~ übersetzt von Ina Pfitzner~

Ein Dorf brennt. Einige Tageswanderungen vom Meer entfernt, irgendwo an der westafrikanischen Küste. Nach dem Brand sind zwölf junge Männer aus dem Dorf verschwunden. Die Mütter trauern kollektiv, ausgeschlossen aus der Dorfgemeinschaft, eine Gruppe wird losgeschickt, um die Verschwundenen zu suchen. Die Heilerin des Dorfes hat Visionen, die Mütter haben Träume, in denen ihnen ihre Söhne erscheinen. Alle begegnen so dem bisher Unvorstellbaren: dem Beginn der kolonialistischen Verschleppung, Ausbeutung und Ermordung von Menschen des afrikanischen Kontinents.

Was. Für. Ein. Buch.
Ich bin auch einige Tage, nachdem ich das Buch beendet habe, noch etwas sprachlos. Gerade erst fange ich an, natürlich auch angeregt von der öffentlichen Diskussion, mich dem Thema Kolonialismus neu zu nähern. Die USA, Spanien, Portugal und auch noch die Niederlande habe ich durch mein Studium auf dem Schirm, Deutschland nicht. Das soll sich ändern. Die "Menschen mit den Hühnerbeinen" werden zwar weder rassifiziert noch weiter benannt, aber ein kurzer Blick in die Geschichte Kameruns lässt erahnen, dass es sich um Portugiesen handelt. Ein längerer Blick in den "großen Ploetz" ist noch fällig.
Sprachlich ist dieses Buch anders, auch anders als die wenigen afrikanischen Bücher, die ich bisher gelesen habe. Das mag an der Perspektive liegen. Oder auch an der Übersetzung (was ich nicht beurteilen kann), sie geht ans Herz. Ganz sicher liegt dieses "anders" - für mich - nicht in der geschlechtsneutralen Sprache, die für die Übersetzung gewählt wurde.
Ich bin wirklich schwer beeindruckt von dieser Geschichte, auch wenn es sich "nur" um einen Roman handelt. Ich wünsche dem Buch viele weitere Leser*innen, die hoffentlich auch Gefallen an ihm finden werden!


Das Buch macht sich als Ring auf die Reise zu:
1. RalfH
2. merkur007
3. Mary-T
4. bspageturner
5. bassongirl
...
zuletzt: 97idefix zur persönlichen Rückgabe ;o)

Das Buch macht sich auf die Reise zur ersten Ringstation.
Ich wünsche dir & allen weiteren Leser*innen ein spannendes Leseerlebnis!

Das Buch ist seit vorgestern bei mir, muss sich aber noch kurz gedulden.

Der Roman ist absolut lesenswert! Er drischt nicht einfach auf die bösen Europäer ein, sondern stellt dar, wie brutal sich damals die Strukturen veränderten. Dabei kommt auch die Darstellung afrikanischer Spiritualität - auch anhand von Metaphern - nicht zu kurz. Einfach lässt sich das nicht lesen, aber die Lektüre lohnt sich!
Ich empfehle, gleich ein Personenregister anzulegen, da alle Frauennamen mit E anfangen und alle Männernamen mit M beginnen, das kann verwirren, obwohl die eigentlich erzählte Geschichte des Romans nicht so wichtig ist, sondern die Schilderung der Umstände und der Spiritualität wichtiger ist.
Wen die Spirituaität Afrikas weiter interessiert, dem sei "Afrikanisches Maskenspiel" von Nobelpreisträger V. S. Naipaul empfohlen. Naipaul ist dunkrlhäutiger Karibe indischer Abstammung und hat daher einen anderen Zugang zu Afrikanern als Weiße ihn hätten. Er berichtet in diesem Sachbuch von der Spiritualität, die er in Afrika in den 1960ern sowie in den 2000ern erlebt hat.
Dieser Buchring hat mich veranlasst, mir ein eigenes Exemplar von "Zeit des Schattens" sowie erneut eines von "Afrikanisches Maskenspiel" zu bestellen. Außerdem habe ich heute das Völkerkundemuseum "Rautenstrauch-Joest" in Köln besucht, wo es derzeit eine Sonderausstellung zum Thema Kolonialismus gibt.

Todesmutig will sich nun merkur007 an die Lektüre wagen *lach*, das Buch macht sich nun auf den Weg zu ihr.

Ja, das klingt nicht nach ganz einfacher Lektüre. Aber ich bin sehr gespannt! Lieben Dank für die erläuternden Worte und das Schicken und den Ring!

Auch ich bin schwer beeindruckt von diesem Buch. Ich empfinde es als riesige literarische Leistung, wie Léonora Miano hier Recherchiertes fiktional plausibel ergänzt hat und historisch Verbürgtes in symbolischen Figuren und einer sprachlich grandiosen Darstellung verdichtet hat.
Welche Verwirrung und Vernichtung das Auftauchen der "Entdecker" mit ihren Feuerwaffen und Schiffen, erst Recht aber die ersten Deportationen über den Atlantik hinweg, ausgelöst haben, ist in einzigartiger Weise aus dem Innern der Dörfer und Völker auf dem afrikanischen Kontinent beschrieben. Und das liest sich tatsächlich sogar spannend.
In gewisser Weise ist dieses Buch ein intellektuelles Vergnügen, trotz des grausamen Inhaltes. Soviele Ebenen und Gedanken werden freigelegt ... mit großem Nachhall.
Danke auch für den Hinweis von RalfH bezüglich der Herausforderung mit den Namen. Ich habe dann tatsächlich angefangen, mir ein Namensregister anzulegen, habe aber wieder abgebrochen, da es meinen Lesefluss zu sehr unterbrochen hat. Mit einer gewissen Aufmerksamkeit durch den Hinweis konnte ich mir die zentralen Personen auch so gut merken, sie sind ja sehr charakteristisch gezeichnet und entwickeln auch ihre klaren Rollen in der Handlung.
Danke jedenfalls viel tausend Mal für den ring, der meinem Lesejahr 2022 einen fulminanten Start bereitet hat.

Das Buch ist nun gut hier gelandet - wird noch ein bisschen dauern.
Ich sage aber schon mal vielen Dank fürs Teilen und Schicken :)

Es tut mir Leid, aber ich und das Buch finden nicht mehr zueinander...
Ich habe es jetzt mehrmals versucht in die Geschichte reinzukommen, aber der Sprachstil ist nicht wirklich meins. Nachdem eure JE's doch so begeistert waren, wollte ich dem Buch gerne noch eine Chance geben - hab dann mal mit dem zweiten Kapitel nochmal angefangen. Aber jetzt gebe ich doch auf.
Trotz allem danke, dass ich es damit versuchen konnte, trik!

Das Buch reist dann mit einem weiteren Ring zusammen zur nächsten Station.

Das Buch ist heute hier gut angekommen.

28.6.2022 beendet

Der Erzählstil war sehr außergewöhnlich. Auch die sehr ähnlichen Namen mussten erst verinnerlicht werden. Gegen Ende wird eine Frau Mutter genannt, von jemanden der nicht ihr Sohn ist, das hat mich auch kurz irritiert.
Das alles ist natürlich mit Absicht so gewählt, nehme ich jedenfalls an.
Mit den vorherige JE ist sonst alles schon gesagt.

Heute reist es noch weiter.

Herzlichen Dank für's Zuschicken. Das Buch reiht sich sofort in meine Leseliste ein. Ich bin gespannt.

Ich gestehe, dass ich wie Mary-T gehörige Probleme hatte, in das Buch zu kommen. Das mag auch daran gelegen haben, das alle Frauennamen mit E anfangen und alle Männernamen mit M beginnen, wie RalfH schon geschrieben hatte. Andererseits kann ich mit Mystik und Spiritualität nicht so viel anfangen. Es hat sich aber gelohnt, dranzubleiben. Denn der andere Blick auf Sklavenhandel und Kolonialiserung aus Sicht der Opfer war wirklich aufschlussreich und berührend. In der zweiten Hälfte bin ich dann durch das Buch gefegt. Und zum Glück bleibt am Ende auch ein Hoffnungsschimmer.

Macht sich nun auf zur vorerst letzten Leserin. Viel Vergnügen beim Lesen!

An letzter Stelle ist das Buch nun in meinem Urlaub im hohen Norden angekommen. Mal gucken ob ich es hier oder Zuhause lese. Abwarten.

Irgendwie bin ich mit diesem Buch nicht warm geworden, die Sprache machte es mir nicht leichter und auch die Handlung erschloss sich mir nach quälenden 30 Seiten sowie zwei neuen Anläufen überhaupt nicht, so dass ich es abgebrochen habe….
Schade, es klang doch wirklich verlockend.

Nun geht es für dieses Buch wieder nach Hause. Danke für den Ring!

Das Buch ist wohlbehalten wieder zu Hause angekommen. Ich danke euch für eure Teilnahme & eure Leseeindrücke!