Dieses Buch … ist mein März-2021-Beitrag für die Buchhändlerförderungschallenge: Gekauft bei meinem Buchhändler am Platz.

Zum Buch :: Band 3 aus der Reihe »Almosen fürs Vergessen» :: Verlagsinformationen [Mit Video]
Obwohl Band 3, kann dieser Roman für sich gelesen werden. »Mal mehr, mal weniger locker mit dem Lebensweg des englischen Berufssoldaten und Schriftstellers Fielding Gray verbunden, der nach einem Indienaufenthalt auch auf Zypern und in Deutschland stationiert ist, umspannen die zehn jeweils eigenständig lesbaren Romane erzählerisch die Jahre 1945 bis 1973.«

Zum Buch
The Sabre Squadron. Anthony Blond, 1966 (3. Teil, spielt im Jahr 1952). Deutsch: Die Säbelschwadron. Roman. Elfenbein Verlag, Übersetzung von Sabine Franke. Berlin 2020
Mit gemischten Gefühlen begibt sich der jüdische Wissenschaftler Daniel Mond auf Geheiß seines Doktorvaters 1952 von Cambridge aus nach Göttingen, wo der rätselhafte Nachlass eines deutschen Mathematikers lagert, der Mond bei seiner eigenen Arbeit weiterhelfen soll. Auch die Vertreter einiger Geheimdienste interessieren sich für das Geheimnis hinter den Aufzeichnungen: Ein amerikanischer Historiker mit erstaunlich viel Zeit, ein dubioser ehemaliger Wehrmachtsoffizier, ein diabolischer englischer Füsilier und ein Göttinger Mathematiker, der selbst an der Entschlüsselung der Schrift gescheitert ist — sie alle suchen Monds Nähe. Eigentlich ein erklärter Pazifist, freundet dieser sich aber ausgerechnet mit Soldaten eines Panzerregiments an, die in einem Militärmanöver zwischen Bielefeld und Baden-Baden die Kriegsführung nach einem atomaren Angriff üben. Als Mond kurz vor der Vollendung seiner Arbeit in immer merkwürdigere und bedrohlichere Situationen gerät, bittet er seinen Freund Fielding Gray, den Kommandeur der Panzerschwadron, um einen großen Gefallen.
Im aufkommenden Kalten Krieg wird das beschauliche Göttingen zu einem Ort, an dem zwei britische Traditionsregimenter aus ihrer prunkvollen Vergangenheit ins Atomzeitalter taumeln und an dem antikommunistische Amerikaner ebenso mit alten Nazis anbandeln wie britische Antiamerikaner. »Die Säbelschwadron« ist ein unterhaltsamer Roman über den Besitz von Wissen im Kampf der Mächte — und darüber, wie sich althergebrachte Werte und nostalgisch gepflegte Traditionen in der modernen Zeit bewähren.

Zur Romanreihe
Mit der ersten deutschen Übersetzung der Romanreihe »Almosen fürs Vergessen« kann Simon Raven nun endlich auch hierzulande entdeckt werden. Mal mehr, mal weniger locker mit dem Lebensweg des englischen Berufssoldaten und Schriftstellers Fielding Gray verbunden, der nach einem Indienaufenthalt auch auf Zypern und in Deutschland stationiert ist, umspannen die zehn jeweils eigenständig lesbaren Romane erzählerisch die Jahre 1945 bis 1973. Sie sind miteinander verwoben durch die Mitglieder einer Gruppe privilegierter Internatsschüler, die sich im ersten Band »Fielding Gray« eben anschicken, in verschiedene politische, publizistische, wirtschaftliche und militärische Schaltstellen des britischen Gesellschaftslebens aufzurücken. Berührend, unerschrocken und höchst unterhaltsam erzählt Simon Raven davon, wie »menschliches Bemühen und Wohlwollen beständig dem heimtückischen Wirken von Zeit, Zufall und der übrigen Menschheit ausgesetzt sind«. Ein elitäres Bildungssystem, der Zusammenbruch des Britischen Reiches, Suezkrise und Kalter Krieg, Atomwaffenentwicklung und Studentenrevolte bilden den Hintergrund, vor dem die moralische Hybris und die menschlichen Schwächen der britischen Oberschicht und der zunehmend auch tonangebenden »Upper Middle Class« ins Visier genommen werden.
Die Ausgabe startete im Frühjahr 2020 mit dem Roman »Fielding Gray« in der Übersetzung von Sabine Franke und wird in halbjährlichem Rhythmus durch jeweils einen weiteren Roman der Reihe ergänzt, bis sie im Herbst 2024 abgeschlossen sein wird.

Zum Autor
Simon Raven (1927—2001) besuchte als Spross einer Strumpffabrikantenfamilie die elitäre Charterhouse School, von der er 1945 wegen homosexueller Handlungen relegiert wurde. Unter seinen Mitschülern waren u. a. James Prior (später Minister im Kabinett von Margaret Thatcher) sowie der spätere Herausgeber der »Times«, William Rees-Mogg. Beide hat er in der Romanreihe »Almosen fürs Vergessen« literarisch verewigt. Nach seinem Militärdienst, den Raven als Offiziersanwärter in Indien ableistete, studierte er ab 1948 am King’s College in Cambridge Altphilologie. Er wurde Vater eines Sohnes und heiratete widerwillig. In finanzielle Schwierigkeiten geraten, trat er erneut in die Armee ein, wurde in Deutschland und in Kenia stationiert, quittierte den Dienst aber schließlich, um eine unehrenhafte Entlassung wegen Wettschulden abzuwenden. Fortan widmete er sich der Schriftstellerei und arbeitete als Literaturkritiker. Der Verleger Anthony Blond nahm ihn 1958 unter der Bedingung, mindestens 50 Meilen von Londons Vergnügungsstätten entfernt zu wohnen, unter Vertrag — ein Arrangement, das sich drei Jahrzehnte bewährte. Ein ausschweifender Lebenswandel, kühne Meinungen, seine offen ausgelebte Bisexualität und die Tatsache, dass er das Material für seine Bücher aus dem unmittelbaren Freundeskreis gewann und mit freizügigen Sexszenen und scharfzüngigen Urteilen über die Gesellschaft kombinierte, verschafften ihm einen Ruf als Schandmaul unter den englischen Nachkriegsautoren. Gleichwohl wurde er von namhaften Kollegen wie etwa Anthony Powell nicht nur als Literaturkritiker, sondern auch als Literat geschätzt. Sein 10-bändiger Romanzyklus »Alms for Oblivion« (1964—1976) wird heute mit dem Werk von Lawrence Durrell, Graham Greene, Anthony Powell und Evelyn Waugh verglichen und Raven als »einer der brillantesten Romanciers seiner Generation« bewertet (Patrick Newley). Bekannt wurde Raven auch durch die Verfilmung von Trollopes »The Pallisers« (1974) und die Fernsehserie »Edward and Mrs. Simpson« (1978) sowie die Mitarbeit am Drehbuch für den James-Bond-Film »Im Geheimdienst Ihrer Majestät« (1969). Dem Vorwurf, ein Snob zu sein, begegnete er mit dem Hinweis, er schreibe »für Leute, die sind wie ich: gebildet, weltgewandt und skeptisch«.

Logo zum Indiebookday
Der Autor war mir ein Begriff, wusste aber nicht so genau, wohin ich ihn nun stecken sollte. Mich hat aber auch die Geschichte interessiert. Auch das Jahr der Geschichte war ein Grund, das Buch zu wählen, denn gerade habe ich auch den Kalten Krieg am Lietzensee gelesen, der im Jahr 1952 spielt.

»... folgt nun Deutschland 1952. Dort ist in Göttingen, dem Ort großer Wissenschaft, in der britischen Besatzungszone, nahe am Grenzgebiet zur DDR, unterhalb des aus Goethes "Faust" (Walpurgisnacht!) bekannten Harzgebirges die titelgebende Säbelschwadron stationiert. Und dort forscht Daniel Mond, ein junger, höchstbegabter Mathematiker aus Cambridge, im Nachlass eines deutschen Gelehrten.» Auszug aus der Rezension aus der SZ vom 16. Dezember 2020 von Gustav Seibt.

Bin sehr gespannt, was mich erwartet.

Das Buch könnte in der Lesechallenge von efell für die Kategorie [24] Familiengespräche := Neuerscheinung 2020 gelesen werden. Für hazels Lesechallenge habe ich das Buch in ??? eingesetzt.

Das ist meine nächste [ÖPNV]-Lektüre. Danach darf es in die Verlosung: 11 Bücher für 11 BC-Jahre

Es stehen 11 Titel zur Auswahl, für die ihr in den Lostopf hüpfen könnt. Am 11. 11. erfolgt die Auslosung. Dazu werde ich in das Café Sibylle einladen - in Gedenken an Patschouli, die an dem Tag 99 Jahre alt geworden wäre.

Und hier ist der Faden, in dem ihr euch melden könnt ...

... und die Gewinnerin ist: Livrespublic. Herzlichen Glückwunsch!

Edita ergänzt am 23. Oktober 2021:
Ganz erstaunlich: Das Buch fängt gut an! Ich freue mich echt darauf ... Was macht ein Jude, der 1952 von England nach Deutschland kommt? Er kämpft mit eigenen Vorurteilen. Da passt gerade als Empfehlung das Buch von Thomas Meyer Was soll an meiner Nase bitte jüdisch sein? Auch Daniel Mond hat überhaupt kein 'jüdisches Aussehen' wie es Meyer so trefflich auflistet.

Das Buch Die Säbelschwadron ist eine gut beobachtete Gesellschaftsstudie, die in nicht alltäglichen Kohorten zu finden ist. Ich bin begeistert! Schlagworte: Wissenschaft, Mathematik, Geheimdienste in GB, USA, D, Forschung im Zweiten Weltkrieg, Alte Nazis ...

Weitere Ergänzung
Dr. Daniel Mond, intelligenter Mathematiker, mit Auszeichnung, Pazifist, altruistisch, empathisch, mir hoch sympatisch, kommt 1952 nach Deutschland, um die Forschung eines Kollegen zu analysieren, da sie seine wissenschaftliche Arbeit ergänzen könnte. Nun sind die Forschungen des Kollegen, Dr. Darmstadt schon zu Zeiten der Naziherrschaft heiß begehrt gewesen. Sie konnten durch den Tod des Wissenschaftler aber nie erkannt und begriffen werden.

Nun kommt Daniel Mond aus England nach Göttingen, um zu forschen und gerät in ein Netz von falschen Freunden, die alle nur eines wollen: Die Forschungsergebnisse. Diese Geschichte ist spannender geschrieben als ein Krimi. Ausgerechnet von der Einheit der Säbelschwadron erhält er, der Pazifist, uneigennützige Hilfe. Alle anderen sind hoch kontaminiert. Daniel bleibt bis zur letzten Sekunde aufrecht und bekommt von mir die Medaille für den aufrechten Gang. Er behielt - wie ich gerade in meinem nächsten Band gelesen habe - den moralischen Kompass! Ein erstaunliches Buch, das ich durchaus mit einer Leseempfehlung weitergeben möchte. Das Militärische auf der einen Seite der Medaille wiegt für Daniel mehr als das Netzwerk der Schlangengrube, auch wenn sie sich als Freunde geben. Ein Buch, das zum Nachdenken anregt.

Es gäbe noch so viel zu schreiben, doch finde ich, dass der/die nächste Leser:in sich durchaus eigene Erlebnisse erlesen sollte. Ich war positiv überrascht und auf der anderen Seite total entsetzt, was Daniel erleben musste. Seine Konsequenz ist für mich sehr gut nachvollziehbar.

Dieses Buch reist im Rahmen der Verlosung 11 Bücher für 11 BC-Jahre weiter. Patschouli wäre heute 99 Jahre. R. I. P. ...

Es wurde freigelassen, um mit den Menschen die Begeisterung an Bookcrossing zu teilen. Schön, dass Sie es mitgenommen und hier einen Eintrag gemacht haben, denn es ist für Bookcrosser:innen immer sehr schön zu erfahren, wo ein Buch nun hin gekommen ist und wie es dem Finder gefällt. Und genau darum geht es bei Bookcrossing: Bücher auf Reisen zu schicken - gerade auch zu Stellen, an denen nicht damit gerechnet wird - und Leseerfahrungen zu teilen.

Schauen Sie doch auch mal ins deutsche Bookcrossing-Forum, in den Begrüßungsfaden für Neulinge oder auf die Hilfeseite. Im Forum werden übrigens auch die monatlichen Treffen angekündigt, bei denen uns neue Bookcrosser:innen immer herzlich wilkommen sind.

Ein Video der Nachrichtenagentur AFP erklärt eigentlich recht gut, worum es bei Bookcrossing geht.

Mein Gewinnbuch bei der Verlosung von Lillianne. Vielen, vielen Dank. Ich bin gespannt auf die Lektüre, obwohl ich vielleicht nicht sofort Zeit haben werde.

Ein Buch wie aus einer anderen Zeit.
Natürlich erwartet man nicht, dass dem jungen britischen Wissenschaftler bei seinem Aufenthalt in Göttingen so viel passiert. Aber es spielt eben im Jahr 1952 und da hatten viele Mächte noch ganz viele Interessen ( was heute vielleicht nicht wirklich anders ist) und haben die auch in Deutschland verfolgt.
Als gebürtige Hannoveranerin, der übrigens die Anwesenheit der britischen Soldaten und ihrer Familien bis zur Beginn der 90er Jahre noch gut in Erinnerung ist, finde ich es natürlich schön, dass die Geschichte größtenteils in Niedersachsen spielt, wenn auch die Szenen in Hannover höchst unrühmlich sind.
Einige Charaktere hätten vielleicht etwas mehr ausgearbeitet werden können und vielleicht wird den militärischen Ritualen im Buch auch zu viel Platz eingeräumt, was dann vielleicht doch der Biographie des Autors geschuldet ist.

Vielen Dank nochmal, liebe Lillianne, für Deine schöne Idee mit der Verlosung und Deine Großzügigkeit .

Inken und Feuerzeug11 hatten sich auch für dieses Buch interessiert. Ich komme aber leider nicht mehr zum Weiterreichen/ Versenden. Das muss bis 2022 warten.

Wenn alles klappt, soll dieses Buch heute Abend persönlich beim Meetup im Brauhaus Südstern an inken weitergegeben werden.
Ich wünsche eine spannende Lektüre und dem Buch eine gute Weiterreise.

"Die Säbelschwadron" ist der zweite Band der zehnteilungen Roman-Reihe und spielt überwiegend im Göttingen der frühen Nachkriegszeit. Der Roman schneidet viele Themen an: Die neue Atombewaffnung, die zwiespältigen Gefühle des jüdischen Protagonisten gegenüber Nachkriegsdeutschland und den Kalten Krieg.

Beim Meetup in Empfang genommen. Vielen Dank!

03.04.22
Oha, dieser Autor ist eine interessante Entdeckung für mich! Danke an BC, das mir wieder einmal ein Buch präsentiert, das ich sonst nie in die Hand genommen hätte, und danke an Lillianne für das Aufspüren dieser Perle!
Dem Roman selbst könnte ich viel Attribute zuordnen, von altmodisch und militärverliebt bis packend und feinfühlig ist alles dabei. Der Erzählstil passt in die 50er Jahre, jedoch könnte die Geschichte - leider - heute ganz ähnlich passieren.

Das Buch kommt mit zum Meetup. Gute Reise!

Beim dem netten Bookcrossing Treffen in Falkensee mitgenommen.

Da es Band 3 einer Reihe ist werde ich es demnächst ungelesen freilassen.

Gute Reise, Buch.
Ich hoffe, Du findest interessierte Leser und meldest Dich mal wieder!

Bookcrossing das ist: Finden - Lesen - Eintragen - Weitergeben - Verfolgen - Mach mit!

Mit Freude entgegengenommen.