Mr. Nicholas Melrose, Vorstand seiner eigenen Anwaltskanzlei und ein angesehener Mann, ließ sich nicht gern aus der Fassung bringen. Er war es nicht gewohnt, und es war seit vielen Jahren nicht mehr vorgekommen.
"Wir geben die Schlüssel nie aus der Hand" sagte er grob. Einigermaßen verstimmt sah er das Mädchen auf der anderen Seite seines imponierend großen Schreibtisches streng an. Wie konnte sie sich unterstehen, ihn ans dem gewohnten Gleis zu bringen? »Nie«, wiederholte er. Er stieß mit dem Finger nach ihr, um jeden möglichen Zweifel auszuräumen. »Niemals.«

Rebecca Carville starrte ihn an, dann schüttelte sie den Kopf. Sie bückte sich, um ihre Tasche aufzuheben. Melrose beobachtete sie. Langes kastanienbraunes Haar, elegant und ungebändigt zugleich, fiel über die Schultern des Mädchens. Sie strich es zurück und schaute dabei flüchtig hoch zu Melrose. Ihre Augen funkelten. Sie ist schön, dachte Melrose, beunruhigend schön. Er seufzte. Er fuhr mit den Fingern durch das sich lichtende Haar, dann strich er sich über seinen Wanst.

»St. Jude's war schon immer ein Sonderfall«, murmelte er eine Spur versöhnlicher. »Juristisch betrachtet.« Er fuchtelte mit den Händen in der Luft herum. »Sie sehen doch ein, Miss Carville, daß mir nichts anderes übrigbleibt? Ich wiederhole - es tut mir leid -, aber Sie können die Schlüssel nicht haben.«

So, nachdem es sich dann doch etwas hingezogen hat und ich fast einen Monat an diesem Buch geknabbert habe, ist es nun dank des Lesemarathons endlich fertig. Ich fand es teilweise sehr interessant, aber es hatte immer wieder Längen, die ich unnötig fand.

Ich war auf jeden Fall begeistert von der sehr guten Recherche des Autors. Immer wieder habe ich nachgegoogelt und ich fand es super, dass er nicht nur die griechische Mythologie mit eingebracht hat, sondern vor allem die Biographie von Lord Byron immer wieder mit eingewoben hat. Vor allem, was die Person um ihn herum anging.
Die Beschreibung des Blutrauschs wirkte auf mich wie ein Drogentrip. Ob der Autor da wohl mal Erfahrungen gemacht hat?
Die Legende um den ewigen Juden habe ich bei dieser Gelegenheit auch erfahren. Die war mir vollkommen unbekannt, obwohl ich eigentlich dachte relativ bibel- und christlichen Mythen sicher zu sein.
Auch ohne zu wissen, dass es noch zwei weitere Bände gibt, schreit das Ende dieses Buches nach einer Fortsetzung. So wie es aussieht gibt es sogar zwei. Mal sehen ob ich mir diese besorgen werde.

Nun darf das Buch demnächst an Traumfee11 weiterreisen.

Steht derzeit im Vampirbuchregal...

Wandert mit in der Box Vampire und Gefährten.

Steigt bei mir aus der Box "Vampire & Gefährten" aus. Klingt recht vielversprechend, auch wenn die Rezensionen sehr unterschiedlich ausfallen und es anscheinend nur hassen oder lieben gibt.

Hat mir eigentlich gut gefallen. Das Vampirdasein ist manchmal etwas unappetitlich und vor allem eine Qual.

Viel Spaß beim Lesen und gute Reise!