Von meiner Schwiegermutter aussortiert, ich werds mal zu lesen probieren.

Hat eine Weile gedauert, aber jetzt hab ich es flott gelesen. Die bleiernen Stunden von Radka Denemarkova les ich eigentlich und brauchte etwas leichteres zwischendurch. Auf der ersten Seite hätt ich beinah gleich aufgegeben, da fand ich es stilistisch ganz furchtbar, aber das ist vielleicht der Denemarkova-Kontrast.
Es geht um ein Gemälde von Vermeer, beginnt im Jetzt und besteht aus einzelnen Passagen, alle in Zusammenhang mit dem Bild, die rückwärts seine Geschichte erzählen. Am meisten in den Vordergrund gedrängt hat sich mir, dass alle Hauptpersonen echt Probleme haben, nur die aus dem Jetzt hat nur eingebildete. Tragischer Weise geht es einem mit eingebildeten Problemen subjektiv ja nicht besser als mit echten, aber in so einem direkten Vergleich ist es trotzdem peinlich. Ich weiß nicht, ob dieser Effekt Absicht war, aber ich fands sehr gelungen. Insgesamt ist das Buch gruselig depressiv, obwohl ich den Verdacht hab, dass das garnicht so gedacht war. Fasziniert hat mich diese Hingebung zur Kunst, das kann ich so gar nicht nachfühlen, war aber super beschrieben, finde ich.

im 48er Büchertauschregal unter der Stiege von den Männerkästchen