum nächsten Ringteilnehmer

Anscheinend hat der Email-Weg geklappt mit der Adresse, denn das Buch ist heute hier eingetroffen. Es reiht sich ein...

Auch dieses Buch hat mich wieder total mitgenommen. Ja, wir haben über das Thema der Zwangskollektivierung unter Stalin in der Schule etwas gelernt, aber der Holodomor wurde komplett ausgeblendet. Ich wusste, dass die Ukraine die Deutschen willkommen geheißen hat, bis sie merkten, dass sie damit vom Regen in die Traufe kamen und die Deutschen nicht besser waren als die Russen.
Im Buch ist das Thema schonungslos, aber durch die Blenden in die Gegenwart doch behutsam verarbeitet. Ohne Taschentücher geht es nicht, aber obwohl als Roman aufgearbeitet, steckt hier sehr viel Geschichte drin. Ich wünsche dem Buch noch viele weitere Leser, denn obwohl das Thema hart ist, muss darüber gesprochen werden.
So viel Leid, das Menschen einander antun - wofür? Was hindert uns am friedlichen Zusammenleben?

Im April 2023 erscheint ein zweites Buch der Autorin 'The Lost Daughters of Ukraine'...

und weiter geht die Reise...