Aus dem Russischen von Johanna Marx und Sabine Grebing


Klappentext:

"Der Bienenzüchter Sergej lebt im Donbass, wo ukrainische Kämpfer und prorussische Separatisten Tag für Tag aufeinander schießen. Er überlebt nach dem Motto: Nichts hören, nichts sehen - sich raushalten. Ihn interessiert nur das Wohlergehen seiner Bienen. Denn während der Mensch für Zerstörung sorgt, herrscht bei ihnen eine weise Ordnung. Eines Frühlings bricht er auf: Er will die Bienen dorthin bringen, wo sie in Ruhe Nektar sammeln können.

'Andrej Kurkow ist mit Graue Bienen ein scharf gezeichnetes Bild des weiterschwärenden Kriegs in der Ukraine gelungen, von dem das übrige Europa seit langem den Blick abgewendet hat.'
Sigrid Löffler (Deutschlandfunk Kultur, Berlin)"


03. April 2022
Mein erstes Buch von Kurkow, das ich gelesen habe. Anlass war die gegenwärtige schreckliche Lage in der Ukraine.
Ich muss sagen, ich bin kein sehr politischer Mensch - und ich gebe auch zu, dass ich die Sache mit Krieg ganz generell einfach nicht verstehe. Egal jetzt um welchen Krieg es geht - wer gegen wen, warum und wo... ich verstehe es nicht.
Mein Vater hat den Krieg erlebt nachdem er 1940 geboren wurde. Er hat mir oft davon erzählt - ich habe auch viel gelesen... nicht nur über diesen Krieg. Und immer wieder verstehe ich nicht warum Menschen anderen Menschen Leid und Schmerz zufügen. Warum beispielsweise mussten die deutschen Zivilisten vor der russischen Armee flüchten, warum mussten sich die Mädchen und Frauen vor den Soldaten fürchten. Sollte nicht alles gut werden?
Solch ähnlich fassungslose Gefühle beschlichen mich beim Lesen dieses Buches hier auch hin und wieder in der Donbas-Region, auf der Krim...
Daher wurden Unmengen von Gefühlen durch das Buch angestoßen und noch sehr lange werde ich über alles nachdenken, so auch wenn ich jetzt weiterhin die aktuellen Nachrichten verfolge.
Bestimmt wird es nicht das letzte Buch von Kurkow sein, das ich lesen werde. Seine Beschreibungen und Erzählstimme sind sehr eindringlich und lassen einen nicht mehr los.
Übrigens hatte ich noch nie zuvor davon gehört, dass man (zur Kur) auf Bienen schlafen kann... Es gibt aber tatsächlich auch hier in Deutschland die Möglichkeit mit Bienen zu schlafen, also im Bienenstock:

https://www.ardmediathek.de/video/natuerlich/schlafen-im-bienenstock/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE1Mzg2NTc

Wäre wirklich mal etwas zum Ausprobieren... ;)

Reist als Ring:
1 - holle77
2 - Samingo
3 - bspageturner
4 - bettylein
5 - kasy
6 - dschinny
7 - urfin
8 - federsee
9 - ximigfan
Schluss: bluezwuzl
... und wieder zurück zu mir

Das Buch ist heute angekommen, lieben Dank fürs Leihen, Schicken und die netten Beigaben!
Ich kann erst nächste Woche mit dem Lesen beginnen, denn ein Buch muss ich noch zu Ende lesen und von übermorgen bis Sonntag fahre ich erstmal zu dem BC-Treffen in Bad Oeynhausen.

Trotz der derzeitigen schrecklichen Lage ist es ein wunderbares Buch, stimmungsvoll, melancholisch, teilweise möchte ich es fast zärtlich nennen.
Es ist nicht das erste Buch, das ich von Kurkow gelesen habe, aber es ist das, das mich bisher am meisten beeindruckt hat und das ist gewiss nicht nur dem Krieg in der Ukraine geschuldet, sondern liegt auch einfach am Thema und der Umsetzung.
Die Sprache gefällt mir wieder sehr gut und ebenso die Gedanken Sergejs. Wie Mary-T schon schrieb, lässt auch mich das Buch sehr nachdenklich zurück.

Auf dem Postweg zu Samingo.

Das Buch ist heute hier angekommen. Vielen Dank, liebe holle77, eine interessante Karte liegt bei.
Es ist gerade etwas Stau, ich hoffe, ich halte das Buch nicht zu lange auf.

Danke, dass ich das Buch so lange aufhalten durfte Mary-T.

Mich hat das Buch ziemlich mitgenommen. Solange es im Donbass spielte, konnte ich nie mehr als eine Handvoll Seiten hintereinander lesen. Dann musste ich das Buch aus der Hand legen, weil ich sofort gedanklich im aktuell nun sehr viel größeren Krieg war. Ich habe 6 Monate in der Ostukraine gelebt als es noch die ukrainische Sowjetrepublik war, gemeinsam mit Russen und Ukrainern studiert, habe heute noch Freunde in der Ukraine. Damals gab es einen Studenten aus Lwiw, der sich weigerte, mit uns russisch zu sprechen. Er wollte englisch reden. Schon ein erstes Indiz eines schwelenden bzw. sich entwickelnden Konflikts? 1991? Ich denke, ja!
Mein Vater ist bekennender Putin-Freund (beim Krieg hört es allerdings auf, da er auch ein im Krieg 1940 geborener Mensch ist). Er spricht auch russisch, aber mit ukrainischem Akzent, weil sein Lehrer Ukrainer war. D.h. wir haben aktuell jede Menge Diskussionsstoff.
Was soll dieser sinnlose Krieg? Nein, es geht nie um eine Nation, es geht immer um irgendwelche Rohstoffe und um Macht. Auch hier und jetzt in unserer ach so zivilisierten westlichen Welt!
Das Buch macht mir Angst, weil mir die Situation aktuell Angst macht. Ich kann nur hoffen, wie so viele und an die Vernunft appellieren...

Sprachlich fand ich es beeindruckend, denn ich war sofort gefangen an den Orten der Handlung und von den Personen.
Das erste Buch, was ich von Kurkow las, hat mich nicht so nachhaltig beeindruckt.
Die Gedanken und Träume und die Verbindung zur Handlung fand ich gelungen. Ich will aber nicht zu viel verraten.
Allerdings fehlt mir persönlich am Ende etwas. Aber das soll sicher so sein.

Sobald ich von der nächsten Station das ok habe, geht die Reise weiter.

Das Buch ist heute hier mit lieben Grüßen gut angekommen.


11.9.2022 Beendet.

Reist mit der Post weiter zur nächsten Ringstation.

Viel Spaß

Ist heute gut bei mir angekommen. Kommt als nächstes Buch - nach meiner aktuellen Lektüre - dran.

Gelesen: 08.10.2022 - 18.10.2022

Ein - trotz eher trauriger Geschichte - sehr angenehm zu lesendes Buch. Wirklich schön geschrieben. Auch für mich war das das erste Buch von Andrej Kurkow, aber sicher auch nicht das letzte!

Sehr schade fand ich, dass Herr Kurkow erst letzte Woche hier in Nürnberg eine Lesung gehalten hat und ich dies leider erst 2 Tage später in der Zeitung, in einem Interview mit ihm, erfahren habe. Hätte ich dies vorher gewusst wäre ich sicherlich hin und hätte auf einer kleinen Postkarte (würde ja nicht ungefragt ein fremdes Buch beschreiben lassen) eine Widmung für den Ring geholt.
So bleibt mir nur, das Interview aus der Zeitung dem Buch beizulegen.

Vielen Dank das ich mitlesen durfte!

Die Bienen summen nun weiter zu Kasy.

Kommt gut an!

Die Bienen sind gut angekommen! Vielen Dank auch für den interessanten Artikel bzw. das Interview mit Andrej Kurkow.

Der Ukrainekrieg ist leider immer noch Thema Nummer 1, und das täglich!
Wenn man dann diese Buch liest, das sprachlich so bildlich, leise vor sich hin erzählt, fühlt man mich sich direkt neben Sergej durch das große Land reisen.
Seine Unbekümmertheit und der Wunsch einfach friedlich mit seinen Bienen in dieser schwierigen Zeit zu leben, haben mich beeindruckt und irgendwie auch beruhigt.
Der Wille friedlich miteinander zu leben wird hoffentlich immer stark genug sein und alle Krisenzeiten überdauern.

DANKE für diesen bookring liebe MaryT.

Die nächste Adresse ist angefragt!

Heute eingetroffen, vielen Dank!

Ich glaube, ich habe in 2019 mal eine Buchbesprechung für dieses Buch im Deutschlandfunk gehört und fand es ganz interessant, habe es dann aber aus den Augen verloren. Umso schöner, dass es nun auf diesem Wege zu mir gekommen ist :-)

Es ist mein zweites Buch von Andrej Kurkow. Ich habe vor langer Zeit "Picknick auf dem Eis" gelesen:
http://bookcrossing.com/journal/7589055/ was mir gut gefallen hat.

Mir hat auch dieses Buch von Kurkow wieder gut gefallen. Auch hier "plätschert" die Geschichte so dahin, während im Hintergrund unglaubliche Dinge geschehen. Das Ende fand ich, wie Samingo, etwas unbefriedigend, aber es soll wahrscheinlich so.

Danke das ich mitlesen durfte, ich frage gleich die nächste Adresse an.

Auf zur nächsten Leserin.

Kam gestern an,
geschlossen mit Friedens-Klebeband :o-
Danke!

Wegen seines TB-Formats habe ich das Buch vorgestern auf die Bahnfahrt mitgenommen.
Bin sehr angetan von Kurkovs Erzählstil und hinzu kommt die inhaltliche Brisanz...