Brief an den Vater

by Franz Kafka | Literature & Fiction |
ISBN: 315009674x Global Overview for this book
Registered by C_ of Krakow, Małopolskie Poland on 9/6/2011
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Journal Entry 1 by C_ from Krakow, Małopolskie Poland on Tuesday, September 6, 2011
Eine intime Dokumentation der schwer belasteten Beziehung zwischen Sohn und Vater Kafka: Das sensible Kind auf der einen Seite versucht gegen den starken Vater auf der anderen Seite zu bestehen - und scheitert. Dieses Scheitern findet seinen Ausdruck in Resignation, Selbstzweifeln, Selbstmisstrauen und Selbsthass. Franz Kafka schildert unterschiedliche Gegebenheiten, die das Verhältnis prägten, so z.B. den Vater, der das Kind nachts im Hemd vor die Tür setzt, der die Freunde und Interessen des Kindes herabwürdigt, sich über alles, was diesem lieb ist, lustig macht, der selbst aufgestellte Regeln konsequent missachtet, diese aber bei den Kindern mit aller Härte durchsetzt, ja, der sogar seine Auswanderung androht, sollte der Sohn heiraten.

Und doch ist der Brief keine Anklage, sondern ein Blick in die verletzte Seele Franz Kafkas. Dieser beteuert immer wieder, dass er seinem Vater keine Schuld zuweise, er lediglich auch von seiner freigesprochen werden möchte. Einziger Schuldiger sei die Situation. Und so schreit die Leserin bzw. den Leser aus jeder Zeile noch der selbe Selbstzweifel und die selbe Herabstufung seiner Person an, wie sie im Brief dem Kind Franz zugeschrieben wird. Man gewinnt den Eindruck, der Briefeschreiber steht noch immer ganz winzig vor einem riesenhaften Vater und versucht, dessen Groll zu entgehen, gleichzeitig aber auch mit sich selbst zu überleben. Und am Ende wünscht man sich so sehr, der Vater möge diesen liebe- und schuldvollen Brief lesen, immer wieder lesen und verstehen...

Ein sehr schönes, kleines, rührendes und trauriges Büchlein.

Journal Entry 2 by C_ at Hof (Saale), Bayern Germany on Sunday, June 10, 2012

Released 11 yrs ago (6/10/2012 UTC) at Hof (Saale), Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Das Buch ging heute über Kaktus1806' Frühstückstisch und hat ein neues Zuhause gefunden :)

Journal Entry 3 by lady-liberty at Coburg, Bayern Germany on Sunday, June 10, 2012
Franz Kafka zählt gewiss nicht zu meinen Lieblingsautoren, weil ich mich mit seinen Werken immer wieder schwer tue. Seine "Verwandlung" habe ich mehrmals gelesen und immer wieder mit Gregor Samsa gelitten.

Kafka ist stets eine neue Herausforderung, denn die Qualität ist unbestritten, aber ich bin nicht immer in der Stimmung für deprimierende und/oder desillusionierende Lektüren.

Dieser "Brief an den Vater" ist mir ein Begriff, seit ich die Challenge zum Thema der "verbrannten Bücher" ins Leben gerufen habe und nun freue ich mich auf die direkte Bekanntschaft mit dem Buch - auch wenn es sicher wieder keine leichte Lektüre werden wird.

Journal Entry 4 by lady-liberty at Coburg, Bayern Germany on Wednesday, October 3, 2012
Jetzt, nachdem ich dieses Buch gelesen habe, wurde mir klar, warum Kafka so schrieb (schreiben musste), wie er es tat. Und warum es für die Leser so schwer ist, seine Bücher mit Genuss zu lesen. Die Parallelen zu anderen Figuren, die er seiner eigenen Person und der seines Vaters sowie anderen Familienmitgliedern entlehnte, sind offenkundig.

Beeindruckend und gleichzeitig bedrückend ist der mutmaßliche Dialog, den er gegen Ende des Briefes mit seinem Vater austrägt. Man darf fragen, was passiert wäre, hätte der Brief jemals seinen Empfänger erreicht. Max Brod gebührt ewiger Dank, dass er seinen Pflichten als Testamentsvollstrecker so nachlässig nachkam und eben nicht alles vernichtete, was an schriftlichen Hinterlassenschaften vorhanden war. Ohne dieses Dokument wäre die Literaturgeschichte im Hinblick auf Kafka und seine Psyche deutlich
ärmer.
Wie immer bei Reclam-Heften sind die angehängten Anmerkungen äußerst hilfreich und tragen zum noch intensiveren Eindruck bei.

Journal Entry 5 by lady-liberty at Coburg, Bayern Germany on Saturday, October 13, 2012

Released 11 yrs ago (10/13/2012 UTC) at Coburg, Bayern Germany

CONTROLLED RELEASE NOTES:

Wunschbuch von bzw. für RalfH, das von einigen anderen "verbrannten Büchern" begleitet wird.

Journal Entry 6 by wingRalfHwing at Aachen, Nordrhein-Westfalen Germany on Monday, October 15, 2012
Am 10.05.1933 verbrannten Nazis auf dem Berliner Opernplatz (heute Bebelplatz) mißliebige Bücher. Dem folgten weitere Bücherverbrennungen, Gleichschaltung der Medien, Unterdrückung abweichender Meinungen und die Tötung mißliebiger Menschen (Kommunisten, Juden, Zigeuner, geistig Behinderte, etc) und schließlich der schlimmste Krieg aller Zeiten.

Auch ein Werk Franz Kafkas wurde seinerzeit ein Raub der Flammen, nämlich "Beim Bau der chinesischen Mauer".
Liste der verbrannten Bücher

Hier ein Audiofeature zur Bücherverbrennung.

"Wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen" (Heinrich Heine)

Wer Bücher verbrennt, will letztendlich Gedanken, Ideen und Meinungen verbrennen.

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