Fundsache im offenen Bücherschrank von Feucht.

Ich war noch nie zuvor in Feucht und deshalb umso mehr überrascht, wie schön die Innenstadt ist und welche Vielfalt an Schlössern diese doch eher kleine Stadt zu bieten hat. Wenn ich mal wieder den Alten Kanal entlang radle, werde ich sicher einen erneuten Abstecher machen!

Das Buch hat mich bis nach Nürnberg ins Blaue Haus zum Sonder-meet-up mit ulfie begleitet und wurde dann gleich von Ekaterin4luv ausgeliehen.

Ich bin gespannt, wie es ihr gefällt. Die Rückgabe hat Zeit, wirklich! :-)

Nach einem psychischen Zusammenbruch - ausgelöst durch die Trennung von ihrem Mann Boris - verbringt Mia den Sommer an ihrem Heimatort mit ihrer Mutter und deren Freundinnen. Durch den Kontakt einerseits mit Teenies in ihrem Lyrikkurs und andererseits mit den Schwänen - so werden ihre Mutter und ihre Freundinnen betitelt, die Stars des Altersheimes - denkt sie über sich selbst und ihr Leben nach. Und versucht, die Trennung zu verarbeiten.

So richtig vom Hocker gehauen hat mich der Sommer ohne Männer nicht.
Das Buch ist kein Kitsch, nie langweilig, aber auch nicht so hochgestochen abgehoben intellektuell, daß es unlesbar wäre. Allerdings fehlt mir so ein bisschen die Tiefe. Ich meine damit, daß es mich nicht so berührt, da hochemotionale Szenen eher in der gedanklichen Reflexion beschrieben sind als im aktuellen Geschehen. Dadurch ist der Leser gleich doppelt so fern von Mias Gefühlen. Man leidet nicht mit und freut sich nicht mit. Sondern liest es mit nur kühlem Kopf im Nachhinein.
Alles in allem aber lesenswert.

Auweia, irgendwann habe ich das Buch offenbar zurückbekommen... und dann total vergessen. Trotz der allgemein guten Bewertungen, kam ich über die ersten Seiten nicht hinaus und es wird daher ein Mitbringsel zum ersten Bookcrossing-Stammtisch des neuen Jahres 2017 im Hungry Highlander!

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. besonders die liebevolle Beschreibung der verschiedenen Charaktere, denen Mia in ihrem Sommer ohne ihren Mann Boris — der sich mit seiner"Pause" (eine wesentlich jüngere Kollegin ) vergnügt — begegnet. Da wären die 5 Schwäne (ihre Mutter samt Freundinnen) jede der schon sehr betagten Damen hat besondere Eigenarten. Abigail z.B. stickt wunderschöne, auf den ersten Blick harmlos kitschige Werke, die es auf den zweiten Blick in sich haben,. Sie nennt es ihre heimlichen Vergnügungen. Alle Schwäne haben ein große Vorliebe für Literatur. Dann gibt es noch den Literaturkurs, bei dem Mia ein paar pubertierenden Mädels das Schreiben beibringen will "Ihr denkt, ich sei fad und ein Schnulli. Doch eigentlich bin ich wie Chili" Und Flora, die kleine Tochter der Nachbarin, die sich bloß mit einer wasserstoffblonden Perücke wohl fühlt und deren Freund Moki einzig sie selber sehen kann. denn Moki gibt es nur in ihrer Phantasie. Wunderbar geschrieben die Einschlafszene auf Seite 99. Das Buch ist mit leiser Ironie und ohne den selbstmitleidigen Ton, den sonst Trennungsbücher oft an sich haben, geschrieben. Und das, ohne zu verbergen, wie schwierig eine Paarbeziehung sein kann, wenn man schon lange zusammen ist und sich nicht mehr richtig wahrnimmt. Viel Spaß beim Lesen.