Die Verlorene Ehre Der Katharina Blum

by Heinrich Böll | Literature & Fiction |
ISBN: 3423011505 Global Overview for this book
Registered by curlycat of Guntramsdorf, Niederösterreich Austria on 5/27/2012
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Journal Entry 1 by curlycat from Guntramsdorf, Niederösterreich Austria on Sunday, May 27, 2012
Copyright: Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag)

Die verlorene Ehre der Katharina Blum
OA 1974
Form Erzählung
Epoche Moderne

Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann, lautet der Untertitel von Heinrich Bölls Erzählung. Bevor Die verlorene Ehre der Katharina Blum mit einer Startauflage von 100 000 Exemplaren auf den Markt kam, druckte Der Spiegel Bölls erfolgreichstes Werk in mehreren Folgen ab. Das Buch wurde in mehrere Sprachen übersetzt, für die Bühne dramatisiert und 1975 von Volker Schlöndorff verfilmt.

Entstehung:
Anfang 1972 plädierte Böll in dem Spiegel-Artikel »Will Ulrike Gnade oder freies Geleit?« für eine sachliche Berichterstattung und gegen die Kampagnen der BILD-Zeitung über die Baader-Meinhof-Gruppe. Von diversen Medien wurde Böll als Sympathisant der Terroristen diffamiert, im Zuge einer Fahndung wurde sein Landhaus in der Eifel durchsucht. Vor diesem Hintergrund beauftragte Böll einen Mitarbeiter, sensationslüsterne Artikel von Boulevardblättern zu sammeln, die Menschen in Wort und Bild verleumden. Die kleinen skandalösen Geschichten von bekannten und unbekannten Personen bildeten das Material für Bölls Erzählung von einer unpolitischen Frau, die durch die Berichterstattung der Presse zur politischen Verbrecherin gemacht und dann zur Mörderin an einem Journalisten wird.

Inhalt:
Die junge anständige Haushälterin Katharina Blum lernt beim Tanzen den Betrüger und Bundeswehrdeserteur Ludwig Götten kennen, verliebt sich, verbringt die Nacht mit ihm und verhilft ihm am nächsten Tag zur Flucht. In der Annahme, sie sei eine Komplizin des vermeintlichen Terroristen Götten, wird die unbescholtene, von Bekannten als prüde angesehene Blum am Morgen verhaftet und gerät sofort ins erbarmungslose Visier einer auflagenstarken Boulevardzeitung.

Nach der verleumderischen, verlogenen Berichterstattung und dem Tod von Katharinas Mutter, nach beruflicher und sozialer Degradierung durch ihren einstigen Arbeitgeber und unter wachsendem psychischem Druck entlädt sich Katharinas Verzweiflung in der Ermordung des skrupellosen Reporters Tötges.

Aufbau:
Ein Erzähler berichtet in 58 Abschnitten Hintergründe des Mordes an dem Journalisten. Er stützt sich auf fiktive Quellen, insbesondere auf Vernehmungsprotokolle. Sein Bericht ist angereichert mit persönlichen, oft ironischen Kommentaren, die seine Sympathie mit Katharina und den anderen Opfern der Hetzkampagne widerspiegeln.

Bölls Kritik richtet sich nicht allein gegen die Bedrohung der persönlichen Freiheit durch die Gewalt des Sensationsjournalismus, sondern auch gegen Menschen, die Boulevardzeitungen mit ihren kriminellen Praktiken zur Meinungsmache lesen und deren Existenz finanzieren.

Wirkung:
Der Springer-Verlag, den Böll u. a. im Visier hatte, ließ in seinen Zeitungen so lange keine Bestsellerlisten mehr veröffentlichen, wie Die verlorene Ehre der Katharina Blum an deren Spitze stand. In den 1970er Jahren wurde die Erzählung oft als Rechtfertigung von Gewalt gelesen und der Autor verurteilt. Mit zeitlichem Abstand zur damaligen restriktiven politischen Situation versachlichte sich die Rezeption. Die Forschung entdeckte literarische Vorbilder wie Verbrecher aus verlorener Ehre (1787, Friedrich RSchiller) und Michael Kohlhaas (1810, Heinrich von R Kleist), beschäftigte sich mit Form und Sprache der Erzählung und entkräftete teilweise den Vorwurf des stilistischen Mangels.

persönlicher Eindruck:
Im Vorwort ist zu lesen: "Personen und Handlung dieser Erzählung sind frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser journalistischer Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken der "Bild"-Zeitung ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt noch zufällig, sondern unvermeidlich."

Das Buch hat mich wirklich fasziniert, weil allein schon das Thema noch immer aktuell ist. Bölls Schreibstil ist anfangs ziemlich gewöhnungsbedürftig, die Spannung wird schon vorweg genommen. Es ist eine Abhandlung über die Hintergründe, die zu dieser Tat geführt haben. Böll kritisierte die Medienhetze, v.a. die der Bild-Zeitung. Er zeigt auf, wie diese die Menschen verändern kann, sodass auch herzensgute Menschen zu Rächern werden. Auf jeden Fall regt das Buch zum Nachdenken an.

Released 11 yrs ago (5/27/2012 UTC) at -- Per Post geschickt/ Persönlich weitergegeben --, Wien Austria

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Kommt als Startbefüllung in curlycat's 1.000 Bücher [Box].

Gute Reise, liebes Buch und lass bald wieder etwas von dir hören!

Viel Spaß beim Lesen,
wünscht dir curlycat

Journal Entry 3 by Zwetschgi at Wien - irgendwo / Vienna - somewhere, Wien Austria on Sunday, October 28, 2012
Habe ich schon.
Reist daher weiter - entweder zu efell oder Anfang November 2012 nach Krems.

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