."Industrieschnee markiert die Grenzen des Orts, eine feine Säure liegt in der Luft, und hinter der Werksbrücke rauschen die Fertigungshallen, wo der Vater tagein, tagaus Aluminiumbleche beizt. Hier ist die Ich-Erzählerin aufgewachsen, hierher kommt sie zurück, als ihre Kindheitsfreunde heiraten. Und während sie die alten Wege geht, erinnert sie sich: an den Vater und den erblindeten Großvater, die kaum sprachen, die keine Veränderungen wollten und nichts wegwerfen konnten, bis der Hausrat aus allen Schränken quoll. An die Mutter, deren Freiheitsdrang in der Enge einer westdeutschen Arbeiterwohnung erstickte, ehe sie in einem kurzen Aufbegehren die Koffer packte und die Tochter beim trinkenden Vater ließ. An den frühen Schulabbruch und die Anstrengung, im zweiten Anlauf Versäumtes nachzuholen, an die Scham und die Angst – zuerst davor, nicht zu bestehen, dann davor, als Aufsteigerin auf ihren Platz zurückverwiesen zu werden."

Stand länger auf meiner Wunschliste, dann vor einigen Wochen selbst erstanden.Ein großartiges Buch.

Dieses Buch reist zur Wunschlistenverkürzung zu aoi-hana nach Magdeburg.
Ich wünsche eine spannende Lektüre und dem Buch eine gute Reise. Lass gerne von dir hören.

Vielen lieben Dank für das Wunschbuch!
und falls Du doch noch etwas bei meinen AVLs findest, bitte bescheid sagen :o)

Nachtrag:
Der Roman hat sich beim Lesen sehr authentisch angefühlt. Die Autorin hat in einem Interview allerdings gesagt, der Roman sei nicht autobiographisch, und auch autofiktiv wollte sie ihn nicht unbedingt nennen.
Lesenswert!

reserviert für inken

Das Buch reist zwecks Wunschbuchlistenverkürzung nach Berlin, viel Spaß beim Lesen!

Ein empfehlenswertes deutsches Gegenstück zu den französischen Autor:innen Didier Eribon und Annie Ernaux.

Wird vor oder nach der Vorstellung im Gorki Theater freigelassen:
https://www.gorki.de/de/streulicht/2022-12-26-1800