„Vati“ ist der Nachfolger von „Die Bagage“ und hier schildert die Autorin ihren Vater, einen ambitionierten Mann in einfachen Verhältnissen, einen Leser. Mir gefiel auch diesmal wieder die wunderbare Sprache. Das Buch ist autobiografisch und dennoch wahrt die Autorin Diskretion. Sie achtet die Würde ihrer Personen, die ja ihre Verwandten sind.
Im Gegensatz zur “Bagage“ ist aber ein kleiner Nachteil, dass die Geschichte keine eigentlich stringente Handlung hat, also keinen Spannungsbogen. Trotzdem ein schönes Buch und man kann es auch ohne die „Bagage“ gelesen zu haben verstehen.

Reist im Abo "Deutscher Buchpreis", da es auf der Shortlist war.
1. Lilo37fee
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5. bluezwuzl
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8. kasy
9. MaggyGray
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Das Buchpreis-Abo 2021 beginnt. Und auch noch gleich mit einem Dreierpack. Oho! Los geht's!

Monika Helfer verhandelt in ihrem Roman, Fragen, die sich jede_r irgendwann im Leben stellt: Fragen nach dem "Woher?", nach den Erinnerungen, den Prägungen, der Herkunft, der Familie.
Am Beispiel ihres Vaters, der "Vati" genannt werden wollte und ihr seine Literaturliebe mit auf den Weg gab, versucht sie, die Facetten dieses Menschen und ihrer eigenen Kindheit zu erfassen. Es ist eine tastende, zärtliche Annäherung an einen gebrochenen, kriegstraumatisierten Menschen. Die Episoden ihrer Kindheit auf dem Tschengla, naturnah, humorvoll, mit Lücken, haben mich besonders berührt. Monika Helfer schafft einen akzeptierenden Raum für alles, sie (hinter)fragt ohne Groll, sie staunt und wundert sich, sie lässt uns an der Absurdität des Lebens teilhaben, sie überwindet die Sprachlosigkeit des Elternhauses. Und wie die Sprache wirkt: poetisch, geduldig, in die Tiefe lotend. Das hat mich wirklich beeindruckt.
Im zweiten Teil, wird alles spröder, die Widersprüche und Verluste werden größer, die Kriegstraumata bleiben nicht ohne Folgen und das individuelle Bild geht über in den größeren Rahmen der Nachkriegsgeneration.
Ein bisschen gestört hat mich gelegentlich, dass Helfer meiner Meinung nach zum Teil die Perspektiven mischt, nämlich die der reflektiert schreibenden Schriftstellerin mit der des Kindes, das sie einst war. An einigen Stellen fand ich das zu unscharf.
Trotzdem: alles in allem ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.

21.12.2021: Das Buch befindet sich nun auf dem Weg zu Xirxe.

Das Buch ist bereits vor ein paar Tagen angekommen, aber da gerade alles drunter und drüber geht, komme ich erst jetzt zum eintragen. Etwas muss es sich noch gedulden, bevor es weitergeht.

29.03.2022
Ha, mein erstes gelesenes Buch in diesem Jahr. Das wurde auch Zeit!
Ich kann mich noch erinnern, dass mich der Erzählstil der Autorin im ersten Band ihrer Familiengeschichte ('Die Bagage') genervt hat und ich richtig froh war, als ich die letzte Seite gelesen hatte. Hat sich dieser Stil in 'Vati' geändert? Oder ich bin ich toleranter geworden 😉? Keine Ahnung, auf jeden Fall wirkte ihre Art des Erzählens dieses Mal sehr authentisch, als ob Frau Helfer direkt neben mir sitzen und ihre Geschichte bzw. die ihres Vaters erzählen würde.
Wobei das übertrieben ist. Was man von ihrem Vater erfährt, sind die Dinge, die sich ereigneten und von denen manche vielleicht der Phantasie der Autorin entstammen - denn so ganz sicher ist sie sich wie auch ihre Geschwister nicht. Da ihr 'Vati' zudem sehr zurückhaltend und ruhig war, weiß man auch am Ende des Buches nicht, was tatsächlich in diesem Mann vorgegangen ist, der vermutlich von Bildung, Studium und der weiten Welt träumte - und doch nicht weiter kam als bis ins Finanzamt einer Südtiroler Siedlung.
Auch wenn Monika Helfers Vater eher im Mittelpunkt dieses Buch steht, ist es doch eine Familiengeschichte, die der Bagage, die zusammenhält, wenn eine/r der ihren Hilfe braucht. Geschwister, die (bis auf einen) sofort da sind, wenn man sie ruft - ein Zusammenhalt, der Vieles leichter macht. Besonders dann, wenn man in solchen Verhältnissen wie die Bagage aufwächst, die Ärmsten der Armen.
Auch die Nachkriegszeit brachte keine Verbesserung, man lebte von der Hand in den Mund. Erst als der Vater Verwalter einen Kriegsopfererholungsheimes wird, wendet sich das Leben für die Familie zum Besseren. Monika Helfer und ihre Geschwister verbringen eine meist unbeschwerte Kindheit, hoch oben auf über 1.200m Höhe, doch das Glück verlässt sie. Es folgt eine schwere Zeit, nicht nur für Monikas Familie, sondern auch für die Geschwister ihrer Mutter.
Gerade mal um die 60 Jahre liegen diese Geschehnisse zurück, doch stellenweise liest sich das Buch wie aus einem anderen Jahrhundert.

Da chawoso das Buch bereits gelesen hat, macht es sich nun auf die Reise zu bluezwuzl. Viel Freude damit!

Vati ist am Wochenende angekommen. Vielen Dank fürs Schicken - und für den Glückstee!

Ich habe inzwischen ein anderes Exemplar gelesen.
Mein Leseeindruck ist hier zu finden:
https://www.bookcrossing.com/journal/16463815

Das Abo-Buch ist aktuell bei bluezwuzl.

Da ich "Die Bagage" noch nicht gelesen have, hatte ich die Befürchtung, daß mir bestimmte Vorinformationen fehlen könnten. Der Eindruck hat sich nicht bestätigt.
Von verschiedenen Seiten und aus verschiedenen Perspektiven entsteht eher eine Geschichte der Verwerfungen der Nachkriegszeit, als ein genaues Portrait von "Vati", der als Person auch für die ihm Nahestehenden ein Rätsel geblieben zu sein scheint.
Über sein Innenleben erfährt man wenig bis gar nichts, aber das war vermutlich auch nicht beabsichtigt. Seine Liebe zu Büchern ist das sich durchziehende Hauptmotiv. In der Tatsache, daß die Tochter schließlich zur Autorin wurde, findet es seine Fortsetzung.
Die Kinder verwirklichen die Träume ihrer Eltern, denen das durch Krieg und die Notwendigkeiten der Nachkriegszeit verwehrt blieb. Auch dieses Motiv klingt an. Die Sprache wirkt authentisch und war für mich angenehm zu lesen.
Insgesamt ein Buch, das ich - im Gegensatz zu vielen anderen dieses Buchpreis-Jahrgangs - gerne gelesen habe.
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Und jetzt geht das Buch auf die Reise zur nächsten Station

Der Vater ist gut bei mir angekommen. Vielen Dank fürs Zuschicken!
Meine ersten Eindrücke habe ich während einer Zugfahrt festgehalten. Leider gab es zum Zeitpunkt des Speichern kein Netz - der ganze Eintrag futsch ;-(
Manche Begriffe haben mich an meine Kindheit erinnert, z.B. die Scheese.
Als Titelbild passt das verschwommene Foto an die schemenhafte Erinnerung, allerdings hätte ich eine männliche Person abgebildet. Ich bin der Autorin gerne in ihre Kindheit gefolgt.
Das Buch zählt für den Punkt E3 " Vater, Mutter, Kind" der Lesechallenge 2022 von efell.

Das Buch ist unterwegs zur nächsten Abo-Station. Vielen Dank für den Abo-Beitrag!

heute angekommen - mit Aufklebern, Tee und Karte! Vielen Dank!

Hm. Ich hab's durch und es ist schon auf der Weiterreise. Leicht zu lesen, aber nach hinten raus etwas zerfasert. Ich bin nicht wirklich begeistert. Aber doof finde ich es auch nicht.

"Vati" ist angekommen und das in Begleitung ;) Vielen Dank und ich bin gespannt!

Ich kenne das Buch „Die Bagage“ von Monika Helfer nicht und so war die „Familiengeschichte „ komplett neu für mich!
Erzählt wird eine tragische Familiengeschichte, die aber mit vielen liebevollen, witzigen Familienepisoden gespickt wird.

Auch wenn der Vater heimkehrt und scheinbar nie wirklich ankommt, verbinden Monika und ihn die Liebe zu Büchern. Er hat sie geprägt mit seiner Büchersucht und seinem kritischen Sprachbewusstsein. Einen „Sprachzerleger“ nannte sie ihn.

It's raining Abo-Bücher! 😅 Kam heute mit einem weiteren Buch bei mir an; bin schon sehr gespannt!

Dieses Buch habe ich gerne gelsen, auch wenn ich mit den Zeitsprüngen ab und an ins Stolpern gekommen bin. Aber dafür hat mich die Sprache, der Schreibstil sehr mitgerissen und ich habe das Buch in nur wenigen S-Bahn-Fahrten ausgelsen.
Muss mich mal nach der "Bagage" von Monika Helfer umschauen.

Macht sich jetzt auf die Reise nach Hause!

Danke, liebe MaggyGray, für das schöne Päckchen, das mich gerade erwartete, als ich heimkam.
Ich bin noch am Auspacken und freue mich zunächst über meinen letzjährigen Abo-Beitrag, der wie neu zurückgekehrt ist.

Das Buch steht in der Regensburger Straße 15 im Regal, viel Spaß damit!
Und einen guten Rutsch!
17.01.2024: Das Buch ist unterwegs.
19.01.2024: Es steht schon wieder im Regal.

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Vielen Dank für die OBCZ-Spenden. In dieses Buch möchte ich zumindest mal reinlesen.