Cosimo
Registered by SabinaLorenz of Wien Bezirk 19 - Döbling, Wien Austria on 12/19/2012
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Journal Entry 1 by SabinaLorenz from Wien Bezirk 19 - Döbling, Wien Austria on Wednesday, December 19, 2012
Wir tauchen in die Welt des fünfjährigen Cosimo. Sein Leben ist erfüllt von Drogen Ängsten und Sehnsüchten. Er lebt bei seiner von und Tabletten verstörten Mutter, die in der Öffentlichkeit gerne als „niedlichen Kerl“ herumzeigt. Wenn Cosimo nicht funktioniert, dann gibt es Liebesentzug – und die Liebe ist es die er sich so sehr wünscht. Immer wieder bettelt er förmlich um Zuneigung, soll Verständnis haben, soll tolerieren.
Sein treuester Freund ist der der zerschlissene Teddy Braun. Vor ihm fühlt sich Cosimo als Beschützer, ihn tröstet er, ihn liebkost er.
Wir erleben die Geschichte zunächst aus dem Blickwinkel von Cosimo. Später
Dann aus dem von Cosimos Mutter Francesca und dann aus dem seines Vaters Fillipo. Cosimo ist das Opfer, er wird im Laufe der Geschichte erschlagen.
Magdalen Nabb versichtet bewusst auf einen ermittelnden Kommissar, sie verzichtet bewusst auf Fakten. Alles was der Leser zur Hand hat ist die Beschreibung der Welt und die Eindrücke von dem fünfjährigen. Am Ende klärt sich nichts auf, der Leser bleibt seiner Fantasie überlassen….
Verbrechen ohne Gesicht
Florenz ist eine geheimnisvolle Stadt. »Gehen Sie durch die Straßen«, schreibt Magdalen Nabb, »und Sie haben nicht die geringste Ahnung, was hinter diesen weißen Mauern geschieht. Das ist das Problem, mit dem der Maresciallo tagtäglich konfrontiert wird.« In dreizehn Romanen hat Maresciallo Guarnaccia bisher hinter die verschlossenen Türen von Florenz geblickt, zuletzt in Nachtblüten (2002). Dort stieß er in einem halb vermoderten Palazzo, gelegen auf einem der wertvollsten Grundstücke der Stadt, auf einen der armseligsten Männer der Stadt, auf einen Kunstfreund, der ein Künstler sein wollte und nichts weiter war als ein Träumer, bestohlen von seiner Entourage. Dreizehnmal hat der Maresciallo bisher sein Bestes getan – und nun macht Magdalen Nabb richtig Ernst. Nicht mehr die Aufklärung des Verbrechens durch diesen lichtempfindlichen, gemütvollen Sturkopf, der Florenz nur mit Sonnenbrille betritt, sondern das Verbrechen selbst ist das Thema ihres vierzehnten Kriminalromans.
Mit Michael Dibdin (ZEIT Nr. 5/02) und Donna Leon gehört Magdalen Nabb zur ständig wachsenden Gruppe angloamerikanischer Autoren, die ihre Kriminalromane in Italien spielen lassen. Seit 1975 lebt sie in der Stadt am Arno, und seit 1981 erscheint beinahe im Jahresrhythmus ein neuer, fein komponierter Roman, der sich durch psychologische Raffinesse, intime Kenntnis der Florentiner Geheimnisse und eine komplexe Erzählstruktur auszeichnet. George Simenon, nicht gerade ein Gefälligkeitsschreiber, lobte im Vorwort zu ihrem dritten Roman (deutsch: Tod im Frühling, 1983): »Nirgendwo ein falscher Ton. Sie fangen sogar den Glanz der Luft ein, der für diese Stadt so kennzeichnend ist.« Trotz dieser Fürsprache ist Magdalen Nabb eher ein Geheimtipp geblieben. Das ist leicht zu erklären: Sie erspart ihren Lesern die Mühen des Lesens nicht. Schon gar nicht in Cosimo.
Denn in diesem Roman über den Mord an dem fünfjährigen Cosimo verzichtet Nabb nicht nur auf die vertraute Ermittlerfigur ihres Gemütsmenschen Maresciallo. Sie kündigt die Kriminalroman-Konvention mit dem Leser überhaupt auf, die diesem nicht nur eine kunstvolle Verrätselung und Konstruktion des Verbrechens verspricht, sondern auch eine ebenso plausible Auflösung. In Cosimo muss der Leser selbst ermitteln, und das Material, das Nabb ihm vorgibt, besteht, wie im wahren Leben, nicht aus harten Fakten und unwiderlegbaren Indizien, sondern aus Schall und Wahn.
Wie viele der besten Krimiautoren ist auch Magdalen Nabb eine erfolgreiche Verfasserin von Kinderbüchern. Deshalb gelingt ihr das Kunststück, die Geschichte von Cosimos Sterben hauptsächlich aus einer Perspektive zu erzählen, die besonders schwer glaubwürdig zu gestalten ist: aus der des fünfjährigen zukünftigen Opfers. Vom ersten Satz an sind wir Leser in der Erlebnis-, Traum- und Angstwelt des kleinen Jungen gefangen, der sich nachts voll pinkelt und tagsüber einen weiten Bogen um die schrecklich tickende Standuhr machen muss, die ihn an den übermächtigen toten Großvater erinnert. Doch auch die Lebenden, mit denen er zu tun hat, stoßen ihn Tag und Nacht in eine Existenz aus unerfülltem Anlehnungsbedürfnis und Einsamkeit. Einzige, schreckenerregende und zugleich verzweifelt umschmeichelte Konstante in Cosimos Familienkosmos ist die bigotte Großmutter, die den kleinen Kerl beim Erzbischof höchstpersönlich den Katechismus repetieren lässt. Die wunderschöne Mutter, in sechs Jahren Ehe nur einmal zwecks Zeugung des Erben begattet, dämmert in drogengestützter Depression vor sich hin. Und Papa treibt sich unerreichbar in der Ferne herum.
Im ersten weit ausholenden Erzählstrang macht Nabb uns zu Sympathisanten Cosimos: Wir sehnen uns mit ihm nach Zuwendung, hoffen mit ihm auf die Heimkehr des Vaters, sorgen uns um die Gemütslage der Mutter. Doch kaum haben wir ihn lieb gewonnen, verschwindet er – und erst die beiden nachfolgenden Erzählungen von Mutter Francesca und Vater Filippo offenbaren Schicht für Schicht, was geschehen ist – und weitere Rätsel. Irgendwie ist der kleine Junge erschlagen worden. Doch im Dickicht der elterlichen Selbstrechtfertigungen und Selbsttäuschungen herrscht Bilderverbot: Was genau geschah, wer Cosimo erschlug, bleibt der (begründeten) Spekulation des Lesers anheim gestellt. Der Auftritt eines Staatsanwalts, der nichts anderes im Sinn hat, als die steinreiche Patrizierfamilie aus der Schusslinie der Ermittlungen zu halten, ist ein Paradebeispiel für Nabbs erzschwarzen Humor. Aus der Perspektive des Täters – und das sind in bestimmten Familien alle – hat das Verbrechen kein Gesicht, und das Gesetz bleibt außen vor.
Sein treuester Freund ist der der zerschlissene Teddy Braun. Vor ihm fühlt sich Cosimo als Beschützer, ihn tröstet er, ihn liebkost er.
Wir erleben die Geschichte zunächst aus dem Blickwinkel von Cosimo. Später
Dann aus dem von Cosimos Mutter Francesca und dann aus dem seines Vaters Fillipo. Cosimo ist das Opfer, er wird im Laufe der Geschichte erschlagen.
Magdalen Nabb versichtet bewusst auf einen ermittelnden Kommissar, sie verzichtet bewusst auf Fakten. Alles was der Leser zur Hand hat ist die Beschreibung der Welt und die Eindrücke von dem fünfjährigen. Am Ende klärt sich nichts auf, der Leser bleibt seiner Fantasie überlassen….
Verbrechen ohne Gesicht
Florenz ist eine geheimnisvolle Stadt. »Gehen Sie durch die Straßen«, schreibt Magdalen Nabb, »und Sie haben nicht die geringste Ahnung, was hinter diesen weißen Mauern geschieht. Das ist das Problem, mit dem der Maresciallo tagtäglich konfrontiert wird.« In dreizehn Romanen hat Maresciallo Guarnaccia bisher hinter die verschlossenen Türen von Florenz geblickt, zuletzt in Nachtblüten (2002). Dort stieß er in einem halb vermoderten Palazzo, gelegen auf einem der wertvollsten Grundstücke der Stadt, auf einen der armseligsten Männer der Stadt, auf einen Kunstfreund, der ein Künstler sein wollte und nichts weiter war als ein Träumer, bestohlen von seiner Entourage. Dreizehnmal hat der Maresciallo bisher sein Bestes getan – und nun macht Magdalen Nabb richtig Ernst. Nicht mehr die Aufklärung des Verbrechens durch diesen lichtempfindlichen, gemütvollen Sturkopf, der Florenz nur mit Sonnenbrille betritt, sondern das Verbrechen selbst ist das Thema ihres vierzehnten Kriminalromans.
Mit Michael Dibdin (ZEIT Nr. 5/02) und Donna Leon gehört Magdalen Nabb zur ständig wachsenden Gruppe angloamerikanischer Autoren, die ihre Kriminalromane in Italien spielen lassen. Seit 1975 lebt sie in der Stadt am Arno, und seit 1981 erscheint beinahe im Jahresrhythmus ein neuer, fein komponierter Roman, der sich durch psychologische Raffinesse, intime Kenntnis der Florentiner Geheimnisse und eine komplexe Erzählstruktur auszeichnet. George Simenon, nicht gerade ein Gefälligkeitsschreiber, lobte im Vorwort zu ihrem dritten Roman (deutsch: Tod im Frühling, 1983): »Nirgendwo ein falscher Ton. Sie fangen sogar den Glanz der Luft ein, der für diese Stadt so kennzeichnend ist.« Trotz dieser Fürsprache ist Magdalen Nabb eher ein Geheimtipp geblieben. Das ist leicht zu erklären: Sie erspart ihren Lesern die Mühen des Lesens nicht. Schon gar nicht in Cosimo.
Denn in diesem Roman über den Mord an dem fünfjährigen Cosimo verzichtet Nabb nicht nur auf die vertraute Ermittlerfigur ihres Gemütsmenschen Maresciallo. Sie kündigt die Kriminalroman-Konvention mit dem Leser überhaupt auf, die diesem nicht nur eine kunstvolle Verrätselung und Konstruktion des Verbrechens verspricht, sondern auch eine ebenso plausible Auflösung. In Cosimo muss der Leser selbst ermitteln, und das Material, das Nabb ihm vorgibt, besteht, wie im wahren Leben, nicht aus harten Fakten und unwiderlegbaren Indizien, sondern aus Schall und Wahn.
Wie viele der besten Krimiautoren ist auch Magdalen Nabb eine erfolgreiche Verfasserin von Kinderbüchern. Deshalb gelingt ihr das Kunststück, die Geschichte von Cosimos Sterben hauptsächlich aus einer Perspektive zu erzählen, die besonders schwer glaubwürdig zu gestalten ist: aus der des fünfjährigen zukünftigen Opfers. Vom ersten Satz an sind wir Leser in der Erlebnis-, Traum- und Angstwelt des kleinen Jungen gefangen, der sich nachts voll pinkelt und tagsüber einen weiten Bogen um die schrecklich tickende Standuhr machen muss, die ihn an den übermächtigen toten Großvater erinnert. Doch auch die Lebenden, mit denen er zu tun hat, stoßen ihn Tag und Nacht in eine Existenz aus unerfülltem Anlehnungsbedürfnis und Einsamkeit. Einzige, schreckenerregende und zugleich verzweifelt umschmeichelte Konstante in Cosimos Familienkosmos ist die bigotte Großmutter, die den kleinen Kerl beim Erzbischof höchstpersönlich den Katechismus repetieren lässt. Die wunderschöne Mutter, in sechs Jahren Ehe nur einmal zwecks Zeugung des Erben begattet, dämmert in drogengestützter Depression vor sich hin. Und Papa treibt sich unerreichbar in der Ferne herum.
Im ersten weit ausholenden Erzählstrang macht Nabb uns zu Sympathisanten Cosimos: Wir sehnen uns mit ihm nach Zuwendung, hoffen mit ihm auf die Heimkehr des Vaters, sorgen uns um die Gemütslage der Mutter. Doch kaum haben wir ihn lieb gewonnen, verschwindet er – und erst die beiden nachfolgenden Erzählungen von Mutter Francesca und Vater Filippo offenbaren Schicht für Schicht, was geschehen ist – und weitere Rätsel. Irgendwie ist der kleine Junge erschlagen worden. Doch im Dickicht der elterlichen Selbstrechtfertigungen und Selbsttäuschungen herrscht Bilderverbot: Was genau geschah, wer Cosimo erschlug, bleibt der (begründeten) Spekulation des Lesers anheim gestellt. Der Auftritt eines Staatsanwalts, der nichts anderes im Sinn hat, als die steinreiche Patrizierfamilie aus der Schusslinie der Ermittlungen zu halten, ist ein Paradebeispiel für Nabbs erzschwarzen Humor. Aus der Perspektive des Täters – und das sind in bestimmten Familien alle – hat das Verbrechen kein Gesicht, und das Gesetz bleibt außen vor.
Journal Entry 2 by SabinaLorenz at Wien Bezirk 19 - Döbling, Wien Austria on Friday, December 21, 2012
Es ist eine verworrene Geschichte, in der wirklich nichts aufgeklärt wird, aber meine Interpretation der Dinge ist, dass Francesca Selbstmord begehen und Cosimo mitnehmen wollte. Dann kommt ihr Lover, der sie noch einmal treffen will oder soll und Cosimo ist im Weg oder kommt auf ihn mit dem Eispickel zu und daher muss er sterben. Francesca räumt danach die Wohnung auf und flüchtet sich in Krankheit und Amnesie um sich nicht zu erinnern. Filippo ist von der Situation überfordert und obwohl er Francesca liebt, scheint er mehr zu jungen Männern hingezogen zu sein. Trotzdem gibt es eine Art Happy End, da Filippo und Francesca das Kind gemeinsam aufziehen, mit dem FRancesca schwanger war, als Cosimo starb. FRancesca übernimmt Aufgaben der Firma und muss nun nach London fahren und es scheint, als wäre die Familie nun halbwegs normal vereint.
Journal Entry 3 by SabinaLorenz at returned to owner in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Wien Austria on Friday, December 21, 2012
Released 11 yrs ago (12/21/2012 UTC) at returned to owner in -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Wien Austria
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